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Mehr Spannung? FIA testet angehobenes Tempolimit in der Singapur-Boxengasse
Wie schon in Zandvoort soll das Tempolimit in der Box auch in Singapur angehoben werden, um zusätzliche Strategien zu ermöglichen - Probelauf im Training am Freitag
(Motorsport-Total.com) - Bunte Neonlichter, glitzernde Hochhäuser und gleißendes Flutlicht: Singapur ist einer der spektakulärsten Schauplätze im aktuellen Formel-1-Kalender. Aus strategischer Sicht bot der Stadtkurs in den letzten Jahren allerdings nur wenig Vielfalt. Doch genau das könnte sich künftig ändern.
Denn wie schon beim Rennen in Zandvoort soll das Tempolimit in der Boxengasse auch in Singapur von aktuell 60 km/h auf künftig 80 km/h angehoben werden. Ziel ist es, den Teams zusätzliche strategische Optionen zu eröffnen. Das neue Limit soll in den beiden Freien Trainings am Freitag zunächst getestet werden.
Sollte sich das höhere Tempo dabei als problemlos herausstellen, dürfte es bereits im Rennen am Sonntag zur Anwendung kommen. Der Effekt wäre jedenfalls messbar: Bei einer Länge der Boxengasse von rund 400 Metern sinkt die Gesamtzeit für einen Stopp von etwa 29 auf 23 Sekunden, also um sechs Sekunden.
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Die kürzeren Boxenstopps könnten die Teams dazu verleiten, im Rennen am Sonntag einmal mehr die Reifen zu wechseln. Denn bislang galt der Nachtsprint durch die Häuserschluchten fast immer als klassisches Ein-Stopp-Rennen. Durch kürzere Boxenstopps könnte ein Zwei-Stopp-Szenario nun attraktiver werden, zumindest theoretisch.
Kürzere Boxenstopps bieten mehr Strategieoptionen
Denn letztlich entscheidet allerdings der Reifenverschleiß, welche Strategie am sinnvollsten ist. Wie im Vorjahr bringt Pirelli die Mischungen C3, C4 und C5 an die Strecke, wobei die mittlere und härtere Variante das Rennen über 62 Runden in der Regel problemlos durchstehen.
Besonders spannend wird der mögliche Effekt deshalb im Falle eines Safety-Cars. Weil sich das Zeitfenster für einen zusätzlichen Stopp deutlich verkleinert, könnte die Maßnahme dann zum strategischen Gamechanger werden. Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch: Nur ein einziges Mal kam in Singapur bislang kein Safety-Car zum Einsatz.
Umbauarbeiten waren nicht nötig, obwohl zunächst berichtet wurde, dass die Boxengasse um einen Meter verbreitert werden müsste. Ob das höhere Tempolimit tatsächlich für mehr Spannung sorgt, bleibt abzuwarten, zumal auch das Wetter eine entscheidende Rolle spielen kann.