GP Monaco
Monaco in der Analyse: Taktik-Spielchen überschatten Grand Prix
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris gewinnt erstmals in Monaco +++ Taktik-Spielchen überschatten Grand Prix +++ Mehrere Fahrer bremsen das Feld ein +++
Feierabend
Wir ziehen einen Strich unter das Monaco-Wochenende - zumindest hier im Ticker. Für euch geht es wie versprochen aber natürlich noch weiter mit unserer großen Videoanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.
Hier melden wir uns morgen mit einer neuen Tickerausgabe und zur nächsten Rennwoche zurück, denn bereits in einer Woche steht in Barcelona das nächste Rennen und der letzte GP im aktuellen Triple-Header auf dem Plan.
Habt noch einen schönen Abend, viel Spaß mit unserer Liveanalyse und bis dann!
Ocon: Taktiken sollten "verboten" werden
Der Franzose wurde heute Siebter, ärgert sich aber auch über die Spielchen, die hinter ihm gespielt wurden. "Es ist super künstlich", findet er und erklärt, das sei nicht der Sport, "den wir lieben".
"Das ist nicht die DTM, und wir wollen, dass es bis zu einem gewissen Grad rein bleibt. Es sollte also von der FIA verboten werden, und ich bin mir sicher, dass man sich das ansehen wird", so Ocon.
"Denn man kann nicht einfach jeden um drei Sekunden pro Runde aufhalten. Das ist nicht wirklich fair, wenn ich ehrlich bin", betont der Franzose, der erstmals seit Bahrain wieder in die Punkte fuhr.
Ärgerlich für Haas ist allerdings, dass die Racing Bulls heute noch mehr Zähler sammelten und in der WM im Kampf um P6 bis auf vier Zähler herangerückt sind.
Das "Überholmanöver" ...
... von Russell gegen Albon gibt es hier noch einmal im Video. Erinnert mich ein bisschen an mich selbst, wenn ich im Formel-1-Videospiel irgendwann keine Lust mehr habe ...
Verstappen: Immer noch Probleme in Monaco
Der Weltmeister zockte am Ende und hoffte auf eine rote Flagge. Doch auch unabhängig von der Überholproblematik hatte er laut eigener Aussage keine echte Chance, das Rennen zu gewinnen.
Denn Red Bull habe in Monaco schon immer Probleme gehabt, erinnert er. Und dieses Jahr sei man im Qualifying sogar "langsamer" als 2024 gewesen, was zeige, dass hier keine Fortschritte gelungen seien.
In der WM liegt Verstappen nun wieder 25 Punkte hinter Spitzenreiter Piastri. Er betont aber: "Ich denke nicht wirklich an die Meisterschaft. Ich will es einfach nur Rennen für Rennen angehen."
Und Monaco sei für Red Bull eben schon immer schwierig gewesen. Vielleicht läuft es also schon nächste Woche in Barcelona wieder besser.
Schumacher: "Darf nicht wieder passieren"
Experte Ralf Schumacher erklärt im Hinblick auf mögliche Verbesserungen des Rennens in Monaco bei Sky: "Das Beste wäre natürlich, wenn man eine Überholmöglichkeit hinbauen könnte. Vielleicht muss man wirklich mal ganz viel Geld in die Hand nehmen."
Denn Schumacher fürchtet: "Wenn es so weitergeht, bedeutet das dann irgendwann mal das Aus für den Grand Prix, weil die Zuschauer das nicht akzeptieren. Es ist eine super Atmosphäre, es ist ein mega Qualifying, aber so ein Rennen darf nicht wieder passieren."
Allerdings hört man solche Aussagen ja fast jedes Jahr. Und trotzdem gibt es den Grand Prix noch immer. Aktuell hat Monaco übrigens einen Vertrag bis 2031.
Piastri: Siegchance im Qualifying verloren
Der WM-Leader wusste, dass er heute unter normalen Umständen keine Chance auf den Sieg haben würde. "Es war ein etwas schwieriges Wochenende", gesteht Piastri, der im Training ja sogar einmal gecrasht war.
"Ich hatte das Gefühl, dass ich mit wenig Selbstvertrauen in das Qualifying gegangen bin", gesteht er, "und hier kommt man oder weniger da ins Ziel, wo man sich qualifiziert", erinnert Piastri.
Er sei daher "ziemlich glücklich" mit seinem Podestplatz. In der WM liegt er ja auch noch immer vorne, allerdings ist sein Vorsprung auf Lando Norris auf drei Zähler geschmolzen.
Mercedes erstmals seit 2011 ohne Punkte
In den vergangenen Jahren lief es für Mercedes in Monaco nie besonders gut. Der letzte Sieg durch Lewis Hamilton in der Saison 2019 liegt inzwischen bereits sechs Jahre zurück.
Heute blieb man allerdings zum ersten Mal seit 14 Jahren komplett punktlos im Fürstentum. Das war zuletzt 2011 passiert, als die Fahrer noch Michael Schumacher und Nico Rosberg hießen.
Toto Wolff erklärt: "Heute war einfach nicht unser Tag. Wir wussten von Anfang an, dass es von den Startplätzen 14 und 15 schwer werden würde. Es gab kein Szenario, das uns Punkte gebracht hätte."
Man habe "auf eine rote Flagge oder ein Safety-Car" gehofft, aber beides kam nicht. "Das Qualifying am Samstag hat uns für das heutige Rennen bestraft, aber das ist in Monaco normal, wenn man von weiter hinten startet", weiß Wolff.
Piastri skeptisch: Wollen wir das sehen?
Der Australier erklärt, dass die zwei Pflichtboxenstopps heute an der Spitze keinen großen Unterschied gemacht hätten. Es habe zwar mehr "strategische Elemente" als in der Vergangenheit gegeben.
Aber faktisch kamen die Top 4 eben in der Reihenfolge ins Ziel, in der sie auch gestartet waren. Piastri weiß jedoch: "Es wäre eine ganz andere Geschichte gewesen, wenn es fünf Runden vor Schluss eine rote Flagge gegeben und Max gewonnen hätte."
"Ich bin sicher, wenn wir so weitermachen, wird es irgendwann zu einem solchen Ergebnis kommen", so Piastri, der jedoch die Frage stellt: "Ist es das, was wir sehen wollen? Ich weiß es nicht."