GP Großbritannien
Silverstone-Samstag in der Analyse: Regen als Chance für Ferrari?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Wo hat McLaren die Pole verloren? +++ Marko: "Haben die erste Reihe erwartet" +++ Regen als Chance für Ferrari? +++
Feierabend
Wir ziehen einen Strich unter diesen Qualifying-Samstag in Silverstone. Zum Abschluss folgt wie immer noch der Hinweis auf unsere große Liveanalyse um 22:00 Uhr auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Folgende Themen sind geplant:
-Leclercs Ausraster
-Bearman: Dummer Fehler, harte Strafe
-Ergebnis
-Top 5: Wer zockt richtig?
-Fragen der Kanalmitglieder
Rennstart morgen ist erst um 16:00 Uhr MESZ, also eine Stunde später als sonst bei den Europarennen. So oder so sind wir hier dann aber natürlich wieder mit einer neuen Tickerausgabe am Start. Habt noch einen schönen Abend und bis dann!
Racing Bulls scheitern an Temperaturen
Gestern war man noch schnell, doch bei wärmeren Bedingungen schaffte es heute kein Fahrer in Q3. Liam Lawson schied bereits in Q1 aus und berichtet: "Ein Aus in Q1 ist wirklich frustrierend, vor allem, weil wir das ganze Wochenende über ein schnelles Auto hatten."
"Leider konnten wir aufgrund des Temperaturabfalls die Reifen nicht auf die richtige Temperatur bringen, sodass ich zu Beginn der Runde keinen Grip hatte und sich dies im Laufe der Runde auch nicht verbesserte", berichtet er.
Teamkollege Isack Hadjar schaffte es immerhin in Q2, wurde dort aber auch nur 13. "Es war ein enttäuschendes Qualifying", gesteht auch der Rookie, der erklärt, dass andere Teams im Verlauf der Qualifikation einfach noch mehr zulegen konnten.
Den Racing Bulls gelang das nicht im gleichen Umfang.
Taktischer Vorteil für McLaren?
McLaren hat morgen zwei Autos vorne, Red Bull nur eins. Normalerweise ist das ein taktischer Vorteil für McLaren, doch Christian Horner erinnert bei F1TV daran, dass Norris und Piastri beide um die Fahrer-WM kämpfen.
"Ich glaube nicht, dass sie sich gegenseitig helfen werden", sagt der Teamchef daher, betont aber, dass man sich ohnehin auf das eigene Rennen konzentrieren werde. "Es ist jetzt wie ein Pokalfinale", sagt er.
Was er damit meint: "Wir schauen nicht wirklich auf die Meisterschaftstabellen", so Horner. Stattdessen gehe man es jetzt Rennen für Rennen an - wie bei einem Pokalfinale eben.
Antonelli fehlt Selbstvertrauen
Der Rookie wurde Siebter, wird wegen seiner Strafe aber nur von P10 starten. Er berichtet: "Meine Runde war nichts Besonderes, und ich hatte im zweiten Sektor zu kämpfen. Der Rest der Runde war jedoch in Ordnung."
"In den schnellen Passagen hat uns ein wenig die Stabilität gefehlt. Das ist auf einer Strecke wie Silverstone mit so vielen schnellen Kurven nicht ideal. Bei meinem letzten Versuch war das Heck nicht ganz so stabil, wie ich es mir gewünscht hätte."
"Das hat mich etwas Selbstvertrauen gekostet und wahrscheinlich auch Zeit", gesteht er und ergänzt im Hinblick auf das Rennen: "Es ist Regen vorhergesagt und es soll deutlich kühler werden als am Freitag. Das sollte unserem Auto hoffentlich liegen."
"Wir werden sehen, was uns nach dem Start erwartet, und dann darauf aufbauen", so der Italiener.
Regen als Chance für Ferrari?
Wenn es morgen regnen sollte, dann hat Lando Norris vor allem Ferrari auf der Rechnung, "weil sie den meisten Abtrieb haben", erklärt er und betont: "Ihre High-Speed-Performance ist ziemlich beeindruckend und sogar noch einen guten Schritt besser als unsere."
Doch auch Mercedes sei "schnell", weshalb man auch George Russell auf P4 noch nicht abschreiben dürfe. "George ist immer dabei, wenn es um Rennen geht, bei denen es viele Chancen gibt und das Wetter unvorhersehbar ist", betont Norris.
Letztendlich sei bei Regen also alles offen, so Norris. Aber Ferrari hätte in diesem Fall womöglich den größten Vorteil.
Gasly: "Jede Kurve absolut am Limit"
Den Franzosen hatte heute eigentlich keiner für Q3 auf dem Zettel. Auch er selbst erklärt: "Wir dachten, wir würden in Q1 ausscheiden, weil es aus irgendeinem Grund extrem schwierig war."
Und in der Tat schaffte er dort den Cut als 15. nur hauchdünn. In Q2 wurde er dann Zehnter und lag damit ebenfalls wieder genau an der Grenze. Mit seiner Runde da sei er dann "sehr happy" gewesen.
"Jede Kurve war absolut am Limit", berichtet er und betont noch einmal, er habe nach den Trainings niemals mit Q3 gerechnet. "Eine sehr starke Leistung des gesamten Teams", lobt Gasly.
Ein leichtes Rennen erwartet er nicht, weil Silverstone dem Alpine trotzdem nicht liege. Aber jetzt sei "alles möglich", weil er zumindest einmal in den Punkten startet.
Verstappen: Mini-Flügel gegen Untersteuern
Wieder einmal ist Verstappen und Red Bull ein echter Turnaround gelungen, denn am Freitag sah es bei weitem noch nicht so gut aus für den Polesitter. "Ich hatte extrem viel Untersteuern, das uns überrascht hat, aber gleichzeitig auch Übersteuern", berichtet er.
"Das war schwer in den Griff zu bekommen. Heute haben wir das Untersteuern deutlich verbessert, und das hat mir erlaubt, härter zu pushen", erklärt er. Dabei geholfen hat auch ein flacherer Heckflügel.
"Mit dem anderen Flügel waren wir gestern langsam, dazu kam extremes Untersteuern. Also mussten wir versuchen, das loszuwerden - und es hat funktioniert. Deshalb haben wir es dabei belassen. Mal sehen, was es morgen im Rennen bringt", so Verstappen.
Seine kompletten Aussagen findet ihr hier.