GP Aserbaidschan
Baku-Donnerstag in der Analyse: Red Bull sieht sich besser gerüstet
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Kommt Newey zu spät für Fernando Alonso? +++ Norris: Will keinen geschenkten Titel +++ Verstappen: Wird kein zweites Monza +++
Haas versichert: Magnussen in Singapur wieder im Auto
Das sollte eigentlich eh klar sein, weil der Däne ja noch bis zum Ende des Jahres unter Vertrag steht. Allerdings wäre es auch nicht komplett abwegig, Oliver Bearman jetzt direkt bis zum Saisonende im Auto zu lassen.
Denn der Ferrari-Junior wird Magnussen 2025 ohnehin ersetzen. Und selbst Teamchef Ayao Komatsu verrät: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir überhaupt nicht darüber nachgedacht haben."
Es sei aber nie "eine ernsthafte Überlegung" gewesen, stellt er klar. Denn erst zuletzt in Monza habe Magnussen (trotz des Zwischenfalls mit Gasly) wieder ein starkes Rennen abgeliefert.
Man kenne die Stärken des Dänen, weshalb er auch ab Singapur wieder im Auto sitzen werde, kündigt der Teamchef an.
Baku liegt Perez
Damit noch einmal zurück zu Red Bull. Rechnet man den Sprint im Vorjahr dazu, dann konnte Sergio Perez drei der vergangenen vier Rennen in Baku gewinnen. Er selbst erklärt dazu, dass er hier immer viel Selbstvertrauen habe.
"Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass es keine Rolle spielt, was man in der Vergangenheit geleistet hat", so der Mexikaner, der betont: "Ich hoffe wirklich, dass ich hier die richtige Balance finden kann, denn man braucht viel Vertrauen."
"Wenn ich das schaffe, dann sollte es ein starkes Wochenende werden", so Perez, der sogar glaubt, dass Baku und Singapur die beiden besten der noch verbleibenden Strecken bis zum Saisonende für Red Bull sein könnten.
Wir sind gespannt!
Russell: Lieber den alten Unterboden einsetzen
Wir haben ja vorhin von Lewis Hamilton schon gehört, dass er vermutet, dass der neue Unterboden den Mercedes schlechter gemacht hat. George Russell schlägt in seiner Medienrunde in eine ähnliche Kerbe.
"Das Upgrade war keine wesentliche Leistungsverbesserung, und manchmal muss man die Dinge einfach objektiv betrachten. Wir brachten einen neuen Unterboden und verloren Performance", so der Brite.
Daher sei es nun vermutlich der richtige Schritt, wieder auf den alten Unterboden zu setzen. Denn der neue hätte "auf dem Papier" sowieso nicht so viel Performance gebracht, verrät Russell.
Deshalb sei es sinnvoller, lieber wieder auf bekanntes Material zu setzen, von dem man wisse, dass es funktioniere.
Verstappen: Wird kein zweites Monza
Der Niederländer sieht zwar weiterhin Probleme bei Red Bull, betont aber auch, dass es nicht wieder so schlecht wie vor zwei Wochen in Monza laufen sollte. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns", so der Weltmeister
"Aber ich denke, dass Monza in gewisser Weise positiv war, um grundsätzlich mehr über das Auto zu lernen", betont er und erinnert daran, dass Baku an diesem Wochenende "eine komplett andere Strecke" sei.
"Jetzt brauchen wir nur noch Zeit, um das Auto zu verbessern und unsere Schwächen zu verstehen, was wir meines Erachtens auch getan haben. Jetzt geht es nur noch darum, Lösungen dafür zu finden", erklärt er.
"Ich habe auch erkannt, dass es nicht innerhalb von ein oder zwei Wochen geht", so Verstappen, "aber ich hoffe, dass wir von nun an einfach nach vorne schauen und versuchen können, besser zu sein - und nicht wie in Monza."
Auch Teamkollege Sergio Perez erklärt, dass es "viel besser" als vor zwei Wochen laufen sollte. Zumindest sei es im Simulator so gewesen, verrät der Mexikaner.
Das war der Medientag in Baku
Hier im Ticker geht es noch etwas weiter, aber wir weisen schon einmal darauf hin, dass unsere große Videoanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de wegen der Zeitverschiebung heute bereits um 19:00 Uhr startet.
Host Kevin Scheuren und Chefredakteur Christian Nimmervoll liefern euch dann kompakt die wichtigen Themen des Tages.
Sainz: Baku passt zum Ferrari
Auch zur sportlichen Situation an diesem Wochenende hat sich der Spanier in seiner Medienrunde geäußert. Und da klingt er relativ optimistisch. "Ich denke, es ist eine Strecke, auf der unser Auto gut aufgehoben sein könnte", so Sainz.
Er erinnert: "Wir waren hier in der Vergangenheit immer schnell. Ich glaube, die letzten vier Poles hat Charles hier geholt. Ich denke, es ist eine Kombination aus Charles [...] und dem Auto, das sich gut für diese 90-Grad-Kurven mit niedriger Geschwindigkeit eignet, bei denen unser Auto normalerweise gut funktioniert."
"Es könnte also eine gute Gelegenheit sein, ein weiteres Rennen zu gewinnen oder auf dem Podium zu stehen", so Sainz.
In der Tat stand Leclerc übrigens in Baku seit 2021 bei jedem Rennen (inklusive Sprint im Vorjahr) auf der Pole. Der Haken dabei: Alle vier Rennen gewann am Ende Red Bull ...
Sainz: Darum hat Ferrari noch WM-Chancen
Wo wir gerade bei Schwächeperioden sind: Der Sommer verlief für Ferrari nicht wirklich rund. Trotzdem liegt man in der WM lediglich 39 Punkte hinter Red Bull und hat noch realistische Titelchancen.
Carlos Sainz betont, dass man das nicht der reinen Performance zu verdanken habe. Er erklärt: "Wir hatten ein starkes erstes Drittel [der Saison], ein schlechtes zweites Drittel, und jetzt kommen wir ins letzte Drittel der Saison."
"Wir hatten einen schlechten Mittelteil der Saison und sind immer noch im Kampf dabei", so Sainz, der das darauf zurückführt, dass es Ferrari in der Regel geschafft habe, das bestmögliche Ergebnis zu holen.
Selbst wenn die Performance nicht gepasst habe, habe man noch immer das Beste daraus gemacht. "Dadurch sind wir noch im Kampf", so Sainz.
Hamilton: Funktioniert das Upgrade nicht?
Wir haben ja heute schon über Updates gesprochen, die nicht wie erwünscht funktioniert haben. Und auch bei Mercedes rätselt man aktuell darüber, ob die jüngsten neuen Teile wirklich wie erwartet funktionieren.
Es gebe aktuell "viele Fragezeichen", so Hamilton zu den zuletzt eher schwächeren Rennen. "Es könnte eine Reihe von Dingen sein. Es könnte von der Strecke abhängen, es könnte das Upgrade sein", so der Brite.
"Mein Gefühl sagt mir, dass es das Upgrade sein könnte. Aber es ist schwer, den Unterschied zwischen den beiden zu erkennen", grübelt er und erklärt, man werde an diesem Wochenende einige Dinge testen.
"Es läuft eine Menge Arbeit, um es zu analysieren, denn das gibt dem Team eine bessere Richtung für die Entwicklung, nicht nur für dieses Auto, sondern auch für das nächste Jahr", so Hamilton.
Er selbst wird davon dann nicht mehr profitieren, er wechselt ja 2025 zu Ferrari.