GP Monaco
Monaco-Samstag in der Analyse: Pole für Norris, Strafe für Hamilton
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris bezwingt Leclerc im Qualifying +++ Gridstrafe für Lewis Hamilton +++ Auch Stroll bekommt eine weitere Strafe +++
Feierabend
Wir sind nach einem langen Samstag in Monaco am Ende unseres Tickers angelangt. Wenn ihr aber noch immer nicht genug habt, dann wartet ab 22:00 Uhr wie versprochen noch unsere große Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de auf euch.
Folgende Themen sind geplant:
-Norris kann's doch noch!
-Ergebnis & Strafen
-Warum Leclerc so enttäuscht ist
-Hamilton: Crash & Strafe
-Debakel für Mercedes
-Fragen der Kanalmitglieder
Rennstart morgen ist um 15:00 Uhr und wir melden uns wie gewohnt rechtzeitig mit einer neuen Tickerausgabe zurück. Viel Spaß nachher noch mit unserer Videoanalyse, schläft später gut und bis dann!
Die komplette Polerunde ...
... von Lando Norris gibt es hier zum Abschluss des Tages noch einmal im Video:
Vasseur: Das beste Qualifying des Jahres
Wir bleiben eben bei der Scuderia, wo Teamchef Frederic Vasseur zufrieden erklärt: "Zum ersten Mal in dieser Saison ist es uns gelungen, im Qualifying alles zusammenzubringen, und hier in Monaco ist das umso schöner."
"Das Team hat heute einen sehr guten Job gemacht, und wir waren von Q1 an konkurrenzfähig. Ein bisschen Frust ist allerdings dabei, denn Charles war in jeder Session [vorher] der Schnellste", erinnert er.
"Trotzdem hat er eine starke Leistung gezeigt und war der Poleposition sehr nahe", so Vasseur, und auch Teamkollege Hamilton habe "einen tollen Job" gemacht und sich von seinem Crash in FT3 erholt.
"Im Allgemeinen können wir sagen, dass wir im Vergleich zu früheren Samstagen gute Fortschritte gemacht haben", so Vasseur, der ergänzt: "Jetzt müssen wir uns auf das Rennen konzentrieren, wo es darum geht, Druck auf McLaren auszuüben."
Schauen wir mal, ob das gelingt.
Leclerc: Probleme noch nicht gelöst
Plötzlich geht der Ferrari auch in langsamen Kurven - zumindest in Monaco. Laut Charles Leclerc heißt das aber keinesfalls, dass die Scuderia ihre Probleme bei niedrigen Geschwindigkeiten damit gelöst hat.
"Auf den meisten Strecken mussten wir [beim Set-up] Kompromisse eingehen, um in den Hochgeschwindigkeitskurven nicht zu viel zu verlieren", erklärt er. Doch solche gibt es in Monaco eben nicht.
Die Konsequenz: "Wir müssen das Auto nicht so abstimmen, dass wir hier Kompromisse eingehen, weil wir uns nur auf die niedrige Geschwindigkeit konzentrieren können", erklärt der Monegasse.
Und ohne diese "Kompromisse" geht der Ferrari offenbar ganz gut. Doch genau das ist das Problem, denn auf "andere Strecken" als Monaco wird sich das laut Leclerc "leider" nicht übertragen lassen.
Denn in dieser Hinsicht ist Monaco eben einzigartig im Kalender.
Welche Reifen kommen morgen zum Einsatz?
Morgen im Rennen muss zweimal gestoppt werden. Das heißt, dass die Piloten mindestens drei unterschiedliche Reifensätze verwenden müssen. Und das könnte zu einigen ziemlich interessanten Strategien führen.
"Die Fahrer von drei Teams, Red Bull, Racing Bulls und Sauber, haben nur einen Satz harte Reifen und einen Satz Mediums übrig, so dass sie während des Rennens zwangsläufig den C6 verwenden müssen", verrät Mario Isola von Pirelli.
Die anderen Teams sind etwas flexibler und könnten im Rennen theoretisch auf die weiche Mischung verzichten, wenn sie das wollen. Denn obwohl es zwei Pflichtboxenstopps gibt, ist es nicht vorgeschrieben, alle drei Reifenmischungen zu verwenden.
Albon: Reifen haben nicht funktioniert
Der Williams-Pilot erlebte mit P10 ebenfalls eine Enttäuschung, denn in Q2 war er noch Dritter geworden. Seine Q3-Runde war dann aber eine halbe Sekunde langsamer. Wie konnte das passieren?
Albon selbst hat noch keine echte Erklärung und betont, dass man das nun selbst erst einmal verstehen müsse. "Wir waren von FT1 bis FT3 in einem wirklich guten Rhythmus", betont er.
"Und dann im Qualifying schien es so, als ob die Reifen nicht richtig funktionieren würden", berichtet er und erklärt, dass die Pneus "inkonstant" gewesen seien. Das gleiche Problem also wie beim Teamkollegen.
In Q2 dachte er dann, er habe es im Griff, doch in Q3 habe er dann "wieder Grip verloren", zuckt er die Schultern. Insgesamt sei es ein "frustrierender Tag" gewesen, denn da war wohl mehr als P10 drin.
Enttäuschung bei Alpine: "Einfach zu langsam"
Pierre Gasly rechnete sich an diesem Wochenende eigentlich etwas aus - wurde am Ende aber nur 18. und erklärt: "Das Problem, das wir an diesem Wochenende haben, ist, dass wir einfach zu langsam sind."
Es habe also keine Rolle gespielt, dass man am Anfang in Q1 die Mediums verwendet habe. "Das Auto kommt mit all diesen Unebenheiten auf einem Straßenkurs wie Monaco einfach nicht gut zurecht", erklärt Gasly.
Dieses Problem habe man nicht lösen können. "Am Ende des Tages bin ich mit meiner Runde sehr zufrieden. Es war eine starke Runde", betont er. Doch die reichte eben nur für P18, Teamkollege Franco Colapinto wurde sogar Letzter.
"Generell haben wir mit der langsamen Geschwindigkeit zu kämpfen. Hier gibt es viele langsame Kurven und wir haben es an diesem Wochenende nicht richtig hinbekommen", gesteht auch der Argentinier.
"Wir hatten ein etwas besseres Ergebnis als Team erwartet. Wir dachten, wir würden ziemlich stark sein, aber das waren wir nicht", so Colapinto, und auch Gasly spricht von einer "unangenehmen Überraschung".
Beide Racing Bulls in Q3
Liam Lawson wird morgen von P9 ins Rennen gehen, Isack Hadjar nach der Hamilton-Strafe sogar von P5. Vor allem im Fall von Hadjar ist das keine Selbstverständlichkeit, denn gestern crashte der Rookie gleich doppelt.
Und auch FT3 sei "wirklich schlecht" gewesen, berichtet er und erklärt, er sei nicht mit viel Selbstvertrauen ins Qualifying gegangen. "Aber trotzdem haben wir es irgendwie geschafft, jede Runde einen großen Schritt nach vorne zu machen", freut er sich.
Während er am Ende das Maximum herausholte, wäre bei Teamkollege Lawson laut eigener Aussage noch mehr drin gewesen. Am Anfang sei das Qualifying "sehr positiv" gewesen, berichtet er.
"Aber ich glaube, gegen Ende hatte ich ein bisschen Probleme mit dem Aufwärmen [der Reifen], ich hatte ein bisschen Verkehr. Es sind nur kleine Dinge, die aber einen großen Unterschied machen", erklärt er.
Trotzdem darf Neuseeländer morgen endlich auf seine ersten WM-Punkte in diesem Jahr hoffen.