Livery-Launch Haas VF-21
Formel-1-Liveticker: Der Haas-Design-Launch in der Chronologie
Was heute im F1-Liveticker los war: +++ Livery-Launch des Haas VF-21 +++ So sieht Schumachers erstes Formel-1-Auto aus +++ Die wichtigsten Stimmen und Bilder +++
Steiner: Winter-Vorteil für Schumacher
Während Mick Schumacher als Teil der Ferrari-Nachwuchsschmiede immer wieder Sessions im Simulator und auch Tests in Fiorano absolvieren konnte, hatte Nikita Masepin kaum Möglichkeiten, sich in einem Auto auf den Formel-1-Einstand vorzubereiten. "Es ist kein systematisches Bevorteilen", betont Steiner.
Dennoch gibt er zu, dass der Deutsche einen kleinen Vorteil genossen hat im Winter. "Sicher hat sich da ein bisschen ein Vorsprung ergeben für Mick. Aber den muss er einfach wettmachen und das war nicht geplant. Hoffentlich holt den Nikita bald auf. Wir hatten andere Sachen für Nikita geplant, die wir leider nicht umsetzen konnten." Vor allem die Corona-Beschränkungen machten Haas einen Strich durch die Rechnung.
Steiner: Kein klares Saisonziel 2021
Was dürfen wir uns überhaupt von Haas in der Saison 2021 erwarten? Das Team hat keine Token eingesetzt, wird keine Updates bringen und ist mit zwei unerfahrenen Rookies am Start. Steiner selbst spricht von einem Übergangsjahr. Zwar will die US-Truppe nicht Letzter werden. Aber ein klares Saisonziel bleibt der Teamchef dann doch schuldig.
"Nein, das will ich nicht festlegen", meint er. "Für mich geht es darum, Erfahrung zu sammeln. Was ist Erfolg? Wenn wir am Ende zwei Fahrer haben, die bereit sind für 2022. Für mich ist das Mittel- und Langfristige wichtiger, als das Kurzfristige." Und: "Wir setzen uns kein Ziel, Achter oder Neunter zu werden. Weil dann wird man immer daran gemessen. Jeder Punkt zählt für uns, jeder ist wichtig. Wir hoffen, so viele wie möglich zu machen."
Steiner: Das ist das Ziel für Bahrain
Und mit welcher Erwartungshaltung geht Haas ins erste Saisonrennen? In Bahrain werden Mick Schumacher und Nikita Masepin ihren Einstand feiern. Der Teamchef wäre schon glücklich, wenn seine beiden Neulinge "ohne größere Probleme" durch das Wochenende kommen, vor allem ohne Unfälle.
"Dass wir alles ordentlich abarbeiten, was wir uns vorgenommen haben. Das ist mein Ziel, das genügt mir."
Steiner: So hart trifft Haas die Pandemie
Die Corona-Pandemie ist bekanntlich noch nicht vorbei, besonders hart davon ist weiterhin der Haas-Rennstall betroffen. Denn das Team hat zwar den Sitz in England, der Motor kommt aber von Ferrari aus Italien. Deshalb konnte der Antrieb bislang auch noch nicht in der Fabrik angelassen werden.
"Wir haben das Auto in England aufgebaut, aber wir konnten den Motor nicht anlassen. Weil wenn die italienischen Ingenieure zu uns kommen, müssen sie in Quarantäne gehen, und wenn sie zurückfahren, müssen sie wieder in Quarantäne. Da gibt es leider keine Ausnahmen." Solch ein Umstand sei nur in dieser Saison zu verkraften, weil das Auto zum Großteil vom Vorjahr übernommen wurde.
"Wenn man ein komplett neues Auto baut, könnte man das nie riskieren", weiß Steiner. Und: "Ich lebe in den USA, das macht es auch nicht einfacher."
Fotos: Alle Haas-Boliden in der Übersicht
Zwischendurch wollen wir uns mal ansehen, wie sich die Optik der Haas-Boliden in den vergangenen Jahren verändert hat. Fazit: Ganz schön oft!
Fotostrecke: Alle Formel-1-Autos von Haas seit 2016
2016: Haas-Ferrari VF-16 - Fahrer: Romain Grosjean/Esteban Gutierrez Fotostrecke
Steiner: Darum denkt Haas lieber langfristig
Mittlerweile hat Günther Steiner seine Medienrunden in deutscher und englischer Sprache absolviert. Wollen wir uns noch ein paar interessante Aspekte anhören. Er wurde etwa von unserem Chefredakteur Christian Nimmervoll gefragt, ob es für das Team nicht Sinn ergeben würde, alles auf 2021 zu setzen, um kurzfristig in dieser Saison zu glänzen?
"Für mich macht es keinen Sinn, kurzfristig zu denken", winkt der Südtiroler ab. "Dann steht man Ende 2021 da mit einem Scherbenhaufen." Denn wenn man keine Entwicklung für 2022 betreibt, dann würde man auf Jahre hinterherfahren. "Es ist sicher möglich, viel in dieses Jahr zu investieren und vielleicht ein Hauruck-Resultat rauszuholen." Doch das sei eben nicht zielführend. "Dann startest du zwei Schritte dahinter, die du nie wettmachen kannst, auch nicht mit Geld."
Thema Lackierung: Das steht im WADA-Urteil
In der englischsprachigen Session am Nachmittag hat Günther Steiner noch einmal über die Lackierung gesprochen, die zugegeben sehr an die russische Flagge erinnert. Viele Fans haben sich heute schon bei uns gemeldet und gefragt, wie das sein kann - schließlich gibt es ein Verbot der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).
Im Dezember 2020 hat der Internationale Sportgerichtshof CAS das Urteil zwar auf zwei Jahre halbiert. Darin ist aber unter anderem folgende Passage festgeschrieben: "Vorbehaltlich Anordnung (iv) dürfen russische Athleten/Athletenbetreuer die Flagge der Russischen Föderation (aktuell oder historisch), den Namen 'Russland' (in einer beliebigen Sprache oder einem beliebigen Format) oder ein nationales Emblem oder ein anderes nationales Symbol der Russischen Föderation nicht öffentlich zur Schau stellen, insbesondere nicht auf ihrer Kleidung, Ausrüstung oder anderen persönlichen Gegenständen oder in öffentlich sichtbarer Weise an offiziellen Austragungsorten oder in anderen Bereichen, die vom Unterzeichner oder dem von ihm ernannten Organisator der Veranstaltung kontrolliert werden."
Steiner betont: "Wir umgehen gar nichts. Die Lackierung stand schon vor der Entscheidung der WADA im Vorjahr. Wir können die russische Flagge an sich nicht verwenden, aber man kann die Farben am Auto verwenden. Schließlich ist es der Athlet, der die Flagge nicht zeigen darf, nicht das Team. Das bleibt amerikanisch." In diesem Zusammenhang sei er auch mit der FIA im Austausch gestanden.
Steiner: Was sagt Gene Haas zum neuen Look?
Zufällig sind die Farben der russischen und der US-amerikanischen Flagge sehr ähnlich, das merkt auch Steiner heute an. Was sagt eigentlich Teambesitzer Gene Haas zum neuen Look? "Gene gefällt die Lackierung recht gut. Wenn nicht, hätte er zu mir nicht gesagt, dass wir das machen können."
Der Haas-Teamchef muss sich aber in diesem Zusammenhang auch die Frage gefallen lassen, ob das Team nicht von den amerikanischen Wurzeln abkommt mit dieser neuen Lackierung. Das sieht Steiner nicht so. Das habe nichts mit Nationalität zu tun, sondern rein mit kommerziellen Interessen.