• 04. März 2014 · 10:22 Uhr

Zu wenig Seriennähe: Wieso Porsche nicht in die Formel 1 will

Der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller sieht in der Königsklasse trotz Motorennovelle zu wenig Möglichkeiten, für das Endkundensegment zu entwickeln

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur Bernie Ecclestone träumt davon, einen der renommiertesten Markennamen weltweit als Motorenhersteller für Formel 1 zurückzugewinnen: Porsche. Mit Beginn der zweiten Turboära und des Hybridzeitalters in der Königsklasse scheint die Gelegenheit günstig. Doch alle Visionen eines Zuffenhausener Aggregats werden Wunschdenken bleiben, stellt Matthias Müller auf dem Genfer Autosalon im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' klar. Seine Marke belässt ihre Konzentration auf der Le-Mans-Szene.

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Müller sieht an der Sarthe und in der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) das richtige Betätigungsfeld für Porsche: "Wir haben immer gesagt, dass Prototypen und Langstrecken-Sport besser zu uns passen", erklärt er mit Verweis auf 16 Gesamtsiege beim französischen Klassiker. Grund für diese Haltung ist die Möglichkeit, mit dem frisch präsentierten 919 Hybrid Technik für die Straße einem Härtetest zu unterziehen. "Wir wollen die Innovationen letztendlich in die Serienentwicklung übernehmen", so der Porsche-Chef weiter.

In der Formel 1 hält Müller das für "weniger möglich", auch wenn durch die neue Motorenformel mit 1,6-Liter-Turbomotoren und vielen Elementen zur Energierückgewinnung mehr Nähe zu Trends im Endkundensegment bewirkt werden soll. Der 60-Jährige hat eher den Charakter als Sprintrennen im Blick: "Eine Le-Mans-Distanz ist ja fast so viel wie die gesamte Formel 1 in seiner Saison fährt - das passt besser", sagt Müller und schließt ein Parallelengagement aus, denn Porsche bleibt auch in der nordamerikanischen United SportsCar Championship (USCC) weiter aktiv.

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Genug Motorsport für Zuffenhausen, findet der Boss: "Noch mehr als das, was wir jetzt vorhaben, ist kaum möglich. Schauen wir erstmal, dass wir das gut hinbekommen." Die argen Probleme der Kollegen von Renault, die bei den Tests der Königsklasse in Sachen Zuverlässigkeit ein Waterloo erlebten, seien für die Formel-1-Zurückhaltung nicht verantwortlich. "Es gibt eine Art Effizienzformel, die dem einen oder anderen schwerzufallen scheint", stellt Müller fest, ohne daraus etwas für Porsche abzuleiten.

Porsche war von 1957 bis 1962 mit einem eigenen Auto in der Königsklasse unterwegs. Damals fuhren neben US-Legende Dan Gurney und dem Weltmeister Phil Hill auch Wolfgang Graf Berghe von Trips und Hans Hermann für die Zuffenhausener. Als Motorenhersteller feierte die Marke von 1983 bis 1987 unter dem Label der Uhrenmarke Tag Heuer ein Comeback - Niki Lauda und Alain Prost holten mit den McLaren-Boliden jeweils einen WM-Titel. Eine erneute Rückkehr an der Seite Footworks scheiterte 1991.

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