• 20. Januar 2017 · 11:07 Uhr

Streckenbetreiber freuen sich auf Liberty: Weg mit Ecclestone!

Die Verantwortlichen in Großbritannien und Bahrain haben ganz unterschiedliche Erwartungen: Silverstone will Fairness, die Scheichs wünschen sich Kontinuität

(Motorsport-Total.com) - Geht es in der Formel 1 um das Wohl der häufig defizitären Rennstrecken, dreht sich alles um Bernie Ecclestone. Der Zampano handelt Verträge, macht in der Öffentlichkeit Stimmung und ist mit seiner Promotergebühr dafür verantwortlich, dass in vielen Bilanzen rote Zahlen stehen. Mit der Machtübernahme Liberty Medias könnte sich das ändern: "Vielleicht ist es der richtige Zeitpunkt, um sich in den Hintergrund zurückzuziehen", fordert Derek Warwick gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

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Bernie Ecclestone und die Scheichs: Hier stimmt die Chemie noch Zoom Download

Der Chef des Britisch Racing Drivers' Club (BRDC), dem der Kurs in Silverstone gehört, hält große Stücke auf den US-Medienkonzern und liebäugelt offenbar damit, dass Liberty ihm den Großbritannien-Grand-Prix doch noch rettet: "Sie haben die Sache sorgfältig geprüft. Ich glaube, dass sie sich denken: Es gibt ein paar Dinge, die nicht funktionieren, und wir müssen ein paar Reparaturarbeiten verrichten." Warwick spricht von den Teams und Zulieferern, allen voran aber von den Streckenbetreibern.

Ecclestone lobt er als "unglaublichste Persönlichkeit in der Geschichte der Formel 1" und nennt sein Lebenswerk "phänomenal", weil er viele Fahrer und Teambesitzer sehr reich gemacht hätte. Dennoch wünscht er sich eine Kehrtwende, wenn der bisherige Mehrheitseigner ausscheidet. "CVC ist mit der Situation nicht besonders gut umgegangen. Sie haben den Sport ausgesaugt, ihm aber nichts zurückgegeben", übt Warwick scharfe Kritik. "Wenn sie nur ein bisschen nachgedacht hätten, hätten investiert."

Bahrain hat keine Alternativen zur Formel 1

Ex-Formel-1-Pilot Warwick ist klar, dass auch Liberty keine Geschenke machen wird. Er hofft aber darauf, dass die neue Führungsriege um Chase Carey zum Wohle aller an der Königsklasse beteiligten Parteien handelt: "Sie sind hier, um Geld zu verdienen, aber sie wollen, dass alle davon leben können", meint er und skizziert, dass ein Aufwärtstrend bei den in Großbritannien sinkenden Einschaltquoten im Free-TV jedem helfen würde: mehr Spnsorengelder für die Teams, mehr Werbung für den Ticketverkauf.


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Beruhigt, aber weniger hoffnungsvoll sind die Verantwortlichen in Bahrain: Sie haben sich mit viel Geld ihren Platz im Formel-1-Rennkalender gesichert und vom System Ecclestone profitiert. Promoter Salman bin Isa Al-Chalifa betont im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' aber, keine reine Retortenveranstaltung auf die Beine zu stellen: "Natürlich ist die Zahl der Fans bei uns in der Region überschaubar", räumt er ein, "dennoch haben wir eine positive Entwicklung beobachtet." In den ersten Jahren seien die Zuschauer nach dem Start von ihren Tribünenplätzen aufgestanden und herumgelaufen.

Pitwalks und Autogrammstunden, die in jüngerer Vergangenheit immer mehr aufkamen, haben ihren Teil dazu beigetragen. "Wenn ich mir anschaue, in welchen Geschäftszweigen Liberty aktiv ist, verspricht es Chancen, mehr Fans zu begeistern. Es wird Synergien und große Möglichkeiten geben", schätzt Al-Chalifa, um gleich darauf zu relativieren: "Man muss mal abwarten." Klar ist: Bahrain kann nicht ohne Formel 1. Zwar gastiert die Langstrecken-WM (WEC) in Manama, das Aushängeschild ist und bleibt aber die Königsklasse. Daran vermag die Elektroserie Formel E nichts zu ändern.

"Die Formel E ist ein anderes Geschäftsmodell. Als Streckenbetreiber wollte ich sie nicht haben. Ich interessiere mich wegen der Technologie dafür, aber ein Rennen brauchen wir nicht", winkt Al-Chalifa ab. Dass er und Warwick eines Tages an einem Tisch mit den Formel-1-Bossen verhandeln, scheint aufgrund ihrer völlig unterschiedlichen Vorstellungen von der Rolle als Rennpromoter kaum denkbar. Die Idee, eine Interessenvertretung der Streckenbesitzer ins Leben zu rufen, gab es jedoch schon: Der Gründer war Ecclestone-Kumpel: "Wer tauchte dort auf? Bernie! Und sobald er dort auftaucht...", weiß Warwick.

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