• 11. Dezember 2020 · 18:52 Uhr

"Eigenartiges Gefühl": George Russell berichtet von seiner Williams-Rückkehr

George Russell ist zurück im hinteren Mittelfeld: Im Williams schafft er am Freitag bei seinem Blitzcomeback den 18. Gesamtrang - Auch für 2021 ist er gesetzt

(Motorsport-Total.com) - "Willkommen zu Hause, George." Diese Botschaft hat die Williams-Crew an den Cockpitrand des Boliden geklebt, in den George Russell am Freitag gewechselt ist. Nach einem Wochenende im Mercedes in Bahrain muss sich der Brite erst wieder an den FW43 gewöhnen.

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George Russell ist zurück im Williams Zoom Download

"Natürlich [fühlt sich das Auto] sehr anders an. Die Rundenzeiten lügen nicht, das ist klar. Mercedes ist die Messlatte. Ich hatte das Glück, dass ich vergangenes Wochenende für sie fahren durfte und weiß jetzt, wo wir das Auto verbessern müssen", schildert Russell.

Er habe sich gefreut, als er all seine Kollegen in der Garage wiedergesehen hat. Erst am Donnerstagabend stand fest, dass Russell wieder zurück zu Williams wechseln wird. Lewis Hamilton hatte mehrere negative Coronatests nach seiner Isolation abgeliefert und die Starterlaubnis erhalten.

Roberts: "Er hat sich sehr schnell eingelebt"

Noch in der Pressekonferenz am Donnerstag saß Russell im Mercedes-Shirt, am Abend wechselte er zurück in den Williams-Rennanzug. "Passt noch", schrieb er auf Twitter. "Das war schon ein eigenartiges Gefühl, um ehrlich zu sein. Vor Bahrain wollte ich unbedingt diese beiden Wochen im Mercedes fahren."

Russell dachte, er könnte in Sachir zunächst alles lernen und dann in Abu Dhabi mit ein wenig Erfahrung im Auto zuschlagen. "Aber da Bahrain aus Performance-Sicht bereits so gut gelaufen ist, dachte ich: 'Weißt Du was, das war ein tolles Wochenende, und natürlich wollte ich gewinnen und hatte eine große Chance.'"

Dennoch hat er nicht auf seine Williams-Mannschaft vergessen: "Sie haben mir die Möglichkeit gegeben. Sie haben in den vergangenen zwei Jahren so hart für mich gearbeitet, dass es meine Pflicht ist, die Saison auf einem Hoch zu beenden. Dafür bin ich hier."

Teamchef Simon Roberts ist erfreut, dass er den Nummer-1-Piloten wieder im Auto hat. "Es fühlt sich so an, als würde er nach Hause kommen, das ist wirklich schön." Russell sei herzlich im Team empfangen worden. "Er fühlt sich gut und hatte ein fantastisches letztes Wochenende, auch wenn er ein wenig enttäuscht ist."

Russell hatte in Sachir unverhofft die Chance auf seinen ersten Formel-1-Sieg, als Mercedes zunächst eine Boxenstopp-Panne unterlief und er später im Grand Prix durch einen schleichenden Plattfuß erneut eingebremst wurde. Am Ende kam er beim Mercedes-Debüt nur auf Platz neun ins Ziel.

Nur wenige Tage später muss er sich am Trainingsfreitag wieder auf ein deutlich langsameres Fahrzeug einstellen. "Sein Programm verlief nach Plan. Wir haben ein paar Dinge ausprobiert und uns Sachen für das nächste Jahr angeschaut. Aber er hat sich sehr schnell im Auto eingelebt", berichtet Roberts.

Russell: "Werden nicht um die Top 10 kämpfen"

Allerdings wurde Russell spätestens im zweiten Training auf den Boden der Realität zurückgeholt: Er musste einen Versuch abbrechen, als er Schwierigkeiten beim Schalten bekam. "Wir haben ein Problem an der Power Unit", wurde ihm gefunkt. Später gab Williams bekannt, dass es sich dabei wohl um einen Defekt an der MGU-K handelt.

Als er an die Box fuhr, rauchte es aus dem Heck des Boliden. Insgesamt konnte er 48 Runden am Freitag abspulen. Im Gesamtklassement lag er mit einer Rundenzeit von 1:38.817 Minuten auf dem 18. Rang (+2,541 Sekunden).

"Ich bin mir sicher, dass er in der ersten Runde vielleicht versucht hat, seine Bremspunkte in unserem Auto wiederzufinden, aber ja, er hat keinen Fehler gemacht und alles aus dem Auto herausgeholt, was wir erwartet haben", schildert Roberts.

Seine Erwartungen wird Russell ebenfalls neu justieren müssen - von Sieg- zurück auf Punktehoffnungen. "Wir werden alles versuchen. Beim letzten Saisonrennen ist jeder ein wenig verzweifelt. Manche Teams kämpfen noch um P3, daher werden wir womöglich große Sprünge sehen."


Grand Prix von Abu Dhabi - Freitag

Außerdem fahren einige Piloten ihr letztes Rennen für einen Rennstall. "Carlos wird zu Ferrari gehen, ihm wird es also womöglich egal sein, wenn er das Auto demoliert. Dani Ric ebenfalls. Und Sergio. Das könnte also ein gutes Rennen werden."

Was die Pace von Williams betrifft, macht sich Russell keine allzu großen Hoffnungen. "Wir wissen, dass wir nicht um die Top 10 kämpfen werden. Kimi sah wirklich schnell aus, und Kevin. Aber das ist meistens so. Wir liegen an Freitagen oft zurück und könnten dann am Samstag aufholen." Er hofft, zum zehnten Mal in dieser Saison ins Q2 einziehen zu können.

Russell selbst hat bereits bestätigt, dass er trotz seines starken Auftritts in Bahrain auch in der kommenden Saison für Williams fahren wird. Das freut den Teamchef: "Wir haben schon lange Zeit gewusst, dass er Talent hat. Vergangenes Wochenende konnte er das auch zeigen. Wir sind wirklich froh, dass er diese Chance bekommen hat."

Nachsatz: "Wir haben Nicholas und George unter Vertrag für nächstes Jahr. Im Fokus steht für uns jetzt, dass wir sicherstellen, dass wir ihnen das bestmögliche Auto zur Verfügung stellen."

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