• 07. Juli 2025 · 10:23 Uhr

Beat Zehnder jubelt zu Hause über Hülkenbergs Podium: "Er ist so geil!"

Alle freuen sich mit Nico Hülkenberg: Beat Zehnder zu Hause am Küchentisch, Töchterchen Noemi Sky vor dem TV, und Teamkollege Bortoleto am Boxenfunk

(Motorsport-Total.com) - Die großen Emotionen, die überließ Nico Hülkenberg den anderen. Mehr als 15 Jahre nach seinem Grand-Prix-Debüt fuhr der 37-Jährige, der einst von Willi Weber als neuer deutscher Superstar in die Formel 1 gebracht wurde, endlich aufs Podium. Die Freude darüber war ihm anzusehen, in Form eines fetten Grinsens im Gesicht.

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Beat Zehnder war bis Ende 2024 Sportdirektor des Sauber-Teams Zoom Download

Doch während Hülkenberg auf seiner Out-Lap verhältnismäßig cool darauf reagierte, als ihm Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley sagte, das sei das am längsten überfällige Podium der Formel-1-Geschichte gewesen, brachen in der Sauber-Box alle Dämme. Selbst der ehemalige Sportdirektor Beat Zehnder konnte das Glück kaum fassen, schlug zu Hause mit der Faust auf den Tisch und sagte Dinge wie "Er ist so geil" und "Er ist so gut", als Hülkenberg in Silverstone über die Ziellinie fuhr.

Einer der ersten Gratulanten vor Ort: Teamkollege Gabriel Bortoleto. "Nico, hier ist Gabi", funkte er gleich nach dem Teamchef. "Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich für dich freue. Du bist eine verdammte Legende! Ehrlich, das war absolut verrückt, das du heute geleistet hast."

Hülkenberg, der viel von seinem um 17 Jahre jüngeren Teamkollegen hält, zeigte sich gerührt: "Danke, Kumpel. Danke sehr. Ich weiß das von dir sehr zu schätzen." Worauf Bortoleto antwortete: "Ich werde beim Podium auf dich warten."

Es war die vielleicht bewegendste Szene unmittelbar nach dem ersten Sauber-Podium seit Kamui Kobayashi im Jahr 2012. Bortoleto, dem die Zukunft gehört, und Hülkenberg, der endlich seine offene Rechnung mit der Formel 1 beglichen hat, mögen auf der Rennstrecke Rivalen sein. Aber es ist eine Rivalität, die von gegenseitigem Respekt geprägt ist.

"Ich freue mich für Nico. Er hat einen erstaunlichen Job gemacht", sagt Bortoleto. "Das Team verdient das. Für mich war es ein schwieriger Tag, aber sie verdienen ein paar gute Punkte und das Podium. Das erste Podium für Nico und das Team in diesem Jahr."

"Das ganze Team hat geschrien und ist gesprungen. Ich war bei ihnen und bin mit ihnen herumgesprungen. Und dann lief ich zum Podium, weil ich Nico umarmen wollte. Was er heute geleistet hat, das war spektakulär", sagt der Brasilianer, dessen Helmdesign ein bisschen aussieht wie das von Ayrton Senna.

Bortoleto hätte sich nach seinem Ausfall auch ausklinken und nach Hause fahren können. Stattdessen nutzte er die Gelegenheit, Hülkenbergs Boxenfunk mitzuhören. "Gabriel hat eine herausragende Arbeitseinstellung", lobt Teamchef Jonathan Wheatley. "Und er ist lernfähig. Er will alles aufsaugen und schöpft aus allem, was er tut, Informationen für sich ab."

Dass er sich in den Boxenfunk eingeklinkt hat, begrüßt Wheatley: "Dass er da gesessen ist, unter solchen Bedingungen, und zugehört hat, wie Nico all die richtigen Fragen gestellt hat, das kann ihn für die Zukunft nur stärker machen."

Während Hülkenberg, ganz getreu seinem "Iceman-ähnlichen" Naturell, relativ gelassen blieb, drehten rund um ihn herum alle durch. Zehnder zu Hause, am Küchentisch. Töchterchen Noemi Sky, die inzwischen alle 20 Formel-1-Fahrer beim Namen sagen kann, tanzte vor dem Fernseher und jubelte mit Mama Egle um die Wette. Und Mattia Binotto, der von Audi eingesetzte Mastermind im Sauber-Team, verschob seinen Rückflug, um noch mit Hülkenberg feiern zu können.

Den Schampus dafür brachte übrigens das Mercedes-Team bei Sauber vorbei. Passend, schließlich sollte Sauber 1993 eigentlich als Mercedes-Werksteam in die Formel 1 einsteigen. Es kam anders. Obwohl im Sommer 1991 "praktisch alles fertig" war für den Sauber-Mercedes-Deal, wie der damalige Mercedes-Rennleiter Jochen Neerpasch im Buch Grand Prix Storys - Hinter den Kulissen der Formel 1 sagt (ANZEIGE: Jetzt online bestellen, auch handsigniert vom Autor!), machte Mercedes einen Rückzieher. Dass die Marke mit dem Stern jetzt zumindest den Schampus springen ließ, ist eine nette und angemessene Geste.

Silverstone 2025 fühlt sich in vielerlei Hinsicht so an, als habe sich ein Kreis geschlossen. Im - laut offizieller Zählung - 239. Grand Prix seiner Karriere hat Hülkenberg den Podestfluch endlich abgelegt. Und damit auch den traurigen Rekord, der Fahrer in der Formel-1-Geschichte mit den meisten Starts ohne Top-3-Ergebnis zu sein. Eine zweifelhafte Ehre, die nun an seinen deutschen Landsmann Adrian Sutil übergeht.

Die Diskrepanz zwischen Hülkenbergs offiziell 239. Grand-Prix-Start und den 236 Rennteilnahmen laut Datenbank von Motorsport-Total.com ist übrigens schnell aufgeklärt: In Melbourne 2013, Spa 2015 und Silverstone 2020 war Hülkenberg zwar offiziell Teilnehmer, aber letztendlich nicht am Start, als die Ampel das Rennen freigab.

Und es passt auch irgendwie, dass mit Kevin Magnussen ausgerechnet jener einstige Erzfeind für Hülkenberg Daumen drückte, der Hülkenberg früher einmal wissen ließ, er möge ihn doch bitte an den Eiern lecken. Eine Auseinandersetzung, aus der gegenseitiger Respekt wuchs, als die beiden Teamkollegen bei Haas waren.

Hülkenberg wurde im offiziellen Voting der Formel 1 zum Fahrer des Tages gewählt, und auch bei der Notenvergabe von Motorsport-Total.com wird er wahrscheinlich ganz vorne landen. "Lass es regnen, wie schon in Melbourne, und Nico ist dabei. Aber das Meisterstück war, Hamilton hinter sich zu halten", gratuliert Formel-1-Experte Marc Surer. (Jetzt Noten für alle 20 Fahrer vergeben!)

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