Red Bull: Mexiko war Tsunodas beste Leistung der Saison
Obwohl er die Punkteränge verpasste, lobt Red Bull Yuki Tsunoda nach dem Mexiko-Grand-Prix ausdrücklich und spricht sogar vom bisher besten Rennen des Japaners
(Motorsport-Total.com) - Yuki Tsunoda blieb beim Grand Prix von Mexiko 2025 ohne Punkte, doch seine Leistung sorgte bei Red Bull dennoch für Zufriedenheit. "Yuki hatte sein bestes Wochenende seit Langem. Das haben wir schon öfter gesagt - aber diesmal stimmt es wirklich", sagt Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies.
© Sutton Images
Yuki Tsunoda verhielt sich erst teamdienlich, das zahlte ihm die Boxenmannschaft aber nicht zurück Zoom Download
Ein elfter Platz sorgt in der Formel 1 selten für Begeisterung, doch im Fall von Tsunoda macht Red Bull eine Ausnahme. Der Japaner hat es im zweiten Red Bull naturgemäß schwer: Gegen Vierfach-Weltmeister Max Verstappen steht es im Qualifying 0:21 (Sprint-Qualifyings mitgerechnet), und auch in der Punktewertung fällt das Verhältnis mit 25:285 eindeutig aus.
In Mexiko verpasste Tsunoda zum 15. Mal in dieser Saison den Einzug ins Q3 (inklusive Sprint-Qualifyings), lag aber mit 0,211 Sekunden Rückstand so nah an Verstappen wie kaum zuvor. Beim Start machte er zwei Positionen gut und lag nach der ersten Runde auf Platz acht.
Dann ließ Red Bull seinen Stint deutlich bis Runde 36 verlängern, um die Spitzengruppe (Piastri, Antonelli, Russell, Hamilton) einzubremsen, indem sie an ihm vorbei mussten. So sollte er Verstappen helfen. Doch beim Reifenwechsel verlor Tsunoda rund neun Sekunden - zu viel, um am Ende noch Punkte zu holen: Nur 3,6 Sekunden fehlten auf Platz neun (Esteban Ocon).
"Das waren leichte Punkte", ärgerte sich Tsunoda bei Sky. "Leider war der Boxenstopp, wie er war. Aber es lag nicht nur daran. Es gab ein, zwei Dinge, die ich angesprochen hatte, die ich aber nicht vermeiden oder retten konnte - mehr kann ich dazu nicht sagen. Ehrlich gesagt war das sehr frustrierend. Es lag größtenteils außerhalb meiner Kontrolle. Und das, was ich kontrollieren konnte, habe ich maximiert."
Tatsächlich sieht man bei Red Bull die Leistung des Japaners deutlich positiver, als es das Ergebnis vermuten lässt. "Er war im Qualifying sehr nah an Max dran - zwei Zehntel, glaube ich", so Mekies.
"Auch im ersten Stint war er sehr stark, zwei bis drei Zehntel Rückstand auf Max bei gleicher Reifenstrategie." Real lag der Rückstand im Schnitt bei etwas über vier Zehnteln, wenn man Überrundungen und Verkehr herausrechnet.
"Danach haben wir ihn fairerweise etwas länger draußen gelassen, weil das für uns strategisch von Vorteil war, und dann kam ein langsamer Boxenstopp. So haben wir ihm im Grunde ein paar Punkte 'weggenommen?, die er sich verdient hätte."
Fahrerwahl 2026 auf lange Bank geschoben
Der Teamchef erklärt weiter, warum Red Bull sich mit der Fahrerentscheidung für 2026 Zeit lässt: "Yuki macht Fortschritte, aber auch die anderen Jungs machen Fortschritte. Es gibt keinen Grund, etwas zu überstürzen. Wir werden uns die Zeit nehmen."
Eigentlich wollte Red Bull die künftige Fahrerpaarung - sowohl für das Werksteam als auch für Racing Bulls - um diese Zeit herum festlegen. Doch es gibt zwei Probleme: Zum einen fand sich bislang kein Fahrer, der Verstappen auch nur annähernd fordern kann.
Weder Gasly, Albon, Perez, Lawson noch Tsunoda schafften das in den letzten sieben Jahren. Derzeit gilt Isack Hadjar als Favorit auf den zweiten Red-Bull-Sitz, nachdem er mit starken Leistungen bei Racing Bulls auf sich aufmerksam machte.
Zum anderen möchte Red Bull Junior Arvid Lindblad fördern, der aktuell auf Platz sieben der Formel-2-Gesamtwertung liegt. Doch wen man dafür ersetzen soll - Lawson oder Tsunoda -, ist offen.
Lindblad durfte in Mexiko im ersten Freien Training erstmals den Red Bull RB21 von Verstappen fahren - und war der schnellste Rookie, sieben Zehntel vor dem Rest. Sogar Tsunoda schlug er, wobei das Training natürlich nicht repräsentativ war.
"Er hat einen großartigen Job gemacht", lobt Mekies. "Es ist unglaublich schwierig, in ein FP1 reinzuspringen. Du hast kaum Reifen, kaum Runden - das ist ganz anders als ein Testtag. Aber er war ruhig, präzise, hat das Auto nicht beschädigt und sehr gutes Feedback gegeben. Das hat uns wirklich beeindruckt. Wir freuen uns schon auf seinen nächsten Einsatz gegen Ende des Jahres."
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Und zur Fahrerfrage sagt Mekies abschließend: "Wir wissen, dass alle auf eine Entscheidung warten, aber wir haben keinen Grund, uns zu beeilen. Wir wollen jedem die maximale Chance geben, auf der Strecke zu zeigen, wer der Beste ist."



