GP Aserbaidschan
Baku-Donnerstag in der Analyse: Red Bull sieht sich besser gerüstet
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Kommt Newey zu spät für Fernando Alonso? +++ Norris: Will keinen geschenkten Titel +++ Verstappen: Wird kein zweites Monza +++
Sollte Norris noch Weltmeister werden, ...
... wäre es eine der größten Aufholjagden in der bisherigen Geschichte der Formel 1. Mehr dazu in dieser Fotostrecke:
Fotostrecke: Top 10: Aufholjagden im WM-Kampf
1997: Williams-Pilot Jacques Villeneuve hat nach neun von 17 Rennen der Saison vier Punkte Rückstand auf Ferrari-Pilot Michael Schumacher, was einem prozentualen Rückstand von neun Prozent entspricht. Als nach 17 Saisonrennen abgerechnet wird, hat Villeneuve drei Punkte Vorsprung auf Schumacher. Dass dem Deutschen für das Foul beim Saisonfinale in Jerez de la Frontera rückwirkend alle Punkte aberkannt werden, tut bezüglich der von Villeneuve hingelegten Aufholjagd nichts zur Sache. Fotostrecke
Norris: Verstappen weiterhin WM-Favorit
Auch über seine konkreten WM-Chancen hat Lando Norris in seiner heutigen Medienrunde gesprochen. Max Verstappen erklärte ja jüngst, dass Red Bull in der aktuellen Verfassung nicht Weltmeister werden könne.
Norris kauft ihm das allerdings nicht ab. "Er befindet sich immer noch in einer viel stärkeren Position als ich", betont der Brite, der in der Fahrer-WM noch immer 62 Zähler hinter Verstappen liegt.
Und es sei bei noch acht verbleibenden Rennen "nicht leicht", diesen Rückstand aufzuholen. "Ich wäre viel lieber in seiner Position als in meiner", stellt Norris daher klar.
Zudem könne Red Bull jederzeit zurückschlagen, sobald man die eigenen Probleme verstanden habe. Und selbst in der aktuellen Form sei Verstappen häufig nicht weit von der Spitze entfernt gewesen.
Die Favoritenrolle will sich Norris daher nicht zuschieben lassen.
Piastri: Geht nicht nur um mich
Auch der Australier selbst hat in seiner Medienrunde darüber gesprochen, dass er Lando Norris ab sofort im WM-Kampf helfen wird. "Natürlich sind Stallregien nicht so lustig, aber mir ist klar, dass es hier um etwas viel Größeres geht als nur um mich", so Piastri.
"Ich fahre für ein Team, das mir meine Chance in der Formel 1 gegeben hat und mir die Möglichkeit gegeben hat, innerhalb von 18 Monaten Rennen in der Formel 1 zu gewinnen", erinnert er.
"Wir versuchen, beide Meisterschaften zu gewinnen, was für das Team eine unglaublich große Sache ist. Natürlich ist die Konstrukteurswertung eine Sache, aber wenn man die Möglichkeit hat, beide Meisterschaften in einem Jahr zu gewinnen, dann ist es für ein Team natürlich ein großes Ziel", so Piastri.
Das heiße aber nicht, dass er Norris jetzt "bei jedem einzelnen Rennen" vorbeilassen werde. "So möchte keiner von uns Rennen fahren - inklusive Lando", stellt er klar. Grundsätzlich ist er aber bereit, seinen Teamkollegen zu unterstützen.
Norris: Haben Start in Monza aufgearbeitet
Und noch eine spannende Aussage des Briten im Hinblick auf die erste Runde in Monza, wo er von Piastri überholt wurde und anschließend noch eine weitere Position an Charles Leclerc verlor.
"Das Entscheidende ist, dass wir als Erster und Dritter aus Kurve 4 herauskamen und mit einem riesigen Vorsprung in die Kurve gegangen waren", erinnert Norris. Das werde in Zukunft nicht mehr vorkommen.
Es sei für ihn selbst "nicht ideal" gewesen, "aber auch für uns als Team war das nicht die Art und Weise, wie wir dort hätten fahren sollen", so Norris, der erklärt, es habe einfach "klarere Anweisungen" gebraucht.
Wie genau solche Sachen für die Zukunft geregelt sind, das verrät er zwar nicht. Aber ein Szenario wie in Monza soll es auf jeden Fall nicht noch einmal geben.
Norris: Will keinen geschenkten Titel
Wir haben ja schon gehört, dass McLaren Lando Norris im WM-Kampf ab sofort unterstützen wird. Der Brite selbst betont allerdings, er wolle keine Siege von seinem Teamkollegen Oscar Piastri geschenkt bekommen.
"Wenn ein Fahrer besser abschneidet als ich und eine bessere Leistung bringt, muss ich einen besseren Job machen. Also möchte ich das niemandem wegnehmen", stellt der Brite klar.
Zwar könnte er sich vorstellen, dass Piastri ihm bis zum Ende des Jahres einen Platz überlassen werde, wenn es um "niedrigere Positionen" gehe. "Aber wenn er für einen Sieg gekämpft hat und einen Sieg verdient hat, dann hat er ihn auch verdient", so Norris.
Er ergänzt zudem: "Ich will auch nicht, dass man mir eine Meisterschaft schenkt. Ja, es wäre toll, eine Meisterschaft zu haben, und kurzfristig fühlt man sich großartig. Aber ich glaube nicht, dass man auf lange Sicht stolz darauf wäre."
Er wolle den Titel in einem fairen Kampf gegen Verstappen auf der Strecke gewinnen.
So wichtig ist der Windkanal
Während der Kampf an der Spitze der Formel 1 immer intensiver wird, liegt der Schlüssel zum Erfolg nun darin, die besten Upgrades zu bringen, ohne dadurch in Schwierigkeiten zu geraten.
Die Fehltritte, die sich Ferrari, Red Bull, Aston Martin und Mercedes in diesem Jahr bereits geleistet haben, stehen im Gegensatz zum McLaren-Team, das bisher alle Entwicklungen am MCL38 perfekt umgesetzt hat.
Während die Konkurrenz darüber rätselt, warum McLaren die Updates so gut hinbekommen hat, macht eine interessante Theorie die Runde, die besagt, dass die Situation ganz einfach ist: Es geht nur noch darum, wer den besten Windkanal hat.
Alle Hintergründe dazu könnt ihr hier nachlesen!
Heute vor 25 Jahren ...
... feierte Heinz-Harald Frentzen seinen dritten und letzten Formel-1-Sieg. Der damalige Jordan-Pilot triumphierte beim Großen Preis von Italien 1999 in Monza vor Ralf Schumacher (Williams) und Mika Salo (Ferrari).
Zudem rückte Frentzen durch den Triumph in der WM bis auf zehn Punkte an Spitzenreiter Mika Häkkinen (McLaren) heran. Die Saison beendete er schließlich auf WM-Rang drei hinter Häkkinen und Eddie Irvine (Ferrari).
Für seinen damaligen Teamchef Eddie Jordan war der Deutsche auch deshalb "der unterschätzteste Fahrer, den wir hatten."
F1-Technik: Das steckt hinter den Balance-Problemen
Ein Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Formel-1-Saison 2024: Dass sich die Teams schwer damit tun, ihre Fahrzeuge gut abzustimmen. Fast alle Fahrer beklagen sich über die Balance, und das häufig nach Updates, die ihre Autos eigentlich schneller machen sollen. Da zeigt sich ein Muster.
Denn dass so viele Teams Balance-Probleme bekommen haben, das ist kein Zufall: Es zeigt grundlegende Schwierigkeiten mit der aktuellen Fahrzeug-Generation auf, die sich den sogenannten Ground-Effect zunutze macht.
Alle Hintergründe dazu erklären euch unsere Technikexperten hier!