• 22. Juli 2022 · 08:54 Uhr

Max Verstappen: Ferrari hatte dominantere Wochenenden als wir

Max Verstappen weiß, dass sich Red Bull im WM-Kampf gegen Ferrari keine Fehler leisten darf, und spricht über die Rolle, die Mercedes vorne noch spielen kann

(Motorsport-Total.com) - Spielberg war für Red Bull ein kleiner Rückschritt in der Formel-1-Meisterschaft. Trotz der Poleposition von Max Verstappen beim Heimspiel in Österreich konnte der Niederländer im Rennen die Pace von WM-Konkurrent Charles Leclerc nicht gehen und verlor so zum zweiten Mal in Folge Punkte auf den Ferrari-Piloten.

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Zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen geht es hin und her Zoom Download

38 Punkte Vorsprung sehen für ihn zwar noch komfortabel aus, doch auch im vergangenen Jahr schien Verstappen im Sommer einen guten Vorsprung zu haben, der in der Endphase 2021 noch von Mercedes aufgeholt wurde. Ähnliches ist auch 2022 nicht ausgeschlossen, zumal die Entwicklung noch stärker ausfallen dürfte als am Ende der vergangenen Regelperiode.

"Sie waren etwas stärker als erwartet, aber wir waren definitiv auch unter den Erwartungen", sagt Verstappen über Spielberg. Die Niederlage am Red-Bull-Ring schiebt er aber nicht nur auf die Reifen, sondern generell auf das Paket, das in Spielberg einfach nicht gepasst hat. "Wir hoffen aber, dass wir mit den Dingen, die wir gelernt haben, generell etwas konkurrenzfähiger sein werden."

Das sei auch notwendig, denn um gegen Ferrari kämpfen zu können, brauche man einen guten Tag. "Und den hatten wir nicht", sagt Verstappen. "Wir müssen also zumindest zurück auf unser Normalniveau kommen."

Verstappen: Ferrari war dominanter als wir

Die Frage ist, welches Auto generell besser ist: der Red Bull RB18 oder der Ferrari F1-75? Bislang schien Ferrari vor allem im Qualifying die Oberhand zu haben, wie sieben Polepositions zeigen, doch im Rennen hatte bis Spielberg eigentlich Red Bull die besseren Karten.

"Es kommt natürlich auf die Strecke an, aber generell hatte ich das Gefühl, dass sie die dominanteren Wochenenden als wir hatten", schiebt Verstappen diesbezüglich die Favoritenrolle zu den Roten. Denn ein wirklich dominantes Wochenende habe man von Red Bull noch nicht gesehen.

Vor allem zu Beginn des Jahres schien Ferrari deutlich schneller zu sein. "Nach Melbourne dachte ich, dass wir uns vielleicht am Ende des Jahres zurückgekämpft haben können und eine Chance haben. Aber dann hat sich das Blatt ganz schnell gewendet", sagt Verstappen. Das lag laut ihm aber vor allem an ein paar Ausfällen von Ferrari und schwierigen Strategieentscheidungen.

"Davon haben wir profitiert", weiß er und sieht Red Bull daher prinzipiell noch als Jäger, wenn es um die Performance geht. Und der schnelle Wechsel an der WM-Spitze hat ihm gezeigt: "Es kann auch ganz schnell in die andere Richtung gehen. Wir können uns keine Fehler erlauben."

Entwicklung wichtiger als sonst

Als ebenso wichtig gilt die Entwicklung, die im ersten Jahr unter dem neuen Reglement noch einmal eine größere Rolle einnimmt als sonst. "Natürlich verbessern alle ihr Auto in jedem Jahr, aber nicht so drastisch wie in diesem", weiß Verstappen. "Wir müssen weiter Upgrades bringen und müssen immer weiter arbeiten."


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Er betont aber auch: "Eine Garantie gibt es nicht." Red Bull gilt zwar als Team, das in der Vergangenheit immer wieder gut entwickeln konnte, "aber das müssen wir in diesem Jahr erneut zeigen. Denn wenn du so denkst, dann fällst du normalerweise zurück, weil du dich für gut hältst. Aber wir müssen auch zeigen, dass wir gut sind."

Auch bei Red Bull gebe es noch deutlich Luft nach oben. Der RB18 sei zum Beispiel noch über dem Gewichtslimit, was natürlich Rundenzeit kostet. "Das ist einfach Zeit, die du wegwirfst", sagt Verstappen. "Und es gibt kein Upgrade, was das einfach beheben kann."

Mercedes als neuer Faktor

Und neben Ferrari könnte in der zweiten Saisonhälfte ein weiterer Konkurrent dazustoßen. Mercedes hatte zu Saisonbeginn Probleme, hat den Rückstand auf die Spitze aber verkürzt und könnte in Frankreich erstmals zu einer echten Gefahr im Kampf um den Sieg werden.

Doch selbst wenn der Rückstand von Mercedes zu groß ist, um den Titel noch zu holen, sind die Silberpfeile damit ein weiterer Gegner, die das Titelrennen beeinflussen. Denn wenn sie sich etwa zwischen Ferrari und Red Bull schieben, sind schnell einmal mehr Punkte weg.

"Solange wir besser als Ferrari sind, ist das kein Problem", meint Verstappen. "Aber ansonsten ist es auch egal, was du machst. Wenn du langsamer bist, dann spielt es keine Rolle, wie viele Autos vorne an der Spitze kämpfen."

"Aber normalerweise ist das eine gute Sache, weil alle dann bei 100 Prozent sein müssen, um die Punkte zu holen, die sie auch verdienen - und normalerweise waren wir darin ziemlich gut", betont er. "Und für den Sport ist das ja auch besser, oder?", sieht er einen möglichen Dreikampf positiv. "Und für mich ist es auch gut, vorne mehr Autos zu haben. Denn dann kann mehr passieren."

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