Liam Lawson rechnet mit Red Bull ab: Hätte vieles anders gemacht
Zwei Rennen, dann war Schluss: Liam Lawson fühlt sich von Red Bull im Stich gelassen und spricht offen über seine schwierige Ausgangslage
(Motorsport-Total.com) - Liam Lawson blickt mit Enttäuschung auf seine kurze Zeit bei Red Bull zurück. Im Gespräch mit RacingNews365 sagte Lawson: "Es gibt natürlich Dinge, bei denen man sich im Nachhinein wünscht, man hätte sie anders angegangen." Ein konkretes Beispiel nannte Lawson jedoch nicht.
Er erklärte: "Wenn ich gewusst hätte, dass ich nur zwei Rennen bekomme, hätte ich wahrscheinlich einiges anders gemacht - aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht."
"Ich war vielleicht ein bisschen naiv, weil ich dachte, ich würde mehr Zeit bekommen, um zu lernen."
Nach nur zwei Rennen ist Schluss für Lawson
Doch diese Zeit räumte ihm Red Bull nicht ein: Lawson musste seinen Platz an der Seite des viermaligen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen bereits nach nur zwei Rennwochenenden räumen. Es kam zum Cockpittausch: Lawson kehrte zu Racing Bulls zurück, während Yuki Tsunoda zu Red Bull wechselte - enttäuschende Ergebnisse lieferte jedoch auch er.
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Der Unterschied: Wo Red Bull im Fall Lawson eine kurze Zündschnur hatte und rasch Konsequenzen zog, steht Tsunoda zwar ebenfalls unter Erfolgsdruck, muss aber nicht um sein Cockpit fürchten - zumindest nicht in der Saison 2025. Das hat Red-Bull-Berater Helmut Marko bereits mehrfach betont.
Warum sich Lawson rückblickend ärgert
Auch deshalb ärgert sich Lawson: Seine Ausgangslage bei Red Bull sei überaus schwierig gewesen. Denn die Rennen in Australien und in China fanden auf Strecken statt, "auf denen ich noch nie zuvor gefahren war, und eines davon war sogar ein Sprint-Wochenende".
Nach technischen Problemen bei den Formel-1-Wintertests in Bahrain lief es auch bei den Grands Prix "nicht reibungslos" für Lawson bei Red Bull.
Mehr noch: Das Team habe beim zweiten Rennwochenende in China die Entscheidung getroffen, bei der Abstimmung des RB21 von Lawson "ins Blaue" zu gehen - "um etwas zu lernen", wie Lawson erklärte.
"Für mich war klar: Es ging darum, mich für die Zukunft weiterzuentwickeln und das Auto besser zu verstehen. Daher war ich einverstanden, mit diesem Set-up zu fahren."
Ungerechte Behandlung bei Red Bull?
Die Quittung gab es im Qualifying: Lawson verlor in Q1 0,75 Sekunden auf Verstappen und wurde Letzter. Im Grand Prix kam er zwar bis auf Platz zwölf nach vorne, kam jedoch mit einem Rückstand von über einer Minute auf den viertplatzierten Verstappen ins Ziel.
Alles eine Folge der ungewöhnlichen Abstimmung? Lawson fühlt sich ungerecht behandelt: "Diese Leistung wurde im Grunde genommen genutzt, um mich aus dem Team zu werfen."
Das musste der Neuseeländer nach seinem erzwungenen Wechsel zu Racing Bulls erst einmal verdauen. Zuletzt aber zeigte Lawsons Formkurve wieder nach oben: An den jüngsten vier Formel-1-Rennwochenenden hat er dreimal gepunktet - und in der Gesamtwertung zu Racing-Bulls-Teamkollege Isack Hadjar aufgeschlossen.