• 19. Oktober 2018 · 22:37 Uhr

Formel 1 USA 2018: Machtdemonstration von Lewis Hamilton

Sebastian Vettel erlebt den schlechtesten Freitag in Austin, den man sich nur vorstellen kann, während es für Lewis Hamilton wie am Schnürchen läuft

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton (Mercedes) hat sich bereits im ersten Freien Training in Austin die Tagesbestzeit zum Auftakt des Grand Prix der USA (Formel 1 2018 live im Ticker) gesichert. In der noch stärker verregneten zweiten Session am Nachmittag war er auf dem Circuit of The Americas erneut Schnellster. Ein Ergebnis ohne jede Aussagekraft.

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Lewis Hamilton zeigte am Freitag in Austin eine echte Machtdemonstration Zoom Download

Und trotzdem: Der Unterschied zwischen den WM-Rivalen Hamilton und Sebastian Vettel hätte größer nicht sein können. Hatte Hamilton dem Ferrari-Fahrer in FT1 noch zwei Sekunden abgenommen, so fuhr er in FT1 nur für eine einzige schnelle Runde raus, um demonstrativ eine Bestzeit von 1:48.716 Minuten zu setzen. Das Team hatte ihm freigestellt, ob er auf die Strecke gehen möchte oder nicht. Hamilton dachte darüber nur kurz nach: "Let's go!"

Mehr Machtdemonstration geht nicht: Während Hamilton mit seiner einzigen Runde mühelos die Bestzeit aus dem Ärmel schüttelte, mühte sich Vettel sichtlich ab. "Die Bedingungen sind okay", funkte er zwischendurch. "Aber diese Reifen sind nicht so toll." Insgesamt absolvierte er in FT2 acht Runden. Am Ende wurde er mit 5,196 Sekunden Rückstand auf Hamilton Zehnter.

Der Eindruck, dass der Ferrari das schlechtere Regenauto ist als der Mercedes, hatte sich schon am Vormittag erhärtet. Auch wenn Teamchef Maurizio Arrivabene beteuert: "Für uns ist der Regen kein Faktor, der sich auf das Ergebnis auswirkt. Natürlich bringt Regen immer ein bisschen Durcheinander mit sich. Aber das ist für uns kein Grund zur Sorge."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff fordert trotz des aus seiner Sicht positiven Auftakts "volle Konzentration" von seiner Mannschaft ein. Ferrari zu unterschätzen, sei ein Fehler: "Ihr Reifen war stärker gebraucht als unserer, noch von der ersten Session. Und wahrscheinlich hatten sie mehr Benzin drin als wir. Das ist sicher nicht ihre wahre Pace", glaubt der Österreicher.

Einen großen Vorteil weiß Hamilton in der WM-Entscheidung jetzt schon auf seiner Seite: Vettel muss in der Startaufstellung am Sonntag um drei Positionen nach hinten, weil er in FT1 unter roten Flaggen nicht genug verlangsamt hat. Ein Urteil, mit dem er nicht einverstanden ist: "Ich finde, wir sollten vernünftige Regeln einführen. Ich habe langsamer gemacht, habe mich umgesehen."

Es dauerte bei teilweise strömendem Regen über eine Dreiviertelstunde, bis mit Brendon Hartley (Toro Rosso) endlich ein Fahrer auf die Strecke ging. Der Grund ist einfach: Jedem Fahrer stehen für das Rennwochenende drei Sätze Regenreifen und vier Sätze Intermediates zur Verfügung. Fährt man schon am Freitag zu viel, fehlen diese Reifen in Qualifying und Rennen, falls das Wetter schlecht bleibt.

Daniel Ricciardo zum Beispiel wäre sowieso nicht gefahren, auch bei weniger starkem Regen, wie es noch am Vormittag der Fall war. Grund: Wegen eines Plattens im ersten Freien Training war der erste Reifensatz nicht mehr zu gebrauchen. Und einen zweiten Reifensatz anzupacken, ist kein Thema, denn: "Damit würde er seine Qualifying-Chancen deutlich reduzieren", erklärt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bei 'n-tv'.

Max Verstappen drehte immerhin fünf Runden, auch um Mapping-Probleme zu korrigieren, auf die er am Vormittag gestoßen war. Mit einer Sekunde Rückstand belegte er den dritten Platz, hauchdünn hinter Toro-Rosso-Junior Pierre Gasly. Marko: "Wir haben nicht die Stärke im Regen, die wir einmal hatten. Mercedes ist sehr stark, Ferrari schwächelt etwas. Und wir sind mittendrin."

Eine Einschätzung, die Valtteri Bottas (Mercedes) im Großen und Ganzen teilt, obwohl er am Nachmittag darauf verzichtete, auf die Strecke zu gehen. Ihm reichte der Eindruck aus FT1, der da lautet: "Das Auto fühlte sich gut an. Selbst unter sehr nassen Bedingungen sind uns ziemlich gute Zeiten gelungen. Wir scheinen auch im Nassen ein gutes Paket zu haben."

Im zweiten Training absolvierten nur 15 der 20 Fahrer eine gezeitete Runde. Diesen Zeiten eine Bedeutung beizumessen, wäre unseriös. Allerdings war das Regen-Training keine verschenkte Zeit: Zwar soll es im Rennen am Sonntag tendenziell eher trocken bleiben. Aber für den Qualifying-Samstag ist ebenfalls schlechtes Wetter in der texanischen Hauptstadt vorhergesagt.

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