GP Imola
Imola in der Analyse: Warum tauschte McLaren die Plätze nicht?
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Mercedes: Bei Hitze chancenlos? +++ Albon: Hätte vielleicht geduldiger sein sollen +++ Warum einmal VSC und einmal Safety-Car? +++
Feierabend
Der erste Teil des Triple-Headers ist überstanden und wir verabschieden uns hier im Ticker für heute. Für euch geht es um 22:00 Uhr aber wie versprochen noch weiter mit der großen Videoanalyse zum Imola-Rennen auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Folgende Themen haben Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll geplant:
-Verstappens Mega-Move
-Ergebnis & WM-Stand
-Wende in der WM?
-Norris vs. Piastri
-Hamilton lächelt wieder
-Williams schnuppert am Podium
-Alonso & Hülkenberg
-Fragen der Kanalmitglieder
Hier melden wir uns dann auch schon morgen früh wieder mit einer neuen Tickerausgabe zurück, denn wir ziehen diesen Triple-Header wie gewohnt ohne Pause durch. Viel Spaß nachher noch mit unserer Liveanalyse und bis dann!
100. Schnellste Runde
Noch eine Kleinigkeit aus der Statistikecke: Passend zum 400. Grand Prix hat Max Verstappen Red Bull heute nicht nur einen Sieg beschert, sondern auch die 100. Schnellste Runde der Bullen in der Formel 1.
Ein elitärer Klub, denn die 100er-Marke knackten in der Königsklasse zuvor lediglich Mercedes (110), Williams (133), McLaren (177) und natürlich Ferrari (263).
Warum war McLaren langsamer?
In Suzuka gewann Red Bull zwar auch, aber damals schien der McLaren im Rennen eigentlich das schnellere Auto zu sein. Heute dagegen war Verstappen als Sieger wohl auch der schnellste Mann.
Warum also hatte McLaren vielleicht zum ersten Mal in dieser Saison nicht das beste Auto? "Ich weiß es nicht", grübelt Lando Norris und erklärt: "Um ehrlich zu sein, fühlte es sich nirgendwo wirklich toll an."
Manchmal fühle sich das Auto nicht gut an, man sei aber trotzdem "schnell", erklärt er. Doch das war heute nicht der Fall. "Es ist einfach eine sehr holprige Strecke", grübelt der McLaren-Pilot.
"Es gibt viele Hochgeschwindigkeitskurven, in denen wir im Vergleich zu den Red Bulls vielleicht ein wenig zu kämpfen haben", ergänzt er und erklärt, daran müsse man also offensichtlich arbeiten.
Die Strecke in Monaco hat in der nächsten Woche dann aber ohnehin erst einmal ganz andere Anforderungen.
Hadjar zurück in den Punkten
Nach dem undankbaren elften Platz in Miami punktete der Rookie heute als Neunter wieder. "Es war ein gutes Wochenende hier in Imola und ich bin zufrieden mit meiner Leistung", sagt Hadjar selbst.
"Es gab einen Punkt im Rennen, an dem wir auf P7 lagen und ich dachte, wir würden es nach Hause bringen, aber leider war es einfach schade für uns, als das Safety Car herauskam", ärgert er sich.
Während er aber trotzdem noch punktete, blieb Teamkollege Liam Lawson auch im siebten Rennen des Jahres wieder ohne Punkte. Er gehörte ebenfalls zu den Fahrern, die durch die Safety-Cars einen Nachteil hatten.
"Wir hatten gutes Potenzial und waren das ganze Wochenende über schnell, aber leider konnten wir es nicht zeigen", ärgert sich Lawson, für den es wieder ein "schwieriges Wochenende" war.
In der Konstrukteurs-WM setzen sich die Racing Bulls durch die zwei Hadjar-Punkte wieder etwas von Alpine ab und rücken zudem bis auf vier Zähler an Aston Martin auf P7 heran.
Das Überholmanöver ...
... von Norris gegen Piastri gibt es hier übrigens noch einmal im Video. In der WM rückte der Brite dadurch wieder bis auf 13 Punkte an seinen Teamkollegen heran.
Stella: Hinterher ist man immer schlauer
Rückblickend war es vermutlich die falsche Entscheidung von McLaren, Oscar Piastri so früh an die Box zu holen. Doch Andrea Stella betont: "Zu diesem Zeitpunkt waren Oscars Reifen um ein gutes Stück abgefahren."
Und auch Piastri selbst habe dieses Feedback gegeben. "Es war zu Beginn des Events unklar, ob es ein oder zwei Stopps sein würde", betont Stella und erklärt, man habe Piastri zum ganz normalen Zeitpunkt für einen Zweistopper an die Box geholt.
"Und wenn sich die harten Reifen nur ein bisschen besser verhalten hätten, dann wären die zwei Stopps eine sehr starke Strategie gewesen, obwohl man einige andere Autos überholen musste", erklärt er.
Faktisch sei Piastri auf den harten Reifen dann aber kaum schneller als Norris und Verstappen auf den alten Mediums gewesen. Trotzdem betont Stella, man habe irgendetwas versuchen müssen, um Verstappen heute zu schlagen.
So wäre es "im Nachhinein" vielleicht cleverer gewesen, etwas anderes zu versuchen. Trotzdem bereue er die Entscheidung nicht, stellt der Teamchef klar, denn mit P2 und P3 habe das Team auch so das Maximum herausgeholt.
Und manchmal müsse man eben etwas riskieren.
Ferrari: Qualifying bleibt das große Problem
Gestern mit beiden Autos in Q2 raus, heute P4 und P6. Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur erklärt bei Sky: "In den vergangenen drei oder vier Events hatten wir immer dieses Delta zwischen Quali- und Rennpace."
"In Dschidda waren wir im Rennen wahrscheinlich die Schnellsten auf der Strecke, im Quali fehlten uns drei Zehntel. In Miami war es das gleiche Delta", nennt der Teamchef zwei Beispiele.
Und auch in Imola sei es "wahrscheinlich" wieder ähnlich gewesen. "Ich denke, dass wir nicht das beste Auto haben, und Max war heute eindeutig schneller als wir", räumt Vasseur zwar ein.
"Aber wir sind bei diesen Bedingungen wirklich nah dran", betont er auch und erklärt: "Das bedeutet, dass wir einen Schritt im Quali-Modus machen müssen."
Denn ansonsten verliert die Scuderia die Rennen bereits am Samstag.
Tsunoda punktet mit alten Teilen
Der Japaner musste heute mit alten Teilen fahren, weil er die neuen gestern bei seinem Unfall kaputtgemacht hat. Doch auch ohne beispielsweise den neuen Unterboden fuhr er von der Boxengasse aus noch in die Punkte.
"Er ist heute ein sehr gutes Rennen gefahren", lobt Teamchef Christian Horner nach P10 bei Sky und erklärt: "Die Strategie hat für ihn gut funktioniert, er ist ein intelligentes Rennen gefahren, er war entschlossen in seinen Manövern."
Tsunoda selbst ist mit dem einen Punkt aber natürlich nur bedingt zufrieden. Er sei immer noch "sehr frustriert", weil er sich mit seinem Crash im Qualifying bereits um alle Chancen auf ein besseres Resultat brachte.
"Zumindest habe ich dem Team [mit P10] etwas zurückgegeben, was gut ist. Die Menge an Arbeit, die wir über Nacht zu erledigen hatten, war enorm. Das ist auf jeden Fall besser als nichts", so der Japaner.