• 29. Juli 2017 · 09:12 Uhr

"Silly Season" bei den Motoren: Was für STR-Honda spricht

Helmut Marko dementiert es nicht, und in vielerlei Hinsicht ergeben sie Sinn: Die Gerüchte um Toro Rosso und Honda nehmen in Ungarn Fahrt auf

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur bei den Fahrern, sondern auch bei den Motoren läuft die "Brautschau" für 2018 am Rande des Grand Prix von Ungarn in Budapest (Formel 1 2017 live im Ticker) auf vollen Touren. Mit der Scheidung zwischen Sauber-Honda und dem Ja zu Sauber-Ferrari gewinnt ein Szenario Momentum, das vor ein paar Wochen noch keiner auf dem Schirm hatte: eine Kundenpartnerschaft zwischen Toro Rosso und Honda.

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Helmut Marko und Franz Tost liebäugeln angeblich mit Honda-Motoren Zoom Download

Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, sonst nie um klare Worte verlegen, wird bei diesem Thema erstaunlich kleinlaut. Von 'Sky' auf die Gerüchte angesprochen, entgegnet er nur: "Interessant." Selbst auf Nachfrage von Reporterin Tanja Bauer, ob ein Funken Wahrheit an der Story dran sei, kommt ihm kein entschiedenes Dementi über die Lippen: "Das ist ein neues Gerücht, also werde ich mich damit beschäftigen. Reden wir in Spa drüber."

Hinter dem Sauber-Ferrari-Deal steckt seitens der Scuderia nämlich nicht nur Nächstenliebe zum langjährigen Partner, sondern vor allem Kalkül. Die Italiener wollten tunlichst vermeiden, zu einer etwaigen Motorenlieferung an McLaren gezwungen zu werden. McLaren würde Honda lieber heute als morgen verlassen, braucht aber erst einen neuen Partner. Doch niemand scheint die Mannschaft von Zak Brown und Eric Boullier als Kunden zu wollen.

Ferrari wollte keinen McLaren-Kundendeal

Mercedes hat McLaren schon vor Wochen abgesagt. Die Stuttgarter beliefern drei Teams und erfüllen damit ihr Soll. Renault hat mit dem eigenen Rennstall, Red Bull und Toro Rosso ebenfalls drei Rennställe. Ferrari hatte vor dem Sauber-Deal neben dem Werksteam nur Haas als Kunden. Wäre Honda ausgestiegen und hätte McLaren einen neuen Partner gebraucht, hätte die FIA Ferrari zur unkonventionellen Ehe mit McLaren zwingen können. Das wollte die Ferrari-Spitze vermeiden.

Was die Ehe McLaren-Honda betrifft, ist das Unglück beidseitig. McLaren will aus dem Vertrag raus, um einen besseren Motor zu finden. Honda bekommt langsam genug von den öffentlichen Demütigungen. Wer die japanische Mentalität kennt, weiß, wie schmerzlich es für die Vorstände in Japan sein muss, von der McLaren-Spitze als Sündenbock heruntergeputzt zu werden.

Nun hat es den Anschein, dass Honda in die Offensive geht. Toro Rosso ist für einen Plan B die bessere Alternative als Sauber. Denn im möglichen ersten Jahr 2018 könnte man den Entwicklungsrückstand noch mit "Schmerzensgeld" lösen. Und wenn es die Ingenieure in Sakura dann schaffen, tatsächlich einen konkurrenzfähigen Motor zu bauen, wäre 2019 eine Ehe mit Red Bull die logische Konsequenz. Red-Bull-Renault ist schon seit Jahren nur noch eine Zweckgemeinschaft.

Honda offen für neue Projekte

"Wir sprechen mit Teams - aber nicht den Werksteams wie Ferrari und Mercedes -, um zu sehen, ob es eine Möglichkeit auf einen Kundendeal gibt", wird Honda-Motorsportchef Masashi Yamamoto von 'Autosport' zitiert. "Das schon für nächstes Jahr zu schaffen, wird schwierig, aber wir halten immer noch nach Möglichkeiten für 2018 Ausschau. Wenn wir kein Kundenteam finden, wollen wir mit McLaren weitermachen und dann 2019 ein zusätzliches Kundenteam aufnehmen."


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Denn vom Gedanken, alles hinzuschmeißen und das Formel-1-Projekt aufzugeben, hat sich Honda verabschiedet. Die Demütigung, als gescheitert zu gelten, wollen die Japaner nicht auf sich sitzen lassen. Yamamoto: "Ich spreche regelmäßig mit Präsident Takahiro Hachigo und den anderen Vorstandsmitgliedern. Es gibt keinen Plan, aus der Formel 1 auszusteigen."

Ein interessanter Randaspekt der Gerüchte um Toro Rosso und Honda ist: Sollten sich die beiden tatsächlich einig werden, würde Renault einen Kunden verlieren und nur noch zwei Teams ausstatten. Sollte McLaren dann plötzlich nicht mehr mit Honda wollen und ohne Motor dastehen, wäre Renault zumindest rein theoretisch eine denkbare Alternative ...

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