• 22. Mai 2019 · 18:04 Uhr

Typisch Räikkönen: 300. Grand Prix "nicht anders als vergangene Woche"

Kimi Räikkönen durchbricht am Wochenende mit seinem 300. Grand Prix eine beachtliche Grenze - Er selbst würde das Thema aber am liebsten totschweigen

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen ist generell kein Typ, der sich aus Siegen oder Statistiken viel macht. Da kommt es wenig überraschend, dass der Finne kein großes Thema aus seinem 300. Grand Prix machen will, den er am Wochenende in Monaco absolviert. Dabei haben mit Rubens Barrichello, Fernando Alonso, Michael Schumacher und Jenson Button erst vier Fahrer vor ihm diese magische Grenze durchbrochen.

"Es ist nicht anders als vergangene Woche oder beim nächsten Rennen. Es ist nur eine Zahl", winkt Räikkönen sofort ab, als er am Mittwoch vor dem Rennen auf seiner Medienrunde auf das Thema angesprochen wird. "Das erste Rennen ist anders, aber nach ein paar ändert sich eigentlich nichts mehr. Es ist mehr oder weniger der gleiche Kalender jedes Jahr", zuckt er die Schultern.

Sein Desinteresse an dem Thema macht er dadurch deutlich, dass er auf kaum eine Frage der anwesenden Journalisten eine befriedigende Antwort liefert. Ob es einen Tiefpunkt in seiner Karriere gab? "Eigentlich nicht." Ein Lieblingsauto oder eine Lieblingsära? Fehlanzeige. "Es ist immer noch gleich. Man fährt so gut man kann", so Räikkönen ganz pragmatisch.

Der Finne gab 2001 sein Debüt in der Königsklasse. "Ehrlich gesagt fühlt es sich gar nicht so lang an", erklärt er. Tatsächlich war er in den vergangenen 18 Jahren auch nicht ununterbrochen mit dabei. 2010 und 2011 hatte der Finne eine Auszeit von zwei Jahren. 2019 ist daher "erst" seine 17. Saison. "Vielleicht fühlt es sich deswegen nicht so lang an", grübelt er.

Racing noch immer wie 2001

Seit seinem Debüt hat sich in der Formel 1 einiges verändert. Für Räikkönen ist aber auch das kein großes Thema. "[Die Formel 1] hat sich verändert, aber jeder Sport und alles im Leben hat sich seit den frühen 2000ern verändert. Das Leben ist insgesamt anders", erklärt er. "Einige Strecke sind einfacher", lässt er sich schließlich entlocken, und es gebe heute "DRS und so Zeug".

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Kimi Räikkönen will aus seinem Jubiläum kein großes Thema machen Zoom Download

Es sei aber ganz "normal", dass sich Dinge ändern. Und im Cockpit mache das meiste davon für ihn keinen Unterschied. Denn das Fahren selbst habe sich "nicht wirklich verändert". Es seien lediglich die Regeln und die Autos, die heute anders seien als vor knapp 20 Jahren. Und selbst die neuen Hybridmotoren machen für Räikkönen kaum einen Unterschied. "Der Sound ist anders, das ist alles", zuckt er die Schultern.

Und wann hat er sich selbst in der Formel 1 am wohlsten gefühlt? "Es macht mehr Spaß, wenn es gut läuft", erklärt er und ergänzt: "Natürlich strengt man sich an, und an manchen Tagen ist man besser als die anderen, so einfach ist das. Es gehört dazu, es war immer so und wird immer so sein. Und selbst wenn wir mal nicht gut sind, [...] ist das nicht das Ende der Welt. Es ist nur Racing."

"Gibt wichtigere Dinge im Leben ..."

"Es ist ein Ergebnis von vielen, und im Leben gibt es viel wichtigere Dinge als das", so Räikkönen, der mindestens noch bis Ende 2020 in der Formel 1 bleiben wird. Erst dann läuft sein Vertrag bei Alfa Romeo aus. Wie geht es danach weiter? "Ich habe keine Ahnung", sagt er und ergänzt: "Ich habe noch einen Vertrag für das kommende Jahr, aber wer weiß, was danach passiert."

"Wir müssen sehen, wie sich die Dinge entwickeln, und ob ich interessiert bin [weiterzumachen]", so Räikkönen. Fakt ist, dass er bis Ende 2020 den Rekord von Rubens Barrichello für die meisten Grands Prix brechen wird, wenn er keine Rennen auslässt. Der Brasilianer brachte es in seiner Karriere auf 326 Grands Prix. Räikkönen interessant das aber - wenig überraschend - "absolut nicht".

"Ich bin nicht hier, um behaupten zu können, dass ich die meisten Grands Prix habe", stellt er klar. Am liebsten würde er auch seinen 300. Grand Prix an diesem Wochenende einfach totschweigen. "Ich habe dem Team schon gesagt, dass es nur eine Zahl ist. Ich habe versucht, sie dazu zu bringen, alles [was dazu geplant ist] abzusagen. Aber ich hatte keinen großen Erfolg", verrät er. Typisch Kimi Räikkönen eben.

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