• 15. April 2022 · 08:47 Uhr

Alpine: Unterboden-Stütze hilft Konkurrenz und schadet uns

Warum sich Formel-1-Team Alpine durch die Zulassung von Unterboden-Haltestreben benachteiligt fühlt und wie der Rennstall kurzfristig Performance finden will

(Motorsport-Total.com) - Das sogenannte Porpoising beschäftigt die Formel 1 2022 bereits seit den Wintertests. Alpine aber nicht so sehr wie andere Teams. Deshalb ist der französische Rennstall auch alles andere als begeistert davon, dass der Automobil-Weltverband (FIA) vor Saisonstart eine Stützstrebe am Unterboden zugelassen hat, der den Hüpf-Effekt auf der Vorderachse etwas einschränkt, wie Pat Fry als Technischer Leiter bei Alpine erklärt.

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Die Haltestrebe am Unterboden des Mercedes W13 beim Rennen in Melbourne Zoom Download

Er meint: "Ich würde nicht sagen, dass wir so clever waren und um das Porpoising herum entwickelt haben. Wir haben unser Auto aber auf maximale Leistung ausgelegt, in dem Wissen, dass es leicht übergewichtig sein würde."

Dazu gehöre ein von Haus aus steiferer Unterboden, der sich unter Last beim Fahren gar nicht erst verbiege oder zu flattern beginne, sagt Fry. "Auch unsere breite Motorhaube erlaubt einen steiferen Aufbau. Das hat uns ebenfalls geholfen."

Alpine verärgert über Regel-Nachbesserung

Dass die Konkurrenz allerdings mittels Stützstrebe zum Unterboden nachbessern darf, das sei "schon etwas frustrierend", so der Alpine-Verantwortliche. "Wir brauchen das nicht, weil unsere Konstruktion schon steif genug ist. Ich denke aber, die anderen profitieren unheimlich davon. Aber das gehört halt auch zum Geschäft dazu."

Alpine nehme diese Änderung hin und werde versuchen, "beim nächsten Upgrade darum herum zu designen", sagt Fry. Nachsatz: "Man kann natürlich ein leichteres Auto bauen, aber wir haben das Gewicht eben schon verbaut."

Deshalb müsse Alpine bei der Weiterentwicklung des aktuellen A522 zweigleisig fahren: Einerseits brauche es eine Gewichtsersparnis, andererseits mehr Leistung. "Überall steckt Rundenzeit drin", meint Fry.

Fry kündigt Updates für nächste Grands Prix an

"In den kommenden zwei, drei Rennen werden wir ein paar Upgrades erhalten. Sie alle basieren auf unserem Wissen, das wir hatten, bevor alle auf der Strecke waren. Danach kommt dann noch mehr, mit Blick auf die interessanten Dinge, die man an anderen Autos gesehen hat."

Vorrang habe jedoch, den A522 "so viel wie möglich" leichter zu machen. "Wir liegen nicht so weit über dem Minimalgewicht, aber idealerweise liegt man besser ein paar Kilogramm darunter", erklärt Fry.


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Für die Ingenieure sei die Umsetzung eine "ziemliche Herausforderung, denn für das Überfahren der Randsteine brauchst du steifere und schwere Teile, die nicht kaputtgehen", sagt Fry. Beides stehe im Kontrast zum Wunsch, ein möglichst leichtes Auto zu haben.

Alpine sei da "am Kämpfen", so der Technische Leiter. "Normalerweise legt ein Auto in der ersten Saisonhälfte um fünf Kilogramm zu, während du versuchst, es zuverlässig zu machen. Mit diesen Autos und den potenziell möglichen Schäden aber ist man auf einmal viel verletzlicher."

Teamchef: "Noch nicht" am Optimum angekommen

Laut Teamchef Otmar Szafnauer ist man in jedem Fall "noch nicht beim Optimum angekommen". Es stecke aber "noch mehr Potenzial im Auto".

Er selbst sei nach seinem Wechsel von Aston Martin zu Alpine noch immer in der Findungsphase. "Ich bin immer noch dabei, alle kennenzulernen", sagt Szafnauer. "Es ist toll. Ich habe viel Freude dabei und arbeite gerne mit den Leuten zusammen. Es ist ein klasse Team. Enstone hat in der Vergangenheit [als Benetton und Renault] ein paar Titel gewonnen. Das Potenzial ist vorhanden, das [erneut] zu schaffen."

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