• 17. Mai 2015 · 13:36 Uhr

Kein neuer "Reifenkrieg": Pirelli fürchtet keine Konkurrenz

Die Italiener sind sicher, dass die Formel 1 auch 2017 nur auf einer Gummimarke rollt - Obwohl sich David Coulthard Michelin-Konkurrenz wünscht

(Motorsport-Total.com) - Michelin klopft seit einigen Tagen an die Tür zur Formel 1: Die Franzosen haben die Gunst der Stunde erkannt und glauben, Einheitszulieferer Pirelli mit 18-Zoll-Reifen und Pneus, die die Piloten nicht schonen müssen, ausstechen zu können. Das soll aber offenbar nur am Verhandlungstisch und nicht auf der Rennstrecke geschehen. Schließlich versichert Pirelli gegenüber 'Motorsport-Total.com', sich nicht auf eine Konstellation mit zwei konkurrierenden Herstellern einlassen zu wollen.

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Viele Mischungen, eine Marke: Dabei soll es laut Pirelli auch künftig bleiben Zoom Download

Ein Sprecher bestätigt, dass man sich in Mailand weiter auf eine FIA-Ausschreibung für einen alleinigen Formel-1-Zulieferer in den Jahren 2017 bis 2019 konzentrieren würde. "Wenn die Motorsportbehörden nicht mit gewaltigen Überraschungen aufwarten", heißt es weiter. "Zwei Hersteller ist weder zu erwarten noch erwartbar." Zuletzt hatte es eine vergleichbare Situation mit Bridgestone und Michelin gegeben, Pirelli genießt seit dem Wiedereinstieg in der Saison 2011 ein Monopol.

Auch David Coulthard kann sich nicht vorstellen, dass die Teams bald die Wahl zwischen zwei Gummimarken haben. "Die Bosse in diesem Sport wollen keinen Reifenkrieg. Ich verstehe aber nicht, warum", wundert sich der Schotte im Gespräch mit der 'BBC'. Eine Erklärung sind das Titelsponsoring einzelner Grands Prix und die Bandenwerbung, die sich nur umsetzen lassen, wenn es einen Reifenhersteller gibt: Es wäre für Michelin grotesk, den "Pirelli-Grand-Prix von Deutschland" zu gewinnen.

Dass die Kosten für die Teilnehmer keine Rolle spielen, hat Coulthard erkannt: "Solange keine Beschränkungen bestehen - etwa keine Kostenobergrenze für Teams - gibt es keinen Grund, weshalb ein Reifenkrieg die Ausgaben in die Höhe treiben sollte", unterstreicht er und hat erkannt, dass bei Pirellis Produkten viel Luft nach oben besteht. Absichtlich, wie das Unternehmen immer wieder betont, und dabei den Wunsch der Formel-1-Verantwortlichen nach zwei Boxenstopps pro Grand Prix anführt.

Coulthard sieht in einem Konkurrenten heilsame Wirkung: "Ich habe keine Zweifel dass Pirelli sehr viel renntauglichere Reifen produzieren könnte, wenn es darauf ankäme." Er wünscht sich, dass sich die Königsklasse ein Vorbild an der Langstrecken-WM (WEC) nimmt, wo Michelin-Pneus verwendet werden: "Die Fahrer, die ich kenne, berichten mir, sie würden in einem 24-Stunden-Rennen in jeder einzelnen Runde Druck machen", so Coulthard. "So war das auch, als ich in der Formel 1 gefahren bin. Jetzt sind die Grands Prix, bei denen ein Pilot die ganze Zeit komplett am Limit ist, eine Seltenheit. Manchmal sogar nie."

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