Nach Motoren-Deal: Honda hofft auf Japaner in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Deal mit beiden Teams von Red Bull macht sich Motorenhersteller Honda Hoffnungen, bald einen seiner japanischen Junioren in die Königsklasse zu bringen. Gegenüber Motorsport.com bestätigt Sportchef Masashi Yamamoto den Wunsch, ein Honda-Eigengewächs in ein Formel-1-Cockpit zu befördern. Momentan befinden zwei Fahrer des Nachwuchsprogramms im direkten Umfeld der Formel 1: Nirei Fukuzumi und Tadasuke Makino duellieren sich aktuell in der Formel 2.

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Honda-Motor bedeutet japanischen Fahrer? So einfach ist es nicht Zoom Download

Anbieten für einen Aufstieg der beiden würde sich Toro Rosso, das Nachwuchsteam von Red Bull, welches bereits in der aktuellen Saison mit Honda-Motoren fährt. "Natürlich wünscht sich Honda einen japanischen Fahrer", gibt Yamamoto deshalb zu. "Dazu brauchen die Fahrer aber natürlich auch eine Superlizenz", ist er sich der nötigen Vorbedingungen bewusst. Für eine Superlizenz benötigen Nachwuchsfahrer aktuell 40 Lizenzpunkte aus den vergangenen drei Saisons, die sie in anderen Klassen sammeln können. Die Regelnovelle folgte auf Max Verstappens schnelle Beförderung in die Formel 1.

Dass beide Honda-Proteges aktuell nur auf einen Bruchteil der erforderlichen Punkte kommen und so kein Thema für einen Platz bei Toro Rosso sind, ist sowohl Yamamoto als auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bewusst. 2019 sitzt also kein Japaner im Toro Rosso? Helmut Marko wiegelt ab: "Nein, weil Japan und Honda im Speziellen keinen Fahrer hat, der derzeit in der Formel 1 wettbewerbsfähig wäre."

Superlizenz als Stolperstein

Die Zahlen scheinen Marko Recht zu geben: Aktuell sind beide Junioren weit von der Superlizenz entfernt. Bleibt es bei den aktuellen Positionen 16 und 19 in der Formel-2-Meisterschaft, dann kann Fukuzumi zum Ende des Jahres mit insgesamt 18 Punkte aufwarten, Makino hat dagegen nur einen einzigen auf dem Konto. Allein durch die Punkteflaute bei beiden Junioren rückt ein Aufstieg in die Formel 1 in wohl in weite Ferne - eine Ausnahme, die sich die FIA grundsätzlich vorbehält, wird es wohl nicht geben.

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Punktetechnisch der Formel 1 noch am nächsten: Honda-Junior Nirei Fukuzumi Zoom Download

Dieses Problem hat auch Marko erkannt und will diese Baustelle angehen. "Wir arbeiten an einem Konzept, dass wir die Leadership mit ein paar japanischen Junioren übernehmen", plant er zusammen mit Honda. Und er macht Hoffnung: "Wenn alles gut geht, sind die frühestens in zwei Jahren für die Formel 1 ein Thema."

Dabei will er den Wunsch von Honda auch nicht als Forderung neben dem eigentlichen Vertrag verstanden wissen. "Honda sagt auch nicht, das muss sein. Es ist nur eine Wunschvorstellung", erklärt er den Hintergrund. Und mit Daniel Ticktum aus der Formel-3-Europameisterschaft hätte Red Bull auch einen eigenen Junior, der möglicherweise bereit für einen Aufstieg ist.

Während Brendon Hartleys Sitz bei Toro Rosso nach wie vor alles andere als sicher ist, macht sich sein Teamkollege Pierre Gasly keine Sorgen über mögliche Konkurrenz in der kommenden Saison. "Helmut (Marko) ist mit mir aktuell zufrieden. Ich versuche mich jedes Wochenende zu verbessern, meine Zukunft dürfte in ein paar Wochen klar sein", zeigt er sich entspannt.