• 26. März 2022 · 16:31 Uhr

Teamchefs: "Glaubwürdige" Erklärungen ein Grund für Dschidda-Fortsetzung

Die Formel-1-Teamchefs haben sich für eine Fortsetzung des Saudi-Arabien-GP stark gemacht - Auch, weil man ihnen Raketenabwehrsysteme "glaubwürdig" erklärt hat

(Motorsport-Total.com) - Beim zweiten Grand Prix von Saudi-Arabien in der Geschichte der Formel 1 rückt schon seit dem zweiten Freien Training am Freitagabend das Geschehen auf der Strecke in den Hintergrund. Das alles überstrahlende Thema ist der Angriff auf eine Ölraffinerie des staatlichen Ölkonzerns Aramco unweit der Strecke in Dschidda.

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Den F1-Teamchefs erklärte man die Funktionsweise der örtlichen Raketenabwehrsysteme Zoom Download

Inzwischen haben sich jemenitische Huthi-Rebellen zum Angriff auf die Einrichtung bekannt. Noch am Freitag mehrten sich die Stimmen derer, die eine Absage des Events fordern. Tatsächlich wurde bis tief in die Nacht über das weitere Vorgehen diskutiert, ehe feststand: Das Event wird planmäßig fortgesetzt. Das bekräftigte die Formel 1 nochmals mit einem offiziellen Statement am Samstagvormittag um 10:00 Uhr MEZ.

Eine Rolle spielten dabei auch die Beteuerungen der lokalen Amtsträger, dass die installierten Abwehrsysteme sicher genug seien und für ausreichenden Schutz aller Beteiligten sorgen würden. Davon ließen sich die Formel-1-Teamchefs überzeugen, zumindest offiziell. Demnach seien ihnen die Abwehrsysteme, beziehungsweise ihre Funktionsweise "glaubwürdig" erklärt worden.

Steiner: Kann mich sicher fühlen

"Sie haben uns sehr glaubwürdig erklärt, was alles vorhanden ist", erklärte Haas-Teamchef Günther Steiner am Samstag in Dschidda. "Ich bin nicht in der Lage, die technischen Einzelheiten zu erklären, weil ich nicht qualifiziert genug bin. Aber es gibt Maßnahmen, die uns natürlich schützen." Der Südtiroler geht sogar noch einen Schritt weiter.

"Ich denke, wenn die Behörden ihre eigene Familie hier haben und die sich sicher fühlen, kann ich mich auch sicher fühlen", so Steiner weiter. "Wir kennen die technischen Systeme, die sie eingerichtet haben. Wenn die Behörden ihre eigenen Familien hier haben und sich sicher fühlen, dann kann ich mich auch sicher fühlen."

Zustimmung erfährt Steiner von seinem Aston Martins Mike Krack: "Wir hatten gestern einige hochrangige Behördenvertreter zu Gast. Und sie haben uns die Situation sehr glaubwürdig erklärt. Und das hat uns alle, alle zehn von uns [Teamchefs], die im Raum waren, zuversichtlich gemacht, dass sie ihre Verantwortung sehr ernst nehmen."

Williams-Teamchef Jost Capito fügte hinzu: "Es war noch ein weiterer Verteidigungsexperte anwesend. Keiner von hier, sondern aus einem anderen Land, der sich das unabhängig angesehen und bestätigt hat, dass alles für eine sichere Veranstaltung vorhanden ist."

Zum jetzigen Zeitpunkt steht allerdings noch nicht fest, dass das Wochenende tatsächlich bis zum Schluss wie geplant durchgezogen wird. Die Teamchefs behalten sich vor, je nach Entwicklung der Situation entsprechend zu reagieren.

Binotto: Halten uns auf dem Laufenden

"Als wir gestern Abend mit der Formel 1, der FIA, den Beteiligten, den Fahrern und den Teamchefs diskutierten, haben wir zweifellos alle Zusicherungen erhalten, und wir haben auch mit den örtlichen Behörden gesprochen", erklärte Ferraris Mattia Binotto.

"Aber auch wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir uns auf dem Laufenden halten sollten. Mal sehen, ob es etwas Neues gibt, das angesprochen oder diskutiert werden muss." Sollte schließlich eine Rakete trotz aller Beteuerungen den Weg ins Formel-1-Umfeld finden, wäre der Aufschrei nochmals um ein Vielfaches größer.

Ebenso wäre das der Fall, wenn bei weiteren Untersuchungen doch Lücken in den Abwehrsystemen entdeckt werden. McLarens Andreas Seidl meint: "Ich würde sagen, dass wir auf den gleichen Austausch und die gleiche Diskussion zurückkommen werden, die wir gestern hatten."

"Letztendlich müssen wir darauf vertrauen, dass die Formel 1 und die Behörden hier die Sicherheit für jedes einzelne Mitglied des Fahrerlagers immer an erste Stelle setzen. Ich habe volles Vertrauen, dass dies der Fall ist. Und ich würde mich einfach wieder auf die Ratschläge der F1 und der Behörden verlassen." Dieses Wochenende in Dschidda zeigt jedoch jetzt schon, dass diese Strategie nicht immer verlässlich ist.

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