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Updates Barcelona: Wie die Teams auf die neuen Flexi-Vorgaben reagieren
Die FIA verschärft die technischen Vorgaben und die Formel-1-Teams ziehen nach: Welche Autos beim Grand Prix von Spanien mit neuen Frontflügel fahren
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams haben ihre Frontflügel-Lösungen vorgestellt, um die neue technische Direktive zu den sogenannten Flexi-Flügeln beim Grand Prix von Spanien zu erfüllen. Grundlage ist eine verschärfte Belastungsprüfung, die ab dem Rennen in Barcelona gilt.
Dabei wird auf jede Seite des Frontflügels eine Kraft von 1.000 Newton ausgeübt. Die erlaubte Durchbiegung wurde von zuvor 15 Millimeter auf nur noch zehn Millimeter reduziert. Deshalb mussten die Teams ihre Flügel verstärken - viele Änderungen bleiben dabei struktureller Natur.
Einige Teams nahmen jedoch auch sichtbarere Anpassungen vor, um die notwendige Steifigkeit zu erreichen und gleichzeitig möglichst wenig Performance einzubüßen.
Ferrari etwa hat die Lastverteilung über die Flügelelemente hinweg optimiert und kleinere Geometrie-Anpassungen vorgenommen, zudem die Endplatten überarbeitet.
Red Bull ist einen ähnlichen Weg gegangen und erklärt, dass alle vier Elemente überarbeitet wurden. In den technischen Anmerkungen vor dem Rennen heißt es: "Die Geometrie des Frontflügels wurde verändert, um bei minimalem Gewichtszuwachs mehr Steifigkeit zu erreichen, und anschließend so angepasst, dass die gewünschten Lastcharakteristiken erzielt werden."
McLaren und Mercedes hatten bereits beim Rennen in Imola neue Frontflügel-Varianten im Gepäck, die den neuen Vorschriften entsprechen. McLaren setzte die neue Version im Training ein, fuhr sie aber bislang noch nicht im Rennen.
Aston Martin hat die Struktur des Frontflügels verstärkt, ohne Änderungen an den Hauptelementen vorzunehmen, dafür aber die Flügelspitzen und äußeren Kanten an den Endplatten modifiziert, um die Leistung zu steigern.
Was hinter dem Alpine-Update steckt
Alpine hat keine Änderungen gemeldet, denn das Team hatte sein Frontflügel-Update auf Imola vorgezogen. David Sanchez als Technischer Direktor erklärt: "Wir fahren an diesem Wochenende mit den Teilen, die wir schon in Imola ausprobiert haben. Deshalb haben wir schon Daten, die die neue Struktur bestätigen. Wir sind zufrieden damit - und können jetzt an der Balance arbeiten."
Sanchez deutet an: Unter den neuen Vorgaben gehe es für Alpine um eine "Kompromisslösung". Er vermutet, die Fahrzeuge werden jetzt "etwas schwieriger zu fahren sein", aber unterm Strich sei es "keine so große Sache".
Einen konkreten Nachteil aber benennt Sanchez sehr wohl: Die neue Frontflügel-Variante ist "ein bisschen schwerer", was Alpine aber hat kommen sehen. "Wir haben viel Feintuning betrieben, damit die Struktur passt, der Flügel aber nicht zu schwer wird", sagt Sanchez.
Er betont: "Bei unserem neuen Frontflügel handelt sich um eine aerodynamische Weiterentwicklung. Zusätzlich haben wir noch die neuen Vorgaben struktureller Natur eingearbeitet." Und vielleicht war es das letzte größere Update für den A525: "Wir finden uns immer etwas zu tun, aber möglicherweise nicht mehr in dieser Größenordnung."
Warum Racing Bulls handeln musste
Auch Racing Bulls setzt in Barcelona einen neuen Frontflügel ein. "Das geht zu 80 Prozent auf die neuen Vorgaben zurück", sagt Sportdirektor Alan Permane. "Wir mussten ohnehin einen neuen Flügel für Spanien entwickeln. Also haben wir noch extra Zeit im Windkanal verbracht, um die Oberflächen zu verfeinern. Es ist also kein reines Update, um die Steifigkeit zu verbessern."
Deutlich wird das vor allem anhand der veränderten Nasenform am VCARB 02: "Da hat sich die Höhe verändert. Man sieht also auch aerodynamische Anpassungen", erklärt Permane. Die neue Konstruktion sei zu dem "ein bisschen schwerer" als in der vorherigen Version. "Ich fürchte, so geht es allen. Denn mehr Steifigkeit bedeutet in der Regel mehr Schichten - und damit mehr Gewicht."
Als Nebeneffekt soll die neue Nasenkonstruktion von Racing Bulls den Unterboden noch besser anströmen als bisher. Das Team zielt also insgesamt auf mehr Abtrieb ab.
Was Haas und Williams für Barcelona vorbereitet haben
Haas hat seine Anpassungen offenbar auf strukturelle Aspekte beschränkt. Teamchef Ayao Komatsu betonte, dass das Team bislang ohnehin weniger stark von flexiblen Flügeln profitiert habe als die Konkurrenz.
Williams hat ebenfalls ein Update vorgestellt. Dabei wurde die Geometrie des hinteren Flaps sowie der Endplatte des Frontflügels überarbeitet. Der äußere Bereich des hinteren Flaps erhielt ein flacheres Profil. Der vertikale Bereich der Endplatte wurde in seiner Wölbung angepasst, um den Luftstrom um Bremsbelüftung und vorderen Unterboden zu verbessern.
"Keine sichtbaren Änderungen" bei Sauber
Sauber wiederum hat die Verbindungspunkte der Endplatten angepasst, um die lokale Performance des Frontflügels zu optimieren. Darüber hinaus ist laut Sportchef Inaki Rueda "kein Unterschied" zur bisherigen Flügelversion zu erkennen, weil Sauber einzig "strukturelle Änderungen" vorgenommen hat. "Wir haben den Flügel einfach nur etwas steifer gemacht."
Doch das hat Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Autos: "Ein zentrales Problem stellt die Balance bei hoher Geschwindigkeit dar. Das bereitet uns noch Kopfzerbrechen. Denn unter den neuen Vorgaben lässt sich das Auto nicht mehr so leicht ausbalancieren."
Viel entscheidender aus Ruedas Sicht aber ist das weitere Update am Sauber C45: Es handle sich um einen "komplett neuen Unterboden". Passend dazu hat Sauber auch die Form der Seitenkästen überarbeitet. "Und wer genau hinsieht, der kann das auch erkennen", meint Rueda.
"Das neue Paket soll uns insgesamt mehr Abtrieb bringen und das Auto für den Fahrer vorhersehbarer machen und dem Fahrer mehr Vertrauen vermitteln."
"Solche Effekte lassen sich schwer simulieren, aber darauf zielt dieses Update hauptsächlich ab: Wir wollen versuchen, das Auto unter allen möglichen Bedingungen fahrbarer zu machen. Hoffentlich schaffen wir das. Um die reine Leistung geht es uns hier nicht primär", erklärt Rueda.
Weitere Updates in Barcelona
Ferrari hat seinen bekannten Heckflügel mit hohem Abtrieb überarbeitet. Dabei handelt es sich um einen Flügel, der größtenteils aus der 2024er-Spezifikation übernommen wurde.
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Auch Mercedes setzt auf eine Version mit mehr Wölbung, um den Gesamtabtrieb zu erhöhen. Zusätzlich bringt Mercedes eine neue Seitenkante am Unterboden sowie überarbeitete Luftleitelemente, um die Performance des Unterbodens zu steigern. Auch Alpine meldet Änderungen am Unterboden.
Williams konzentriert sich eigentlich bereits auf 2026, hat aber dennoch Updates angekündigt: Für Barcelona wurden die Bremsschächte an der Hinterachse angepasst - eine streckenspezifische Maßnahme.