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Steiner: Schumacher wird gegenüber Masepin nicht systematisch bevorteilt
Während Mick Schumacher schon einige Testfahrten absolvieren durfte, ging Nikita Masepin leer aus, doch von einer Bevorteilung will Günther Steiner nichts wissen
(Motorsport-Total.com) - Wenn die Formel-1-Saison 2021 in Bahrain losgeht, ist Mick Schumacher gegenüber seinem Teamkollegen Nikita Masepin bereits deutlich im Vorteil. Denn der Deutsche durfte im vergangenen Jahr bereits bei den Testfahrten in Abu Dhabi den Haas-Boliden fahren, und als Ferrari-Junior durfte er auch im Simulator und jüngst bei einem Test in einem Ferrari von 2019 Platz nehmen.
Masepin hat all diese Möglichkeiten nicht, doch Teamchef Günther Steiner betont, dass Schumacher "nicht systematisch bevorteilt" wird. "Das hat sich einfach so ergeben", so der Südtiroler. Haas selbst hatte auch ein paar Dinge für den jungen Russen geplant, "die wir aber leider nicht umsetzen konnten".
Denn durch die angespannte Coronasituation könne man derzeit außerhalb der offiziellen Rennen und Testfahrten wenig machen. "Wir haben es versucht, aber englische Landsleute dürfen nirgendwo hin und in England fahren, ist schwierig", so Steiner. "Wenn unsere Ferrari-Leute nach England kommen, müssen sie an beiden Orten in Quarantäne."
"Warte auf mein Schinkenbrot!"
Somit dürfte Schumacher zu Saisonbeginn einen guten Vorteil haben, den Masepin erst einmal wieder wettmachen muss. "Hoffentlich holt Nikita ihn bald auf", sagt der Teamchef. "Man kann nicht immer sagen, dass alles gleich ist. Aber das war nicht geplant, dass es so etwas gibt."
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Steiner selbst hatte mit seinem neuen Piloten bislang wenig Berührungspunkte. Persönlich treffen konnte er Schumacher in den vergangenen Wochen aufgrund der Lage nicht, und auch Gespräche waren eine Seltenheit. All das soll aber in Bahrain nachgeholt werden. "Da haben wir bei den Testfahrten genug Zeit, dass wir uns mal richtig gut kennenlernen", so Steiner.
Für den 55-Jährigen ist es aber schon jetzt ein gutes Gefühl, der Boss eines Schumachers zu sein. "Es fühlt sich gut an. Sein Vater ist eine Legende", lacht er. Und während Aston Martin ein selbstgebackenes Brot zum Einstand von Sebastian Vettel geschenkt bekam, erwartet Steiner von Schumacher ein bisschen mehr: "Ich erwarte ein belegtes Brot, nicht nur ein Brot! Ich warte jetzt auf ein Schinkenbrot", scherzt er.
Auto von Saisonbeginn bis Saisonende gleich
Zum Lachen ist vielen Haas-Fans aber nicht zumute, wenn sie auf die anstehende Formel-1-Saison blicken. Der Rennstall hat die Entwicklung für 2021 im Grunde schon eingestellt und auch nicht seine beiden Token benutzt, die jedem Team zur Verfügung standen. Bei den Entwicklungen wurden nur die nötigsten vorgenommen, die vom Reglement vorgegeben waren.
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Nur einmal will man das Auto nach den Testfahrten updaten. Ob das allerdings schon für den Saisonauftakt in Bahrain möglich ist, weiß Steiner noch nicht: "Wenn das erste Rennen in Australien gewesen wäre, hätten wir es nicht geschafft, die Teile zu bauen. Jetzt klappt es vielleicht", sagt er. "Wir sind nah dran, aber es geht um Tage."
Danach soll das Auto aber bis zum Saisonende das gleiche bleiben: "Imola wird Stand der Saison sein", bestätigt der Teamchef und legt nur eine Ausnahme fest. "Wenn man irgendwo Riesenprobleme mit der Haltbarkeit hat, ändert man das. Aber aerodynamische Entwicklungen haben wir keine geplant."
Schumacher & Masepin sollen F1-Schule bestehen
Mick Schumacher und Nikita Masepin stehen daher vor einer schwierigen Saison. Von daher hat man sich im Team auch keine sportlichen Ziele gesetzt. Günther Steiner ist nur wichtig, dass seine beiden Rookies Fortschritte machen.
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Steiner möchte sehen, dass seine Fahrer eine Lernphase durchmachen und sich in der Formel 1 akklimatisieren. "Sie sollen nicht mehr diese Annäherungsängste haben. Wenn man irgendwo Neues hinkommt, wo die Latte höher liegt, hat man immer ein bisschen Angst und ist unsicher. Man muss erst Selbstvertrauen aufbauen. Das will ich erreichen mit den zwei Jungs. Wie Schule sozusagen."
Am Ende sollen beide bereit für Weiteres sein. Und Steiner denkt dabei sogar noch einen Schritt weiter: "Hoffentlich wird einer von beiden mal Weltmeister. Das wäre schön für mich", sagt er. "Das ist die Herausforderung, und auf die freue ich mich."
Für das erste Rennen in Bahrain sind die Erwartungen daher bewusst niedrig gesteckt: "Wir wollen ohne größere Probleme durch das Wochenende kommen, ohne Unfälle. Wir wollen abarbeiten, was wir uns vorgenommen haben. Das ist mein Ziel, das genügt mir."