"Schockierend": So bewertet Laurent Mekies das Wochenende von Tsunoda
Yuki Tsunoda hatte in Singapur laut Laurent Mekies ein "sehr ordentliches Tempo" - Was die Gründe dafür sind, dass der Japaner am Ende trotzdem ohne Punkte blieb
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Yuki Tsunoda in Baku mit Platz sechs noch sein bislang bestes Ergebnis im Red-Bull-Cockpit geholt hatte, konnte der Japaner beim folgenden Rennen in Singapur nicht auf diesem Resultat aufbauen. Stattdessen gab es für Tsunoda am Sonntag sogar die Höchststrafe.
Der Japaner schloss das Rennen nicht nur als Zwölfter und damit ohne Punkte ab. Er wurde dabei auch noch von seinem Teamkollegen Max Verstappen überrundet. "Es war definitiv der schlechteste Start oder die schlechteste erste Runde meines Lebens", berichtet Tsunoda.
Bereits das Qualifying war für ihn am Samstag mit Platz 15 komplett in die Hose gegangen. Weil die beiden Williams-Piloten anschließend disqualifiziert wurden, durfte der Japaner am Sonntag allerdings von P13 starten - und kam zunächst eigentlich auch ganz gut weg.
Auf dem Weg zur ersten Kurve war er bereits neben Liam Lawson, der einen Platz vor ihm gestartet war. Doch ab da ging alles schief. "Überall, wo ich hinfahren wollte, in jeder Kurve der ersten Runde, wurde ich buchstäblich von jemandem blockiert", winkt er ab.
"Ich hatte einfach keinen Platz. Ich habe in der ersten Runde so viele Positionen verloren. Das war definitiv der schlechteste Start aller Zeiten", erklärt Tsunoda, der im Verlauf der ersten Runde nach und nach von Franco Colapinto, Lance Stroll und Gabriel Bortoleto überholt wurde.
Tsunoda ärgert sich: Pace war eigentlich stark
So lag er am Ende des ersten Umlaufs nur auf Platz 16, womit sein Schicksal quasi besiegelt war. "In meiner Position war es schwierig, etwas auszurichten", so Tsunoda im Hinblick auf die Strecke in Singapur, auf der das Überholen traditionell schwierig ist.
"Also habe ich versucht, die Autos vor mir zu undercutten", berichtet der Japaner, der auf weichen Reifen gestartet war und bereits nach 14 Runden zum Boxenstopp kam. Tatsächlich kam er so zwischenzeitlich noch bis auf P11 nach vorne, am Ende blieb er als Zwölfter aber ohne Punkte.
"Um ehrlich zu sein, war das Tempo eines der besten, das ich bisher in meiner Red-Bull-Karriere hatte", ärgert sich Tsunoda und betont: "Ich denke, das Positivste [an diesem Wochenende] war der Longrun. Bis vor zwei Rennen war ich fast hoffnungslos."
"Aber jetzt hatte ich ein wirklich gutes Tempo", so Tsunoda, der laut eigener Aussage eigentlich "sehr konkurrenzfähig" war. Zeigen konnte er davon allerdings zu wenig, weil er nach dem schwachen Qualifying und dem verpatzten Start in einer denkbar schlechten Ausgangslage war.
Tsunoda: Muss endlich beides zusammenbringen
"Ich denke, der Schlüssel ist, meine Pace über eine Runde und im Longrun zusammenzubringen", erklärt er. Denn während seine Longrunpace dieses Mal besser gewesen sei, habe dafür das Tempo auf einer Runde nicht gepasst. Daher auch die schlechte Startposition.
"Ich persönlich war mit der Arbeit, die er am Freitag geleistet hat, zufrieden", bestätigt Laurent Mekies. Tsunodas Zeiten hätten zwar nicht "spektakulär" ausgesehen, aber sein Longrun sei "auf dem richtigen Level" gewesen, so der Red-Bull-Teamchef.
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"Dann war der Samstag schlecht. Wir müssen mit ihm zusammenarbeiten, um zu verstehen, was schiefgelaufen ist. Die erste Runde heute war sicherlich schockierend, aber von diesem Zeitpunkt an hat er meiner Meinung nach ein sehr ordentliches Rennen gefahren", betont er.
Tsunoda sei "mit einem sehr ordentlichen Tempo" im Feld wieder nach vorne gefahren. Daher sei es rückblickend sicher der Samstag gewesen, der Punkte in Singapur gekostet habe. Denn der Sonntag sei nach dem schwachen Start eigentlich in Ordnung gewesen.
Nur war es dann eben schon zu spät, um das Endergebnis noch zu reparieren.