• 02. September 2022 · 09:50 Uhr

Günther Steiner: Mick Schumacher bekommt jetzt doch mehr Zeit

Mick Schumacher könnte mehr Zeit bekommen, sein Talent unter Beweis zu stellen, als zunächst befürchtet, zumindest laut Haas-Teamchef Günther Steiner

(Motorsport-Total.com) - Über keinen anderen Fahrer wird in der "Silly Season" der Formel 1 so viel spekuliert wie über Mick Schumacher. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Weder Schumacher selbst noch sein Management verraten auch nur ansatzweise, was die Zukunft bringen könnte, sondern haben Schweigen zu ihrem Sport gemacht. Das öffnet der Entstehung von Gerüchten Tür und Tor.

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Mick Schumacher spricht nicht darüber, wie seine Zukunft im Motorsport aussehen könnte Zoom Download

Schumachers Auftritt in der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag war fast schon ungewollte Slapstick-Comedy. Auf die Frage von Moderator Tom Clarkson, ob er bei Haas bleiben oder lieber Team wechseln möchte, antwortet er: "Ich sehe die Vorteile davon, dieses Wochenende Rennen zu fahren, und das Wochenende danach, und hoffentlich in Singapur und Suzuka."

Als ein anderer Journalist wissen möchte, ob ihm Ferrari gesagt habe, was er tun muss, um weiter Teil der Nachwuchsakademie zu bleiben, macht sich Schumacher immerhin die Mühe, zumindest auf die Fragestellung einzugehen. Seine Antwort: "Was hinter den Kulissen zwischen uns diskutiert wird, darüber möchte ich lieber nicht öffentlich sprechen."

Und 'Sky'-Reporter Peter Hardenacke will im Interview aus Schumacher herauskitzeln, was denn nun Sache sei in Bezug auf die Gerüchte um eine Trennung zwischen ihm und Ferrari. Schumacher findet, dass es "Vertragsdetails" seien, ob die Zusammenarbeit weitergeht oder nicht, und über Vertragsdetails habe er nicht vor zu sprechen. (ANZEIGE: Wie Ralf Schumacher die Zukunft seines Neffen Mick in der Formel 1 sieht, ist oftmals Thema der Formel-1-Berichterstattung von Sky. Jetzt Sky-Abo holen und alle Rennen ohne Werbeunterbrechung live sehen!)

Damit bleibt ein Vakuum, der es verschiedensten Gerüchten ermöglicht, sich wild zu entfalten. Die englischsprachige Redaktion von 'Motorsport.com' hat zum Beispiel vor Zandvoort berichtet, dass Schumacher die Ferrari-Akademie verlassen wird und seine Trennung vom Haas-Team schon so gut wie beschlossene Sache sei.

Wann trifft Gene Haas die Entscheidung?

Teameigentümer Gene Haas kommt dieses Wochenende nach Zandvoort und nächstes Wochenende nach Monza. Auch, um mit Teamchef Günther Steiner die Fahrerfrage zu diskutieren. Das wurde für Schumacher als negativ gedeutet, weil er so kaum noch Zeit hat, die Kurve zu kratzen und sein fraglos vorhandenes Talent endlich konstant unter Beweis zu stellen.

Doch jetzt scheint alles anders zu sein: "Wir haben keine Eile. Wir haben entschieden, noch ein bisschen zu warten", nimmt Steiner Druck aus dem Kessel. "Wir beobachten die Situation mit Mick und schauen, wie er sich entwickelt. Sonst treffen wir vielleicht eine Entscheidung, die wir am Ende irgendwann bereuen. Das werden wir nicht tun."

Das ist eine gute Nachricht für Schumacher. Wenn die Entscheidung noch nicht zwangsläufig in Monza fällt, hat er womöglich doch mehr als das Rennwochenende in Zandvoort, um auf der Strecke ein starkes "Bewerbungsschreiben" für sich selbst abzugeben. Vorausgesetzt, er möchte überhaupt bei Haas bleiben. Auch darüber sprechen er und sein Umfeld nicht.

Ferrari könnte ein gutes Wort bei Haas einlegen

Klar ist auch, dass Schumachers Chancen sprunghaft steigen würden, sollte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bei Haas und Steiner ein gutes Wort für ihn einlegen. Steiner bestätigt: "Natürlich würde es helfen, wenn uns Ferrari bittet, an ihm festzuhalten. Wir sprechen laufend mit Ferrari, und wir versuchen gut zusammenzuarbeiten."

Klar ist aber auch: "Sie treffen nicht die Entscheidung für uns", stellt Steiner klar. Heißt: Haas kann das zweite Cockpit neben Kevin Magnussen weitgehend unabhängig besetzen und muss nicht zwingend einen Ferrari-Junior reinsetzen. Das war lange Zeit die Annahme, bis Steiner das in einem Interview mit 'Motorsport-Total.com' aufgeklärt hat.

Magnussen betrachtet seine Rolle im Prozess, einen Teamkollegen für 2023 zu finden, übrigens als "nicht existent. Ich müsste lügen, würde ich sagen, dass es mich nicht interessiert. Aber ich kenne meine Rolle dabei, und die gibt es nicht. Ich warte einfach geduldig, wer es wird. Für mich ist nur wichtig, dass wir nächstes Jahr weiterhin einen guten Fahrer im Auto haben."

Teamkollege Magnussen: Lob für Schumacher

Schumacher sei nämlich "ein sehr talentierter Fahrer", findet Magnussen und ergänzt: "Du kannst nicht ohne Talent die Formel 3 und die Formel 2 gewinnen. Klar, du musst gerade in diesen Kategorien im richtigen Team sein, aber zumindest die Autos sind gleich. Wenn du dort gewinnst, musst du was können. Und das hat er bewiesen."

Zunächst einmal zählt für Schumacher, mit starken Leistungen zu überzeugen. Selbst wenn er ohnehin von Haas weg möchte, wäre das hilfreich für seine Chancen bei anderen Teams - egal ob als Renn- oder als Testfahrer, oder womöglich sogar in einer anderen Rennserie wie der DTM oder der Formel E.

In seinem zweiten Rennen mit dem Haas-Update hofft der 23-Jährige, konkurrenzfähiger zu sein als in Spa: "Die High-Downforce-Strecken liegen unserem Auto normalerweise ein bisschen besser", sagt er. "Vor allem, wenn die Reifen auch härter sind. Daher schätze ich, dass wir stärker sein werden. Hoffentlich schaffen wir es in Q3 und holen ein paar Punkte."

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