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Steiner: Force-India-Insolvenz spricht gegen neue Teams
Günther Steiner sieht aktuell keine Notwendigkeit, das Feld der Formel 1 aufzustocken: Erst muss Force India gerettet, dann jedes Team stabilisiert werden
(Motorsport-Total.com) - Zwölf Teams würde die FIA gerne in der Formel 1 sehen, doch derzeit hat man sogar Probleme, die Zahl von 20 Startern konstant zu halten. Williams geht finanziell am Zahnfleisch, Force India hat am Wochenende sogar Insolvenz angemeldet und sucht nach einem Käufer - Ausgang offen. Dass man sich daher immer noch mit einer Aufstockung des Feldes beschäftigt, kann Haas-Teamchef Günther Steiner nicht nachvollziehen.
"Wir haben Probleme, zehn Teams am Leben zu halten. Warum sollten wir uns also Gedanken über ein elftes machen? Sollten wir nicht eher Sorge tragen, dass wir die zehn im Business halten?", meint der Südtiroler, dessen Haas-Rennstall 2016 als bislang letztes neues Team in die Formel 1 kam. Er hält 20 Fahrzeuge für eine "sehr gesunde, schöne Nummer".
"20 Fahrzeuge sind gut. Ich habe lieber 20 starke Autos im Feld als jemanden, der nicht hier sein sollte", legt Steiner nach. Erst 2010 holte die Formel 1 mit Virgin, Lotus, HRT und USF1 vier neue Rennställe in die Königsklasse: Einer davon (USF1) tauchte gar nicht erst auf, alle anderen sind in der Zwischenzeit pleite gegangen. "Wir sollten lieber auf die Teams aufpassen, die da sind", so Steiner.
Die Geldverteilung ist in der Formel 1 ohnehin ein Streitthema. Die ungerechte Aufteilung sorgt dafür, dass etwa Ferrari durch Bonuszahlungen alleine mehr Geld bekommt, als jedes einzelne Team ab Platz vier in der WM gesamt. Erst mit dem neuen Concorde-Agreement ab 2021 kann sich an dieser Situation etwas ändern.
Fotostrecke: Die ungerechte Geldverteilung der Formel 1
10. Sauber (39 Millionen Euro): Die Schweizer rutschen als WM-Letzter 2017 auch in der Geldverteilungstabelle auf den letzten Platz ab. Und bekommen weniger als ein Viertel der FOM-Einnahmen von Branchenkrösus Ferrari. Fotostrecke
Dann könne man auch darüber nachdenken, neue Teams zuzulassen, meint Steiner. Die Priorität liege aber erst einmal auf der Rettung Force Indias und der Stabilisierung der finanziellen Situation aller vorhandenen Rennställe. Haas gehört dabei übrigens zu den Rennställen, die dem Konkurrenzrennstall keine Steine in den Weg legen würden, obwohl Force India bisher einer der größten Kritiker des Haas-Modells war.
"Ich hoffe, dass sie einen Käufer finden. Das Team verdient seinen Platz hier", sagt er und hofft, dass der potenzielle Käufer auch langfristige Absichten hegt, damit alle Mitarbeiter ihren Job behalten und die Formel 1 weiter bei 20 Fahrzeugen bleibt. "Das ist wichtig", sagt Steiner und fände eine Reduzierung auf 18 Autos nicht optimal, auch wenn man mit diesem Feld auch fahren könne. "Und wenn 2020 alle alten Teams stabil sind, gut versorgt werden und sicher sind, dann können wir weitersehen ..."