• 06. Juli 2025 · 22:44 Uhr

Leclerc: "Wir waren im Rennen nirgends - und ich meine wirklich nirgends!"

Totalausfall für Charles Leclerc beim Formel-1-Grand-Prix von Großbritannien: Platz 14, Strategiefehler, keine Pace - Der Ferrari-Star ist fassungslos

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc erlebte beim Großen Preis von Großbritannien ein sportliches Fiasko. Von Startplatz sechs aus gestartet, landete der Monegasse nach 52 Runden außerhalb der Punkte - auf Rang 14. Der Tiefpunkt: ein missglückter Poker gleich nach der Einführungsrunde, als Leclerc auf Slicks wechselte, obwohl die Strecke noch zu nass war. Doch der frühe Stopp war nur der Anfang einer kompletten Fehlvorstellung.

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Charles Leclerc bei einem Ausritt im Rennen von Silverstone Zoom Download

"Wahrscheinlich eines der schlechtesten Rennen meiner Karriere", urteilt Leclerc danach ohne Umschweife. "Es war ein Albtraum - von der ersten bis zur letzten Runde. Sogar schon davor. Ich hatte einfach keine Pace. Ich war nirgendwo auf der Strecke - und wenn ich sage 'nirgendwo', dann meine ich wirklich nirgendwo."

Strategie-Poker geht schief: "Mein Fehler"

Leclerc übernahm die Verantwortung für den verpatzten Poker nach der Einführungsrunde: "Das war meine Entscheidung. Im ersten und zweiten Sektor war es fast trocken, nur der dritte war noch nass. Ich dachte, es würde schnell abtrocknen - aber das ist nicht passiert." Ähnlich wie Mercedes-Pilot George Russell spekulierte Leclerc auf eine trockene Linie, doch der Griff ins Risiko wurde nicht belohnt.

"Schon in Runde eins wusste ich, dass es nicht funktioniert. Ich war fünf Sekunden langsamer als der Fahrer vor mir." Und: "Selbst wenn ich draußen geblieben wäre - ich hatte ohnehin keine Pace. Es war einfach eine Katastrophe."

Keine Pace, viele Fehler

Auch auf Intermediates wurde es nicht besser. "Ich war langsam - wirklich langsam. Vielleicht am Ende des Inter-Stints etwas besser, aber sonst war es ein Albtraum. Ich habe viele Fehler gemacht, hatte Mühe, das Auto auf der Strecke zu halten."

Leclerc macht sich selbst harte Vorwürfe: "Ich will genau analysieren, was ich mit dem Set-up gemacht habe, mit den Tools am Lenkrad, mit dem Fahrstil - irgendwas hat alles nur noch schlimmer gemacht. Heute war extrem."

Hamilton deutlich stärker: Leclerc will Antworten

Besonders schmerzhaft für Leclerc: Teamkollege Lewis Hamilton war mit demselben Ferrari deutlich schneller und verpasste das Podium nur knapp, auch wenn der Lokalmatador im SF-25 ebenfalls sichtlich zu kämpfen hatte.

"Wenn ich etwas Positives aus dem Tag ziehen kann, dann dass Lewis schnell war. Ich kann vergleichen, was ich anders gemacht habe. Wenn beide Fahrer leiden, ist es schwer, etwas zu lernen - aber heute haben wir den Kontrast: Lewis war stark, ich war furchtbar."

Schaut man sich die Renndaten an, so war verglichen zu der Pace der McLarens an der Spitze aber kein anderes Team wirklich schnell. Laut den Zahlen unseres Technologiepartners PACETEQ war Hamilton der drittschnellste Fahrer im Rennen, allerdings mit einem Defizit von 0,95 Sekunden pro Runde auf McLaren. Leclerc fehlten sogar 1,81 Sekunden pro Runde, was allerdings teilweise durch den Strategie-Poker verzerrt ist.

Vasseur: Rennen war nach Runde eins gelaufen

Auch Teamchef Frederic Vasseur sieht den frühen Stopp als Knackpunkt: "Das Rennen war für Charles nach Runde eins vorbei. Er hat die Entscheidung getroffen, aber wir hätten auch Nein sagen können", so der Franzose. "Aber bei so langsamen Formationsrunden hinter dem Safety-Car ist es extrem schwierig, den Grip einzuschätzen."

Gleichzeitig sieht Vasseur strukturelle Probleme: "Wir hatten viel Downforce, aber auch im Verkehr große Schwierigkeiten beim Überholen. Wir hingen teilweise zehn Runden hinter langsameren Autos fest, obwohl wir viel schneller waren."

Reue nach Sainz-Kollision und ein Helm-Problem

Im Rennen sorgte Leclerc außerdem für eine Kollision mit einem alten Bekannten: In Kurve 15 räumte er Carlos Sainz ab - und nahm die Schuld auf sich: "Das war mein Fehler. Ich habe mich bei Carlos entschuldigt. Ich weiß, dass ihn das Punkte gekostet hat." Ein hartes Duell in Kurve vier hingegen verteidigt er: "Das war aggressiv - aber nötig. Es war meine einzige Chance zu überholen."


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Hinzu kommt ein kurioses Problem: In einer Szene lief ihm Wasser direkt ins Gesicht. "Keine Ahnung, was da passiert ist. Auf einmal kam Wasser durch den Helm - ich konnte nichts sehen." Ein einmaliger Vorfall, so Leclerc: "Zum Glück war's nur in einer Kurve."

Technisches Problem: Leclerc bleibt kryptisch

Schon nach dem Qualifying hatte Leclerc kryptisch auf ein technisches Problem angespielt. "Etwas, das man kurzfristig nicht lösen kann", sagte er - wollte aber nicht ins Detail gehen. Vasseur bestätigt nur: "Ja, wir kämpfen mit etwas. Charles will nicht, dass wir es öffentlich machen - also tun wir das nicht."

Leclerc betont, dass Ferrari in den nächsten Rennen Upgrades bringen wird, um gewisse Schwächen des Autos zu beheben. "Ich will nicht zu viel verraten. Aber ja, wir wissen, was wir verbessern müssen." Es wird von einer neuen Hinterachse in Belgien gesprochen, die es Ferrari ermöglichen könnte, das Auto konstant tiefer abstimmen zu können.

Dennoch bleibt der Fokus zunächst auf der Analyse: "Ich will die Antworten haben, bevor ich nach Hause fahre. Heute habe ich viele Punkte liegen gelassen - das darf nicht wieder passieren."

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