• 06. Juli 2025 · 20:32 Uhr

"Fast surreal": Hülkenbergs Podiums-Premiere "einfach überwältigend"

Es ist alles eine Frage des Timings: Für Nico Hülkenberg passt das am Sonntag in Silverstone gleich doppelt - so gelang die langersehnte Podiumsfahrt des Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Es ist ein mehr als geschichtsträchtiger Tag für Nico Hülkenberg: Nicht nur rast der Deutsche in seinem 239. Rennen in der Königsklasse erstmals aufs Podium - so spät wie kein anderer Pilot in der Formel-1-Geschichte - er ist mit 37 Jahren auch der älteste Podiums-Debütant seit George Follmer (39) beim Großen Preis von Spanien 1973!

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Jetzt geht die Party los: Bei Hülkenberg und Sauber brechen alle Dämme Zoom Download

Darüber hinaus ist es das erste Podium für einen Deutschen seit Sebastian Vettel 2021 in Baku. Noch deutlich länger auf einen Platz auf dem Podest musste aber Hülkenbergs Sauber-Team warten, genauer gesagt seit Kamui Kobayashi beim Großen Preis von Japan 2012. Und eine Fahrt aufs Podest vom 19. Startplatz, das hat die Truppe aus Hinwil selbstverständlich auch noch nie geschafft.

Rekorde für die Ewigkeit, die bei Hülkenberg nach 15 langen Jahren Wartezeit wohl erst in den kommenden Stunden einsinken werden, wie der Emmericher selbst freudestrahlend verrät: "Es wird ein paar Tage dauern, bis ich das alles wirklich verarbeitet habe. Die gute Nachricht ist: Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, das zu genießen und den Erfolg auch gebührend zu feiern", lacht der Deutsche: "Dann kann man das schön ein bisschen stretchen, ausdehnen und die Welle länger reiten. Von daher, kein schlechtes Timing."

Hülkenberg strahlt: "Heute hat einfach alles gepasst"

Letzteres gilt am Sonntag auch für Hülkenbergs Rennen, vor allem für die Boxenstopps: "Ehrlich gesagt: Alle Boxenstopps heute hätten nicht besser laufen können. Jeder Wechsel kam exakt zur richtigen Zeit - das ist selten und schwer, aber heute hat einfach alles gepasst", erklärt Hülkenberg: "Es hat alles zusammengepasst, was natürlich eine große Erleichterung ist. Ich bin sehr glücklich, es war ein wirklich positiver Tag."

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Da ist das Ding: Nico Hülkenberg hat endlich seinen ersten Formel-1-Pokal Zoom Download

Vor allem, "wenn man bedenkt, dass wir gestern quasi ganz hinten lagen, buchstäblich vom letzten Startplatz ins Rennen gingen", sagt der Sauber-Pilot: "Das ist fast surreal." Doch vom Start weg läuft für ihn alles ideal, er gewinnt schon im ersten Stint viele Positionen, während die Konkurrenten zu früh stoppen, Schwierigkeiten haben oder sich gegenseitig aus dem Weg räumen: "Dann sind wir tatsächlich von Intermediates auf Intermediates gewechselt", erinnert sich Hülkenberg an einen der Schlüsselmomente in seinem Rennen:

"Die Strecke trocknete ab, die ersten Regenreifen waren schon ziemlich runter. Aber das Team hat Regen angekündigt - und tatsächlich hat sich der Himmel in ein, zwei Runden von hell auf dunkel geändert." Für ihn genau zum richtigen Zeitpunkt: "Ich hatte große Probleme mit dem ersten Reifensatz und habe an Boden verloren. Als die Info kam, dass Regen kommt, bin ich einfach spontan reingefahren, ohne groß nachzudenken. Und der Regen setzte dann auch ein - perfektes Timing."

Erst an Stroll vorbei, dann Hamilton "auf Distanz" gehalten

Anschließend hing der Sauber-Pilot hinter dem Aston Martin von Lance Stroll: "Er war schnell, wir hatten ein sehr ähnliches Tempo. Aber auf dem zweiten Satz Intermediates hatte ich dann etwas weniger Reifenabbau als er, als die Strecke abtrocknete." Mit der besseren Pace kann Hülkenberg Stroll überholen: "Es hat einfach ein bisschen gedauert, bis ich einen Weg an ihm vorbei gefunden habe. An ein Podium habe ich da ehrlich gesagt gar nicht gedacht, wir waren zu dem Zeitpunkt auf P5 oder P4."

Hülkenberg gibt zu bedenken: "Das war schon ein gutes Ergebnis. Ich wollte einfach fehlerfrei bleiben und das nach Hause bringen." So richtig mit dem Podium geliebäugelt habe er erstmals "kurz bevor wir wieder auf Slicks gewechselt haben: Ich hatte Lance überholt, dann hat Lewis ihn auch recht schnell überholt - aber ich konnte ihn dann tatsächlich auf Distanz halten und sogar etwas wegziehen, als die Intermediates weiter abbauten. Da dachte ich: 'Okay, das sieht gut aus.'"

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"Cool" geblieben ist Hülkenberg vor allem im Fernduell mit Lewis Hamilton Zoom Download

Im Fernduell mit dem Ferrari-Star wartet Sauber dann etwas länger als die Scuderia: "Ich denke, da haben wir eine wirklich clevere Entscheidung getroffen, indem wir eine Runde später als er auf Slicks gewechselt sind - dadurch haben wir, glaube ich, etwa zehn Sekunden gutgemacht", erklärt Hülkenberg in Bezug auf den "Puffer", den der Rekordweltmeister anschließend nicht mehr zufahren kann:

"Dieser Abstand war natürlich entscheidend. Ab da waren es dann noch zehn, elf, zwölf Runden. Es fühlte sich ziemlich lang an, aber ab diesem Moment wusste ich: Wir haben alle Chancen, dieses Ergebnis einzufahren. Wir müssen nur auf der Strecke bleiben und weiter pushen." Und genau das tut der Deutsche, in Bezug auf Hamilton aber wohl wissend, "dass er vor Heimpublikum alles reinlegen wird, was er hat. Es war ein Kampf, intensiv, so ein Fernduell - ein Nervenkitzel."

Hülkenberg am Podium: "Wusste noch, wie es geht!"

Doch nach 52 Runden darf Hülkenberg endlich jubeln: "Natürlich fühlt es sich sehr gut an", strahlt der Deutsche, der auch die Champagnerdusche auf dem Podium noch beherrscht: "Es war ein großartiges Gefühl - ich wusste noch, wie es geht! Ich habe das ja früher oft gemacht, im Nachwuchsbereich - nur jetzt musste ich halt lange darauf warten", grinst der von den Fans zum "Fahrer des Tages" gewählte Sauber-Pilot.

Dass sich sein Team aktuell stark im Aufwind befindet und zuletzt sogar viermal in Folge punktete, steigert nun natürlich auch die Ambitionen - auf die Frage, was noch alles mit dem offensichtlich erfolgreich geupdateten Sauber drinnen sei, bremst Hülkenberg aber erstmal die Erwartungen, lacht: "Ihr wollt noch mehr? Meine Güte, ich finde, das ist für den Anfang heute schon ganz ordentlich!"

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Weltmeister Max Verstappen war der erste Gratulant bei Nico Hülkenberg Zoom Download

Zwar räumt der Deutsche ein: "Im Mittelfeldkampf haben wir definitiv an Momentum gewonnen. Da gehören wir momentan hin, da ist unser Revier." Er ordnet aber auch ein: "Ich denke, wenn es ein komplett trockenes Rennen gewesen wäre, hätten wir ein ganz anderes Resultat gesehen. Auch wenn wir seit Barcelona große Fortschritte gemacht haben, heute war das Ergebnis stark durch die äußeren Umstände geprägt. Die Bedingungen haben dieses Rennen und dieses Resultat erst möglich gemacht."

Schließlich sei es "ein Ritt auf der Rasierklinge" gewesen, "ein verrücktes Rennen, eine verrückte Geschichte. Eigentlich vom letzten Platz, wie letzte Woche - und dann so ein absurdes, surreales Rennen." Doch das Zustandekommen mal außen vor gelassen, der Freude tut das am Sonntag keinen Abbruch: "Einfach überwältigend - so viele Emotionen, so viele Leute, die auf einen zukommen, so viel positive Energie, Glückwünsche. Im Moment bin ich einfach nur glücklich und erleichtert", weiß Hülkenberg, dass sich fast das ganze Fahrerlager mit ihm freut.

Gemeinsamer Rückflug: Verstappen muss warten ...

Wie etwa Weltmeister Max Verstappen, der beim Aussteigen als einer der ersten Gratulanten bei ihm ist - und vielleicht auch noch kurz ein paar Reisemodalitäten mit Hülkenberg zu besprechen hat, verrät dieser doch bei Sky: "Eigentlich wollte ich heute schnell nach Hause, bin eigentlich mit Max unterwegs nachher." Geplant war der gemeinsame Trip im Privatjet des Niederländers zurück in Richtung Monaco: "Keine Ahnung, ob der jetzt noch wartet ein Stündchen oder zwei", lacht Hülkenberg: "Sonst gibt es Planänderungen." Für die wohlverdiente Sause nach dem langersehnten ersten F1-Podium...

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