Für jetzt und für immer: Hamilton sucht den Spaß
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton ist gelangweilt vom Trainingsalltag und versucht, Spaß in die Sache zu bringen, den will er allerdings auch nach der Formel 1 noch haben
(Motorsport-Total.com) - Es soll ja Leute geben, die das Leben eines Formel-1-Piloten für puren Luxus halten. Einmal alle zwei Wochen für zwei Stunden arbeiten, dazwischen durch die Welt reisen und nebenbei noch Unmengen an Kohle kassieren. Doch viele wissen nicht, was für Fleiß und harte Arbeit im Verborgenen steckt, die einen Fahrer erst an die Spitze bringen.
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Mercedes-Pilot Lewis Hamilton macht das tägliche Training nicht so viel Spaß Zoom Download
Das ganze Jahr über trainieren die Fahrer ihre Fitness, ihre Kondition und ihre Konzentration. Jeder Fahrer hat dabei sein eigenes Programm, und manche machen dies auch zu ihrem größten Hobby, wie man am Beispiel Jenson Button immer wieder beobachten kann. Lewis Hamilton hingegen gehört zu der Sorte Fahrer, die das tägliche Training als notwendiges Übel betrachten. Der Mercedes-Pilot findet es sogar richtig langweilig.
"Es gibt Leute, die danach süchtig sind, aber eigentlich macht es keinen Spaß", erklärt Hamilton gegenüber 'formula1.com'. Um sich den Alltag daher ein wenig vergnüglicher zu gestalten, setzt er auf andere Trainingsmethoden - nämlich solche, die Spaß machen. So gehört mittlerweile Squash zu den Lieblingsbeschäftigungen des Ex-Weltmeisters. Wer darin nur ein lockeres Spielchen sieht, der hat sich getäuscht: "Wenn man zwei Stunden lang Hardcore-Squash spielt, dann ist man echt erledigt."
Hamilton sieht Formel 1 auch als Unterhaltung
Doch das ist noch nicht alles: "Vergangene Woche war ich in der Nähe von Dubai surfen. Wir haben drei Stunden pro Tag mit Surfen verbracht. Alle 90 Sekunden gibt es eine Welle. Man nimmt sie mit, und dann schwimmt man die 90 Sekunden zurück und nimmt die nächste Welle mit - und das drei Stunden lang! Das ist echt hart gewesen, am Mittag war ich echt tot", lacht Hamilton und betont, dass er aber auch die Grundsachen wie Laufen, Radfahren und Fitnessstudio nicht außer Acht lässt.
Doch Hamilton wäre nicht Hamilton, wenn er nicht den normalen Rahmen sprengen würde. Auch im täglichen Leben bewegt sich der 29-Jährige häufiger außerhalb jeglicher Konventionen. Sein ausschweifender Lebensstil und sein Hang zur Selbstdarstellung werden im Fahrerlager gerne einmal kritisch gesehen. Doch der Mercedes-Pilot sieht die Formel 1 nicht nur als Sport, sondern auch als Teil der Unterhaltungsindustrie. "Und ich denke, sie kann noch viel größer als jetzt werden", sagt Hamilton dazu.
Modepapst Hamilton?
Und vor der Kamera trägt er mit seinem Erscheinungsbild einiges dazu bei. Sein Hund Roscoe oder seine Klamotten verschafften dem Briten ein einzigartiges Image, das er für sich zu nutzen weiß: "Als Fahrer wird man immer fotografiert. In meinen ersten beiden Jahren war mir egal, wie ich aussehe, aber heute sehe ich lieber gut aus", lacht er. Macht Hamilton etwa nach der Formel 1 als Modepapst weiter? Oder doch vielleicht lieber als Musiker, wo er sein Talent schon mehrfach unter Beweis gestellt hat?
"Ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht, was ich nach meiner Rennfahrerkarriere mache", winkt er ab. "Dem Rennfahren gehört mein Fokus, und ich hoffe, dass ich noch weitere zehn Jahre in dem Business habe. Ich weiß, dass einige aufhören und danach nichts haben, daher experimentiere ich", sagt er über seinen Lebensstil. Eine Idee für später hat er aber dennoch schon: "Ich wollte immer ein Auto designen, vielleicht mache ich das eines Tages mal - und es wird das Auto mit dem besten Handling sein, weil ich es selbst einstelle."