Sprint-Vorfall: Lando Norris erwartet interne Untersuchung
Lando Norris erwartet, dass McLaren den Startcrash beim Formel-1-Sprint in Austin genau prüft - wie schon nach dem Singapur-Vorfall
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Lando Norris rechnet damit, dass sein Team den Zwischenfall in der ersten Runde des Austin-Sprints genau unter die Lupe nimmt.
Norris war in der ersten Kurve in einen Zwischenfall mit mehreren Fahrzeugen verwickelt worden: Ausgerechnet sein McLaren-Teamkollege Oscar Piastri berührte ihn und beide Autos schieden auf der Stelle aus.
Mit Blick auf die "Konsequenzen" nach einer ähnlichen Situation vor zwei Wochen in Singapur sagte Norris: "Wie bei allem, was wir als Team tun, wird es überprüft."
Analyse noch am Rennwochenende in Austin?
Aber kann McLaren noch am Rennwochenende eine ausführliche Analyse vornehmen? Norris äußert Zweifel: "Es braucht wahrscheinlich etwas mehr Zeit, um alles zu verstehen. Wahrscheinlich ist vor dem Rennen am Sonntag nicht der beste Zeitpunkt dafür."
Er gehe dennoch von einer Überprüfung aus, "einfach, um ein paar Dinge besser nachvollziehen zu können", erklärte Norris. "Abgesehen davon kann ich nichts tun. Ich muss einfach weitermachen und mein eigenes Ding durchziehen."
Zur Schuldfrage im Zwischenfall bei Kurve 1 äußerte sich Norris nicht, sondern meinte schlicht: "Ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte, und ich werde nichts weiter hinzufügen."
Teamchef Stella bestätigt: Da kommt noch was
McLaren-Teamchef Andrea Stella aber sagte noch etwas - und bestätigte Norris in der Erwartung einer internen Untersuchung.
Stella erklärte: "Wie üblich werden wir den Vorfall zum richtigen Zeitpunkt überprüfen. Wir werden das gemeinsam tun - das Team, die Fahrer - und wir werden eine fundierte Einschätzung treffen. Das entspricht der Art und Weise, wie wir solche Situationen im Rahmen unseres Racing-Frameworks angehen. Sowohl Lando als auch Oscar waren mit diesem Vorgehen einverstanden."
"Direkt nach dem Sprint habe ich gesagt, dass etwas mehr Vorsicht und Umsicht von Fahrern mit viel Erfahrung - insbesondere in einer guten Position - hilfreich gewesen wäre. Dazu stehe ich weiterhin."
Der Sprint-Vorfall wird kontrovers diskutiert
Andere diskutieren den Vorfall um Norris und Piastri bereits kontrovers - und sehen teilweise auch Fernando Alonso von Aston Martin oder Nico Hülkenberg von Sauber in der Verantwortung.
Alonso und Hülkenberg hatten sich in Kurve 1 innen befunden, als Piastri hinter Norris nach innen zog. Dabei kam es zu Berührungen, die letztlich alle vier beteiligten Fahrer das Rennen kosteten.
Vor zwei Wochen in Singapur hatte sich Ähnliches ereignet, aber unter umgekehrten Vorzeichen: Nicht Piastri war mit Norris kollidiert, sondern Norris mit Piastri. McLaren leitete daraufhin eine interne Untersuchung ein und kündigte am Medientag in Austin überraschend "Konsequenzen" für Norris an, ohne jedoch ins Detail zu gehen.
McLaren-Boss Zak Brown machte lediglich Andeutungen - die Fragen nach interner Disziplin und Teamhierarchie bleiben offen.