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Red Bull macht "keine Liste, wo wir die zwei Punkte hätten holen können"
Max Verstappen verpasst den WM-Erfolg knapp - Teamchef Laurent Mekies verrät, warum Red Bull trotzdem zufrieden ist und nicht nach verlorenen Punkten sucht
(Motorsport-Total.com) - Es war am Ende nur ein Wimpernschlag: Max Verstappen verpasst seinen fünften WM-Titel um gerade einmal zwei Punkte. Doch von großer Enttäuschung war bei Red Bull nach dem Großen Preis von Abu Dhabi, den der Niederländer zum Abschluss der Saison für sich entschied, kaum etwas zu spüren.
© Getty Images South America
Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies sucht nicht nach fehlenden WM-Punkten Zoom Download
"Ich denke nicht, dass wir jetzt anfangen sollten, eine Liste von Umständen zu machen, wo wir diese zwei Punkte hätten holen können", stellt Teamchef Laurent Mekies klar. Dabei wäre die Versuchung groß: Lag es vielleicht am Rammstoß in Barcelona?
War das schlechte Ergebnis in Ungarn entscheidend? Oder hat Verstappen seinen fünften Titel in der ersten Runde des Österreich-Grand-Prix verloren? "Wir werden das wahrscheinlich intern machen, auf eine Art und Weise, aus der wir aus unseren Fehlern lernen", sagt Mekies.
"Aber wir müssen nicht bis zum Ende der Meisterschaft warten, um das zu tun. Das machen wir ohnehin immer", betont der Franzose, dass das Team bereits während der Saison aus seinen Fehlern lernt. "Aber wissen Sie, die zwei Punkte könnten überall sein."
Red Bull feiert Sieg statt verpasstem WM-Erfolg
"Wichtig ist, dass wir als Gruppe die Dinge so umdrehen, wie wir es getan haben", erinnert der Red-Bull-Teamchef an Verstappens starke Aufholjagd, nachdem er nach dem Großen Preis der Niederlande mehr als hundert Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze hatte.
Deshalb richtet sich der Blick nach dem Finale in Abu Dhabi auch nicht auf den verlorenen WM-Titel. "Ich denke, das Erste, worauf wir schauen, ist ein Rennsieg. Ein Sieg ist ein Sieg", betont Mekies. "Das ist schon schwer genug. Also ein Rennsieg, eine dominante Pole, im Grunde ein dominantes Renntempo auf einer schwierigen Strecke."
Für das Team, das "hart an diesem Auto gearbeitet hat, ist das sehr aussagekräftig", ergänzt der Teamchef. Denn anders als der Sieg in Katar, der auf den Strategiepatzer von McLaren zurückzuführen war, war der Abu-Dhabi-Erfolg wirklich erkämpft und verdient.
Warum der Abu-Dhabi-Sieg für Red Bull so wichtig ist
"Und auf so einem positiven Abschluss, einem sauberen Rennen, zu enden, ist für uns der entscheidende Faktor. Wenn man dann auf die Saison zurückblickt, denke ich wirklich, dass die Wende sensationell war. Die Leute zu Hause, die Frauen und Männer, sollten stolz darauf sein, was erreicht wurde."
"Ich glaube, so etwas ist in den letzten Jahren oder Jahrzehnten nicht oft vorgekommen. Und darauf schauen wir", sagt Mekies. "Es ermöglicht uns, mit einem gewissen Maß an Vertrauen in unsere Werkzeuge, in unsere Methoden, in unsere Ansätze in den Winter zu gehen, und das ist wichtig."
Ein Teil davon könne man sogar für die neuen Regeln (Das ändert sich 2026!) im kommenden Jahr übernehmen, glaubt der Ingenieur. "Auf jeden Fall ist es ein riesiger Schub für die Technikabteilung, das Leistungsniveau des Autos am Ende einer solchen Saison zu sehen."
Wieso Red Bull plötzlich wieder konkurrenzfähig war
"Wir hatten bereits Vertrauen in unsere Leute, weil wir das Gefühl haben, dass wir das beste Talent haben." Nun habe sich dieses Vertrauen auch auf die Methoden und Werkzeuge, die Red Bull genutzt hat, übertragen. Die Rückkehr zum Erfolg hatte allerdings einen simplen Grund.
"Letztendlich haben wir einen Sweet Spot für dieses Auto gefunden", verrät der Red-Bull-Teamchef. "Es hat sich als unglaublich schwierig herausgestellt, diesen für jede Strecke, jede Reifenmischung, jede Wetterbedingung zu finden." Auch in Abu Dhabi habe man das wieder "perfekt hinbekommen".
"Wir haben mittlerweile schon einige Male gesehen, dass wir, wenn wir [den Sweet Spot] treffen, in der Lage sind, um den Sieg zu kämpfen", erinnert Mekies am Sonntag nach dem Rennen. "Heute war es sogar noch ein bisschen besser." Doch für den WM-Erfolg reichte es am Ende trotzdem nicht.

