• 18. April 2017 · 10:57 Uhr

Liberty kontert Ecclestone-Kritik: "Ging um schnellen Profit"

Chase Carey distanziert sich von Vorwürfen seines Vorgängers: Er wolle die Formel 1 für Promoter profitabler machen und langfristige Werte schaffen

(Motorsport-Total.com) - Der neue Formel-1-Mehrheitseigner Liberty Media wehrt sich gegen die Kritik Bernie Ecclestones, das Unternehmen würde wissentlich an überhöhten Promotergebühren festhalten, um mit dem Motorsport kurzfristig so viel Geld wie möglich zu verdienen - und trotzdem nichts unternehmen, um die Ausrichtung der Grands Prix profitabler zu machen. Chase Carey sagt im Gespräch mit der 'Financial Times' in Reaktion auf seinen entmachteten Vorgänger: "Es wurde niemand ausgetrickst."

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Chase Carey und Bernie Ecclestone liefern sich einen ersten Schlagabtausch Zoom Download

Der US-Amerikaner betont, dass Ecclestone die Verträge ausgehandelt hätte. "Die Lizenzen wurden bewertet, wie sie eben bewertet wurden", so Carey, der den Handlungsbedarf nicht bei der Höhe der Gebühren sieht, sondern der Qualität der Rennen, die das Kapital der Streckenbetreiber bedeuten. "Hat die Formel 1 richtig investiert, um die Events zu unterstützen?", fragt er. "Der Deal ist nicht zu hoch bewertet. Es geht darum, ob wir geleistet haben, was wir hätten leisten sollen", findet Carey.

Mit der Selbstkritik, die eher zulasten Ecclestones als Libertys geht, widerspricht er dem Zampano - und stellt ihn gleichzeitig für sein eigenes Gebaren an den Pranger: "Er hat sich um kurzfristige Profite gekümmert, uns geht es um langfristige Werte." Carey liebäugelt mit Vorbildern aus dem Fußball und dem American Football. Ähnlich wie die englische Premier League oder die nordamerikanische NFL will er Geld in den Sport stecken, um den Promotergebühren gerecht zu werden.


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Dabei geht es nicht nur um spannendere Rennen, sondern auch um die Vermarktung und die Präsenz in den digitalen Medien, was neue Fans an die Formel 1 heranführen soll. "Marktforschung mit dem Ziel, Wege für Verbesserungen aufzuzeigen, gab es bisher nicht", unterstreicht Carey, der für den Bereich kürzlich einen britischen TV-Manager mit zahlreichen Kompetenzen engagiert hat.

Sollte er tatsächlich an die genannten Modelle anknüpfen, wären allen voran TV-Verträge ein lohnendes Geschäft, schließlich entwickelten sich sowohl die Premier League als auch die NFL dank ihrer Einnahmen aus Verträgen mit Fernsehsendern zum Multi-Milliarden-Business. Die Formel 1 befindet sich in der komfortablen Situation, mit Streckenbetreibern über eine zweite Quelle zu verfügen.

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