Formel-1-Newsticker
Formel 1 Montreal 2019: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Magnussen-Crash wirft Verstappen aus Q2! +++ Motorschaden bei Mercedes nach Technik-Update! +++ Vettel jubelt: Pole! +++
Sainz verliert 3 Startplätze
Das erste Ergebnis einer Untersuchung zum Qualifying liegt vor: McLaren-Fahrer Carlos Sainz hat erklärt, er werde in der Startaufstellung um drei Positionen zurückversetzt. Grund dafür sei, dass er Toro-Rosso-Mann Alexander Albon im Weg gestanden sei. "Ich entschuldige mich dafür", sagte Sainz. "Unterm Strich hat uns das leider drei Plätze gekostet."
Albon wiederum nahm die Blockade gelassen: "Ich hatte Verkehr auf meiner Runde. Das war ein bisschen frustrierend, aber wir haben es ja noch in Q2 geschafft, auch wenn meine Q1-Runde am Ende besser war als meine Q2-Runde." Klingt also nicht nach bösem Blut zwischen den beiden!
Die Sportkommissare begründen ihr Urteil so: "Fahrzeug 55 hat Fahrzeug 22 in Kurve 2 unnötig behindert. Die Warnung vom Team vor dem herannahenden Albon kam zu spät." Darauf steht laut Artikel 31.4 einerseits besagte Strafversetzung, außerdem ein Lizenzstrafpunkt.
Die (noch nicht mit Sainz aktualisierte) Liste der Formel-1-Strafpunkte kannst Du hier abrufen!
Video: Der Dreher von Bottas
Wir bleiben thematisch bei dem, was nicht nach Plan lief im Qualifying. Und wir sehen: den Dreher von Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas. Das hätte auch in einem Unfall münden können, doch irgendwie hat er seinen Silberpfeil aus den Mauern herausgehalten!
Magnussen: Boxengassen-Start wahrscheinlich
Unfallfahrer Kevin Magnussen wird das Rennen am Sonntag wahrscheinlich aus der Boxengasse aufnehmen, wie er sagt. Sein Haas VF-19 wurde beim Qualifying-Crash in Q2 schwer beschädigt, mindestens das Getriebe soll ausgetauscht werden, eventuell sogar das Chassis.
Vorteil bei Boxengassen-Start: Magnussen kann seine Reifen frei wählen und weitere Arbeiten am Auto durchführen lassen. Pocht er dagegen auf seinen Top-10-Startplatz, kassiert er eine Strafversetzung durch Getriebewechsel.
Video: Grosjean kann's nicht fassen
Apropos Magnussen und sein Unfall: Ausgerechnet dessen Haas-Teamkollege Romain Grosjean war unter den Piloten, die aufgrund der Rotphase nach dem Crash ihre fliegende Runde nicht beenden konnten. Hör mal rein, wie "gut" Grosjean das wegsteckt ...
Warum Vettel so euphorisch war
Von einem Emotionsextrem zum anderen: Dir ist bestimmt aufgefallen, dass Sebastian Vettel nach seiner Pole-Runde in Kanada unheimlich euphorisch war. Warum? Das erklärt er so:
"Ich war sehr zufrieden mit meiner Runde, wusste aber nicht, ob's genug ist. Ich habe hochgeschaut zum Monitor, habe irgendwo was gesucht - aber in dem Moment ging's schon los am Funk. Zu dem Zeitpunkt war ich voll mit Adrenalin. Und wenn dann so eine Nachricht kommt, platzt das aus einem raus."
Die Bestzeit im Qualifying sei vor allem "wichtig für das Team" gewesen, sagt Vettel weiter. "Nach so schwierigen Wochen tut ein Erfolgserlebnis immer gut. Jetzt gilt's morgen dagegen zu halten und das zu unterstreichen. Wird schwierig genug."
Ferrari: Entscheiden die Reifen im Rennen?
Sebastian Vettel wünscht sich, dass Ferrari die Samstagsform im Rennen bestätigen kann. Doch auch er fragt sich: Spielen die Reifen in Kanada die entscheidende Rolle? "Unter anderem", meint er, fügt aber sofort hinzu: "Ich mache mir da ehrlich gesagt nicht so viele Gedanken und verkopfe mich da nicht, sondern lasse das auf mich zukommen."
So oder so, das Rennen werde ein "harter Brocken" für Ferrari. "Schauen wir mal, wie's am Start geht und wie das Rennen losgeht", sagt Vettel weiter. "Natürlich werden wir alles probieren, unsere Position zu verteidigen und das Rennen zu gewinnen. Das ist klar, wenn man von vorn losfährt. Der Rest wird sich dann zeigen."
Die ideale Reifenstrategie in Montreal
Passend zum Reifenthema hat Pirelli seine Prognose für die ideale Reifenstrategie im Rennen herausgegeben. Wir präsentieren die Top-3-Varianten wie immer in absteigender Attraktivität, mit der besten Taktik ganz oben:
- Einstoppstrategie mit Start auf Medium für 35 bis 40 Runden, dann Wechsel auf Hard bis ins Ziel.
- Einstoppstrategie mit Start auf Soft für 5 bis 8 Runden, dann Wechsel auf Hard bis ins Ziel
- Zweistoppstrategie mit Start auf Soft für 5 Runden, dann Wechsel auf Medium für 32 Runden, dann Wechsel auf Medium für 33 Runden bis ins Ziel.
Beim Kanada-Grand-Prix 2019 über insgesamt 70 Rennrunden kommen die Reifensorten C3 (Hard), C4 (Medium) und C5 (Soft) zum Einsatz, also die weichsten Mischungen.
Rennstrategie? In Kanada immer schwierig zu planen ...
Planung ist schön und gut, in Kanada aber meist für die Katz'. Denn das Rennen in Montreal ist bekannt dafür, dass es auch mal anders verläuft als geplant. Beispiel: In den vergangenen fünf Jahren betrug die Safety-Car-Wahrscheinlichkeit satte 60 Prozent!
Und dann wäre da auch noch die Wetterprognose für Sonntag, die erneut warme Temperaturen verspricht. Das wiederum dürfte den Reifen zu schaffen machen. "Entscheidend für das Rennen wird sein, wie die Piloten mit dem Verschleiß ihrer Soft- und Medium-Reifen umgehen", sagt Pirelli-Boss Mario Isola. Das klingt schon wie eine Warnung: Reifenschonen ist Trumpf!
Übrigens: Ferrari und Mercedes sind mit Medium als Startreifen auf die vermeintlich beste Rennstrategie gepolt und planen je nur einen Stopp pro Fahrer.