• 11. April 2020 · 08:58 Uhr

Jean Todt: Budgetobergrenze sollte nochmals gesenkt werden

FIA-Präsident Jean Todt spricht sich für eine weitere Senkung der Budgetobergrenze in der Formel 1 ab 2021 aus - Leicht wird es aber nicht, alle Teams zu überzeugen

(Motorsport-Total.com) - Fest steht, dass die Formel 1 in der Saison 2021 eine Budgetobergrenze bekommen wird. Unklar ist allerdings noch, wie hoch diese tatsächlich ausfallen wird. Ursprünglich lag der Kostendeckel - inklusive zahlreicher Ausnahmen - bei 175 Millionen US-Dollar. Doch die Coronakrise und die damit verbundenen Finanznöte sorgen dafür, dass einige Teams gerne nachverhandeln würden.

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Jean Todt würde sich wünschen, die Kostengrenze noch einmal zu senken Zoom Download

Im Raum stehen nun 150 Millionen. Eine Zahl, mit der sich wohl auch Ferrari abfinden könnte. Die Scuderia gilt als größter Skeptiker einer noch niedrigeren Budgetobergrenze. Einige Teams würden dem Vernehmen nach am liebsten aber sogar bis auf 100 Millionen runtergehen. Und auch FIA-Präsident Jean Todt verrät im Exklusivinterview mit 'Motorsport-Total.com', dass ihm die aktuelle Zahl noch zu viel ist.

"Heute Morgen hab ich zufällig ausgerechnet, dass das Budget für die Teams [...] noch immer zwischen 150 Millionen US-Dollar für ein kleines und mehr als 300 Millionen Dollar für ein großes Team liegen wird", verrät Todt. Hintergrund: Aktuell sind zwar 175 Millionen US-Dollar festgeschrieben. Doch durch die zahlreichen Ausnahmen wäre es möglich, weiterhin deutlich mehr auszugeben.

"Da sind die Kosten der Motorenentwicklung für die Hersteller noch gar nicht inbegriffen", erinnert Todt, der diese Summen für "verrückt" hält. "Da kann man sich vorstellen, wie hoch die Zahlen vorher waren. Trotzdem gibt es von einigen Teams noch immer Widerstand [gegen eine weitere Absenkungen]", so Todt. Die Coronakrise könnte nun allerdings für ein Umdenken sorgen.


Interview: Todt über Coronakrise, Ferrari-Affäre und mehr

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FIA-Präsident Jean Todt spricht im Interview über die Auswirkungen der Coronakrise auf die Formel 1, die daraus resultierende neue Herangehensweise im Motorsport generell und die kontroverse Ferrari-Affäre! Weitere Formel-1-Videos

"Ich bin mir sicher, dass viele kleine und mittelgroße Teams, viele Zulieferer und Hersteller ihre Programme prüfen werden. Vielleicht müssen sie aufhören", erklärt Todt im Hinblick auf den gesamten Motorsport und ergänzt: "Ich denke, dass [Corona] die Gesellschaft zwischen 300 Milliarden und drei Billionen kosten wird. Das ist massiv. 25 Millionen Menschen werden ihren Job verlieren. Es wird auf allen Ebenen zu spüren sein."

In der Formel 1 warnte McLaren-Boss Zak Brawn davor, dass bis zu vier Teams den Stecker ziehen könnten, falls man nicht auf diese Entwicklung reagiere - unter anderem mit einer noch niedrigeren Budgetobergrenze. Leicht wird es allerdings nicht sein, alle Teams davon zu überzeugen. "Wenn man sich den aktuellen Stand anschaut, dann ist es ehrlich gesagt schon ziemlich drastisch", erinnert Todt.


Ferrari-Affäre: Warum die FIA keine Details nennen darf

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Aktuell geben die Teams seiner Meinung nach "viel zu viel" aus. Das hätten die Teams auch eingesehen. "Jetzt geht es darum, welchen Rückhalt wir haben", erklärt Todt und ergänzt: "Natürlich haben kleine, mittelgroße und große Teams unterschiedliche Ansichten. Also müssen wir die großen überzeugen, dass der Schritt, der ursprünglich geplant war, nicht groß genug ist. Das ist bereits passiert."

"Aber der vorgeschlagene Schritt ist noch immer nicht groß genug", warnt der Franzose. Es bleibt abzuwarten, auf welche Zahl sich die Teams am Ende einigen werden - und ob es dann überhaupt noch zehn Formel-1-Teams geben wird ...

Das komplette Interview mit FIA-Präsident Jean Todt veröffentlichen wir am Ostermontag (13. April) auf unserem Portal.

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