Racing-Point-Technikchef: Das Team "muss geduldig sein"
Racing Point liegt nur auf dem achten WM-Rang, aber Technikchef Andrew Green macht Hoffnung und kündigt ein großes Upgrade für Barcelona an
(Motorsport-Total.com) - In China schaffte Sergio Perez mit Rang acht das bislang beste Saisonergebnis für Racing Point. Das Team konnte bislang insgesamt sieben Punkte sammeln und ist auf dem achten WM-Rang vor Toro Rosso und Williams zu finden. Laut Technikchef Andrew Green müsse sich die Mannschaft in Geduld üben, denn beim Europaauftakt in Barcelona wird das erste große Upgrade für den RP19 bereit stehen.
Die finanzielle Schräglage im Vorjahr wirkte sich auch auf die Entwicklung des 2019er-Autos aus. Mit der Übernahme des Teams durch das Konsortium rund um Lawrence Stroll steht das Team nun auf stabileren Beinen.
Damit soll sichergestellt werden, dass regelmäßig neue Teile an die Rennstrecke gebracht werden, um im dichten Mittelfeldkampf nicht unterzugehen. Die bisherigen Updates verstehe das Team nun besser, der Bahrain-Test habe dabei eine wichtige Rolle gespielt, erklärt Green.
"Es braucht Zeit, um das Team aufzubauen"
"Wir verstehen nun besser, wo der 'sweet sport' des Autos ist", meint er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. In Baku feierten zuletzt Perez 2018 und Lance Stroll 2017 jeweils ein Podium - ein gutes Omen für das Team? "In Baku waren wir immer stark, hoffentlich auch in diesem Jahr."
Das Team wird ein spezielles Abtrieb-Paket für den Stadtkurs an das Auto schrauben. "Danach werden schlagartig einige Updates folgen", verspricht er. In Spanien werde das Entwicklungsrennen so richtig beginnen.
"Wir sind noch lange nicht dort, wo wir sein wollen, das ist klar. Aber das braucht Zeit, um das Team aufzubauen", weiß der Brite. Denn auch die Konkurrenz würde große Schritte machen. Der große Nachteil des Teams in den Vorjahren, die schwierige finanzielle Lage, sei nun jedenfalls beseitigt.
Fotostrecke: China: Fahrernoten der Redaktion
Robert Kubica (5): So sehr wir ihm bessere Noten geben möchten - es gibt keinen Mitleids-Bonus, und objektiv betrachtet liefert er die schlechtesten Leistungen im Feld ab. Aufwärmrunden-Dreher inklusive. Sicher spielen äußere Umstände rein. Aber am Ende war er wieder 16 Sekunden hinter Rookie Russell. Fotostrecke
"Es wird Zeit benötigen, das Team nun aufzubauen. Wir müssen geduldig bleiben." Das Rennen in Schanghai macht der Truppe jedenfalls Mut. "Das war ein starkes Rennen von Checo", lobt Green seinen Schützling. Der Mexikaner startete von Platz zwölf und hatte daher am Start einen Reifenvorteil.
Mit einer "schwierigen" Einstoppstrategie kämpfte er sich auf Platz acht. "Er musste sehr präzise fahren und das hat er gemacht. Wir hatten nicht viel Spielraum was die Reifen für einen Einstopper betrifft." Perez habe schließlich eine gute erste Runde erwischt, außerdem kam dem RP19 die Strecke in China entgegen.
Teamkollege Stroll kam hingegen auch im dritten Rennen nicht über Q1 hinaus und wurde schließlich Zwölfter. "Er hatte wirklich Pech", verteidigt ihn Green. "In Australien wurde er im Qualifying blockiert. Rückblickend hätten wir seine Strategie [in China] wohl etwas anders angelegt", gibt er außerdem zu.
Bereits nach dem Rennen hatte sich der Kanadier über seine Zweistoppstrategie beschwert. "Wir hätten nicht gewusst, was passieren würde, wären wir anders gefahren. Aber er hätte sich einen Punkt definitiv verdient." Sein Potenzial sei offensichtlich, betont Green.
"Wir haben immer gesagt, dass es rund ein halbes Jahr dauern wird, bis er sich im Team eingefunden hat und wir wissen, was er braucht." In diesem Prozess befinde man sich gerade, das werde nicht "über Nacht" passieren.