Formel-1-Tests
Formel-1-Live-Ticker: Formel-1-Tests 2019 in Barcelona, Tag 2
Formel-1-Live-Ticker zum Nachlesen: +++ Gelüftet: Ist das das Technik-Geheimnis des neuen Ferrari? +++ Gary Anderson beantwortet Fragen unserer Leser +++
Ferraris Technik-Geheimnis gelüftet?
Die Bestzeiten von Ferrari sorgen bei der Konkurrenz nach zwei Tagen für Stirnrunzeln. 'Auto Bild motorsport' glaubt, dem Geheimnis auf die Spur gekommen zu sein. Demnach sei der Ferrari stark angestellt, sprich das Heck ist höher als die Front. Ein Trick, den Red Bull vor ein paar Jahren in die Formel 1 gebracht hat.
Doch Ferrari scheint das nun auf die nächste Stufe zu heben, indem sich das angestellte Heck auf den Geraden absenkt und somit weniger Luftwiderstand erzeugt wird. Mercedes kann von so einer Technik nur in geringerem Ausmaß profitieren, weil das Auto insgesamt weniger stark angestellt ist.
Aus FIA-Sicht ist das System übrigens legal. Weil es sich dabei nicht um eine aktive Radaufhängung handelt, sondern eine Steuerung über Stoßdämpfer und Federn. Dafür braucht es kein FRIC-System, also eine Vernetzung der Achsen. Das hat die FIA nämlich verboten.
Charles Leclerc: Ist der Hype berechtigt?
Im FOM-Broadcast wird gerade über Charles Leclerc gesprochen. Die Frage sei nicht, ob er Sebastian Vettel einholen kann, sondern wann er ihn überholen wird, heißt es da. Da wären wir mal vorsichtig: Vettel kam seinerzeit auch ein Wunderkind in der Formel BMW, und immerhin hat er vier WM-Titel in der Formel 1 gewonnen. Und wenn ihn jemand zwickt, läuft er meistens zu Hochform auf.
Aber es stimmt schon, dass es viele Menschen gibt, die Leclerc Großes zutrauen. Ich habe im Winter jemanden getroffen, der 2018 bei Sauber mit Leclerc gearbeitet hat. Da fiel der Vergleich mit Ayrton Senna und dass ein Sieg gleich in Melbourne keine Überraschung wäre. Diesen Vorschusslorbeeren gerecht zu werden, bringt aber auch Druck mit sich.
FIA plant Standardgetriebe für 2021
Die FIA sucht für die Saisons 2021 bis 2024 einen einheitlichen Getriebehersteller für die Formel 1. In der Ausschreibung heißt es, dass jedes Team zwar weiterhin das Gehäuse individuell entwickeln darf. Das Getriebe-Innenleben soll aber an einen Einheitslieferanten ausgelagert werden. Das wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Kosteneinsparungen.
Führungswechsel
Nach 40 Minuten haben wir einen neuen Leader, und zwar Antonio Giovinazzi im Alfa Romeo. Er führt mit einer Bestzeit von 1:22.636 Minuten, zweieinhalb Sekunden vor Lewis Hamilton. Das zeigt, wie viel Luft da noch ist.
Übrigens: Ohne Giovinazzis Einsatz hätte Alfa Romeo den Shakedown in Fiorano am Valentinstag nicht absolvieren können. Was er angestellt hat, damit Kimi Räikkönen fahren konnte, gibt's hier nachzulesen!
Update 10:00 Uhr
Hier klicken: Live-Timing Formel-1-Test Barcelona 2019
- Tempo zunächst (noch) langsamer als am Mittwoch
- Leclerc führt hauchdünn (0,006 Sekunden) vor Ricciardo
- Rot #1 bereits nach einer Minute: Rookie Albon im Kiesbett
Questions from the Floor
User Lukas Buchmann möchte wissen, wann man mit aussagekräftigen Rundenzeiten rechnen darf. Mein persönlicher Tipp: Nach dem dritten Saisonrennen in China werden wir ungefähr wissen, wie stark die einzelnen Teams sind. Bei den Testfahrten wissen wir nämlich nicht, wer wie viel Benzin an Bord hat. Und Mercedes hat in den vergangenen Jahren auch schon stets tiefgestapelt, meistens auf weiche Reifenmischungen verzichtet.
Das erste Qualifying in Melbourne, ja, wird ein erster Indikator sein. Wer da auf Pole fährt, hat sicher ein gutes Auto. Aber Melbourne ist eine sehr spezielle Strecke. Insofern müssen wir zwei, drei Rennen abwarten, bis wir ein seriöses Bild vom Kräfteverhältnis haben. Und von da an geht's dann darum, wer sein Auto am besten und schnellsten weiterentwickeln kann.
Albon wieder auf der Strecke
Alexander Albon geht nach seinem leicht peinlichen Dreher gleich in der ersten Runde nach etwas mehr als einer Stunde wieder auf die Strecke. Diesmal fährt er die Installation-Lap sehr vorsichtig, bis die Hinterreifen auf Temperatur sind. Franz Tost hat gestern übrigens gesagt, dass er sich Albon als eine der positiven Überraschungen der Saison vorstellen kann. Den Beweis muss der Thailänder noch antreten.
Noch eine Userfrage
Ja, jedes Team darf beim Testen unbegrenzt Motoren einsetzen. Während der Rennsaison aber nicht mehr. Da sind's dann maximal drei für alle 21 Rennwochenenden.
Warum Kevin Magnussen seine erste Runde auf Intermediates absolviert hat, ist auch schnell erklärt. Die Teams machen das oft so, weil die Installation-Lap ohnehin bei geringer Geschwindigkeit gefahren wird. Das nutzt man im Prozedere eines Rennwochenendes oder Tests häufig, um a) einen Satz Regenreifen gleich aufzurauen und b) das eigentliche Programm mit einem komplett frischen Satz Slicks beginnen zu können.
Ferrari gibt wieder den Ton an
Wir warnen eindringlich davor, den Rundenzeiten jetzt schon viel Bedeutung beizumessen. Aber Ferrari ist auch heute Morgen von Anfang an vorne dabei. Charles Leclerc ist als Erster unter 1:20 Minuten gefahren, führt momentan über eine Sekunde vor Antonio Giovinazzi im Alfa Romeo. Leclerc hat 15 Runden absolviert. In dieser Wertung führt Pierre Gasly im Red Bull (24).