• 13. April 2014 · 09:19 Uhr

Marko: "Formel 1 momentan zu stark reglementiert"

Nach Sebastian Vettels harscher Sound-Kritik stärkt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko seinem Piloten den Rücken - Auch übt er Kritik am neuen Strafensystem

(Motorsport-Total.com) - Dass Weltmeister Sebastian Vettel eher ein Freund der alten Formel 1 ist, hat er kürzlich unterstrichen, als er den Sound der neuen Boliden als "scheiße" bezeichnete. Einer seiner Vorgesetzten, Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko, stellt sich nun schützend vor seinen Fahrer, wenngleich er auch eine mildere Wortwahl bevorzugt hätte. Der Kern des Problems liege aber nicht bei Vettel, sondern beim Reglement der Königsklasse.

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Helmut Marko stellt sich vor seinen Piloten und stellt einzig dessen Wortwahl infrage Zoom Download

"Ich glaube nicht, dass die Fans weltweit die Formel 1 deshalb so gerne anschauen, weil ein Fahrer mehr Sprit sparen muss, als Gas zu geben", gibt Marko gegenüber 'Auto Bild motorsport' zu bedenken. "Und ich denke, das ist genau das, was Sebastian im Grunde meint. Der Sport, das Rennen selbst, muss wieder mehr im Mittelpunkt stehen. Die Formel 1 ist momentan zu stark reglementiert."

Dass Vettel für seine Aussagen gegen die neue Formel 1 kritisiert wurde, findet Marko nicht richtig: "Wo kommen wir hin, wenn ein viermaliger Weltmeister nicht seine Meinung äußern darf? Man kann über die Wortwahl diskutieren, aber nicht über den Inhalt", so der Grazer. Da bleibe Red Bull seinen Prinzipien treu: "Unsere Philosophie war und wird es immer sein: Kein Maulkorb für unsere Piloten! Sebastian ist eben ein Racer durch und durch."

"Im Straßenverkehr machen harte Strafen durchaus Sinn und sind deshalb wünschenswert. Aber auf der Rennstrecke nicht."Helmut Marko
Auch die neuen Doppelbestrafungen für gewisse Vergehen, verurteilt der Österreicher: Dabei denkt er nicht nur an Daniel Ricciardo, der für einen misslungenen Boxenstopp in zwei Rennen bestraft wurde, sondern auch an Valtteri Bottas von Williams. "Der wurde wegen seiner Blockade im Training mit drei Startplätzen fürs Rennen bestraft und bekam noch einmal zusätzlich zwei Punkte im neuen Strafenkatalog", schüttelt Marko den Kopf. "Im Straßenverkehr machen harte Strafen, die abschrecken sollen, durchaus Sinn und sind deshalb wünschenswert. Aber auf der Rennstrecke nicht."

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"Man darf es in der Formel 1 auch nicht übertreiben, sonst leidet womöglich die Attraktivität", findet er deshalb: "Die Fans wollen keine zu reglementierte Serie sehen, das haben die Diskussionen in Internetforen klar gezeigt." Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schlägt Marko deshalb vor, man müsse genau "beobachten und alles dafür tun, dass die Formel 1 weiterhin ihrem Ruf gerecht wird." Auch wenn Vettels Wortwahl nicht optimal war - wachgerüttelt hat er mit ihr.

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