Günther Steiner: "Sehr glücklich" über Verpflichtung von Nico Hülkenberg
Haas-Teamchef Günther Steiner sieht sich durch Nico Hülkenbergs Leistungen darin bestätigt, mit dem Fahrertausch die richtige Entscheidung getroffen zu haben
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg hat bei seinem Comeback bisher bewiesen, dass er das Formel-1-Fahren in den drei Jahren, in denen er kein festes Cockpit hatte, nicht verlernt hat. Gleich im ersten Qualifying der Saison 2023 in Bahrain hängte er Kevin Magnussen um 0,614 Sekunden ab, und im Freitagstraining in Saudi-Arabien war er erneut um 0,639 Sekunden schneller als der Teamkollege.
Haas-Teamchef Günther Steiner lässt sich trotzdem nicht zu der Aussage hinreißen, dass Hülkenberg all seine Erwartungen erfülle. "Sonst will er mehr Geld haben", scherzt der Südtiroler. "Aber Spaß beiseite: Ja, Nico gibt uns genau das, was wir gesucht haben. Und wir konnten das bei ihm auf Anhieb sehen."
Hülkenbergs Erfahrung sei ein Grund gewesen, "warum wir ihn genommen haben". Steiner macht keinen Hehl daraus, dass er nach den Erfahrungen mit den Rookies Mick Schumacher und Nikita Masepin bewusst routiniertere Piloten in den Haas-Autos haben wollte. Und zumindest bislang geben ihm Hülkenbergs Ergebnisse recht.
"Im Nachhinein", sagt Steiner, "ist man immer schlauer. Aber ich würde sagen, dass das die Richtung ist, in die es mit diesem Reglement halt geht. Es gibt jetzt zehn gute Teams, alle mit einem ähnlichen Budget, finanziell und technisch solide aufgestellt. Da rückt alles enger zusammen, und dann brauchst du gute Fahrer."
"Ob das nun kleine Unterschiede sind oder große, sei mal dahingestellt. Aber die Fahrer machen einen Unterschied, wenn sie sofort das Maximum aus dem Auto herausholen können. Genau das ist es, was wir wollten: einen erfahrenen Piloten, der uns in die richtige Richtung führt. Insofern sind wir sehr glücklich über das, was passiert ist."
In Zeiten der Budgetgrenze sei es wichtig, dass die Fahrer keine Unfälle bauen, die kostspielig sind und sich so auf die Entwicklungsressourcen negativ auswirken: "Es ist entscheidend, dafür so wenig Geld wie möglich auszugeben", sagt Steiner, ohne dezidiert daran zu erinnern, dass Schumacher 2022 viel Schrott produziert und damit auch viel Geld gekostet hat.
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Das Thema scheint bei Haas jetzt plötzlich ein ganz anderes zu sein: War Magnussen 2022 noch der unumstrittene Teamleader, so läuft der Däne jetzt angesichts seines großen Rückstands auf Hülkenberg Gefahr, unter Druck zu geraten.
Teamintern hält Steiner dem Dänen aber noch den Rücken frei: "Kevin hatte im Qualifying Schwierigkeiten, Nico nicht. Kevin ist da aber froh drüber, weil er so zumindest weiß, was mit dem Auto möglich ist. Wären wir 15. und 18. gewesen, wäre es eine Katastrophe gewesen. Aber ein Auto war in Q3."
Steiner stellt klar: "Kevin weiß, dass er das auch kann. Er muss es nur umsetzen."