• 19. Januar 2017 · 17:41 Uhr

Silverstone-Zukunft: Bedingungen an Bernie Ecclestone

Silverstone droht mit der Vertragsauflösung 2019: Welche Bedingungen man an Bernie Ecclestone stellt und wieso das Rennen trotz voller Ränge Verluste macht

(Motorsport-Total.com) - Gibt es eine Rettung für den Grand Prix von Großbritannien in Silverstone? BRDC-Präsident Derek Warwick scheut den Zweikampf mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nicht und stellt im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' klare Bedingungen. "Es ist schon seit langem bekannt, dass der Grand Prix unfinanzierbar geworden ist", sagt der ehemalige britische Formel-1-Pilot, dessen Verband Eigentümer des Traditionskurses ist. "Wir müssen also finanziell einen Weg finden müssen, um entweder den Vertrag zu überarbeiten oder den Grand Prix zu subventionieren."

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Bernie Ecclestone hat die Formel-1-Zukunft Silverstones in der Hand Zoom Download

Sollte bis zum diesjährigen Großbritannien-Grand-Prix am 16. Juli keine Lösung gefunden werden, "dann müssen wir von der Auflösungsklausel Gebrauch machen und nach der Austragung 2019 aussteigen".

Warwick fordert Ecclestone auf, dem Klassiker in Silverstone entgegenzukommen, will er das Rennen im "Home of British Motor Racing" im Kalender behalten. Der Knackpunkt: Die Klausel, die dafür sorgt, dass die Lizenzgebühr des bis 2026 laufenden Vertrags jedes Jahr teurer wird. "Diese Klausel bringt uns in Wahrheit um", findet Warwick klare Worte. "Wenn wir die loswerden, dann können wir uns den Grand Prix leisten. Es handelt sich um eine große Zahl."

Ecclestone zeigt Silverstone (noch) die kalte Schulter

Ecclestone zeigt Warwick aber bislang die kalte Schulter und scheint nicht bereit einzulenken. "Das wird die FOM nicht tun", sagt er gegenüber 'ITV'. Und verweist darauf, dass er den Briten bereits bei den Verhandlungen entgegengekommen sei: "Es ist ohnehin schon das günstigste Rennen."

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BRDC-Präsident Derek Warwick stellt Ecclestone Bedingungen Zoom Download

Doch wie ist es dann möglich, dass das Rennen trotz hoher Ticketpreise und voller Ränge 2015 einen Verlust von 2,3 Millionen Euro machte? Können die Briten einfach nicht wirtschaften?

"Wie haben keine Unterstützung vom Verband, von der Regierung oder von irgendwem anderen", stellt Warwick klar. Damit unterscheidet sich der Grand Prix von den meisten anderen Rennen. Nur der Österreich-Grand-Prix in Spielberg kommt gänzlich ohne staatliche Subventionen aus, doch das Rennen wird von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz finanziert und ist übrigens auch hochdefizitär.

Warwick: Formel-1-Rennen ohne Subventionen unfinanzierbar

Laut Warwick ist es unter Ecclestones Vertragsbedingungen unmöglich, mit schwarzen Zahlen auszusteigen, wenn man keine Subventionen erhält. "Monaco zahlt eine viel niedrigere Lizenzgebühr, aber sogar sie bekommen Geld von der Region", nennt er ein Beispiel. Aus diesem Grund spreche er mit der Regierung und mit eventuellen Sponsoren.

"Sogar Monaco bekommt Subventionen."Derek Warwick
Die Zuversicht, dass das Budgetloch durch staatliche Gelder gestopft werden kann, halte sich zwar in Grenzen, aber "wir werden alle Wege ausprobieren, bevor wir aufgeben". Obwohl Ecclestone bereits mit dem Abzug des Rennens droht und von zwei Alternativen spricht, will Warwick den Teufel nicht an die Wand malen.

"Bernie hat da ein bisschen übertrieben", sagt er. "Wir wurden sogar von Fans angerufen, die bereits ihre Tickets gekauft haben. Dabei sind die Fakten klar. Wir werden es bis 2019 schaffen, das ist absolut kein Problem, aber wir brauchen Hilfe."

Angst vor Hamilton-Rücktritt

Für ihn steht außer Zweifel, dass Silverstone "eine der besten Rennstrecken und Anlagen" im Kalender ist und es sich die Formel 1 kaum leisten kann, auf den Klassiker zu verzichten: "Wir haben ein kleines Vermögen ausgegeben, um Silverstone für das 21. Jahrhundert bereit zu machen."

Es könne aber nicht sein, dass das Rennen nicht finanzierbar ist, obwohl die Formel 1 im Mutterland Großbritannien im Gegensatz zu vielen anderen Ländern immer noch ein Publikumsmagnet ist, schließlich könnte auch Lewis Hamilton wie Weltmeister Nico Rosberg von heute auf morgen plötzlich seine Karriere beenden.

Alleine der Rückzug von Jenson Button in diesem Jahr hat für uns massive Auswirkungen", gibt er zu. "Das tut uns bereits jetzt weh, denn er hat eine riesige Fanbasis. Lewis' Rückzug wäre der absolute Todesstoß."

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