Nach Monaco: In Barcelona droht der nächste "Gähn Prix"
Warum Formel-1-Rennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya inzwischen selten überzeugen und was die Strecke mit Monaco gemeinsam hat
(Motorsport-Total.com) - Der Monaco-Grand-Prix ist traditionell das Rennen im Formel-1-Kalender, in dem es zu den wenigsten Positionsverschiebungen kommt. Es heißt: Die Poleposition ist auf dem Circuit de Monaco schon "die halbe Miete" für den Rennsieg. Und das hat Monaco mit Barcelona gemeinsam.
Auf dem Papier unterscheiden sich der Circuit de Monaco und der Circuit de Barcelona-Catalunya natürlich dramatisch: Das eine ist ein temporärer, enger Stadtkurs mit vielen langsamen Kurven, das andere eine klassische permanente Rennstrecke mit etlichen mittelschnellen und schnellen Passagen.
Aber: Laut der Formel-1-Statistik ist die Poleposition in Barcelona noch wesentlich wichtiger als in Monaco. Denn in 24 der bisher 34 Grands Prix seit 1991 hat der Fahrer auf der Poleposition auch das Rennen gewonnen. Das ergibt eine Siegquote von rund 70 Prozent für den ersten Startplatz.
Damit wird Monaco deutlich übertroffen: In bisher 71 Grands Prix ist dort nur in 32 Fällen der Fahrer von Startplatz eins als Sieger ins Ziel gekommen. Die Siegquote liegt deshalb bei knapp unter 50 Prozent. (ANZEIGE: Stefan Ehlen vertieft diese Statistik in seinem Buch "Grand-Prix-Geschichte(n) - hier bei Amazon bestellen!)
In Barcelona wird zwar überholt, aber ...
Dabei wird in Barcelona grundsätzlich mehr überholt als in Monaco: In den zurückliegenden zehn Jahren sahen die Zuschauer laut der Formel-1-Datenbank Forix beim Monaco-Grand-Prix im Schnitt gerade mal sieben erfolgreiche Manöver, in Barcelona dagegen rund 32 pro Rennen - viele davon begünstigt durch das Drag-Reduction-System (DRS), das Überholen häufig zum "Vorbeifahren" macht.
@formel1_de Raus mit Barcelona! Diese F1-Strecke ist überfällig ???????? Die Formel 1 verändert sich – aber der Circuit de Barcelona-Catalunya bleibt stehen. Jahrzehntelang Teststrecke Nummer 1, heute Sinnbild für vorhersehbare Rennen ohne Spannung. Kaum Action, null Flow – und selbst die Rückkehr zur alten Streckenführung kam zu spät. Ab 2027 soll Madrid übernehmen – und das ist auch gut so. #Formel1 #F1Shorts #BarcelonaGP #MadridGP #F1Schedule #Motorsport #F1History #F1Update #CircuitDeBarcelona #F1Debate #F12027
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Echte Spannung kommt daher beim Spanien-Grand-Prix in Barcelona nur selten auf - auch, weil Fahrer und Teams den Circuit de Barcelona-Catalunya wie ihre eigene Westentasche kennen: Schon die Nachwuchsklassen tragen dort üblicherweise ihre Wintertests aus und auch die Formel 1 nutzt den Kurs seit Jahrzehnten als Teststrecke, weshalb kaum jemand beim Set-up daneben liegt oder Fahrfehler begeht.
Sorgen technische Updates für Spannung?
Aber: Barcelona ist traditionell auch ein Ort, an dem die Teams technische Updates einsetzen - gerade, weil ihnen zahlreiche Referenzwerte aus der Vergangenheit vorliegen. Diese Updates haben zumindest theoretisch das Potenzial, das Kräfteverhältnis durcheinanderzubringen und den Grand Prix aufregender zu gestalten.
2025 kommt mit der Einführung von strengeren Frontflügel-Belastungstests ein weiterer Faktor ins Spiel, der den Spanien-Grand-Prix interessant machen könnte - mehr als die umstrittene Reifenregel vor wenigen Tagen in Monaco.
Doch wie es nach 2026 weitergeht für Barcelona, ist offen: Dann läuft der Formel-1-Vertrag der Strecke aus, die ebenfalls 2026 schon den Spanien-Grand-Prix verliert - der Titel wechselt zum neuen Formel-1-Stadtkurs in Madrid, der bis 2035 fix im Rennkalender steht. (Mehr dazu in unserer Kalender-Übersicht!)
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