• 09. Oktober 2022 · 17:34 Uhr

Verwirrung um Rennende in Suzuka: Wurde Verstappen zu früh abgewinkt?

Wurde Suzuka-Sieger Max Verstappen die karierte Flagge eine Runde zu früh gezeigt? Bei Alpine glaubte man Ja - Reglement sagt bei genauer Betrachtung etwas anderes

(Motorsport-Total.com) - Die Verwirrung unmittelbar nach Rennende des Grand Prix von Japan 2022 in Suzuka war nicht nur deshalb groß, weil zunächst nicht klar war, ob Max Verstappen vorzeitig Weltmeister ist oder nicht. Abgesehen von der Tatsache, dass es volle WM-Punkte gab, obwohl nur 28 von 53 geplanten Runden gefahren wurden, warf auch der Zeitpunkt des Rennendes Fragen auf.

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Sieger Max Verstappen sah die karierte Flagge in Suzuka nach 3:01:44 Stunden Zoom Download

Wurde Verstappen eine Runde zu früh abgewinkt? Bei Alpine glaubt man, dass es so war. "Anhand unserer Systeme, die mit denen der FIA verlinkt sind, bin ich mir sicher, dass Max in die letzte Runde ging als er über die Linie kam", sagt Alpine-Sportdirektor Alan Permane.

Damit bezieht sich Permane auf die Zieldurchfahrt des siegreichen Red-Bull-Piloten. Die erfolgte wie bereits erwähnt nach 28 Runden. Entscheidend aber: Sie erfolgte nach einer Gesamtrenndauer (inklusive Unterbrechung) von 3:01.44 Stunden.

"Es waren noch fünf Sekunden auf der Uhr. Deshalb hätte er die Runde noch zu Ende fahren müssen", sagt Permane und glaubt daher, dass Verstappen eine Runde zu früh abgewinkt wurde. Der Alpine-Sportdirektor stützt seine Vermutung auf die Zwei-Stunden-Regel.

Diese Zwei-Stunden-Regel im Sportlichen Reglement der Formel 1 besagt wörtlich: "Sollten zwei Stunden vergangen sein, bevor die vorgesehene Renndistanz beendet ist, wird dem Führenden das Signal für das Ende der Session gezeigt, wenn er die Linie am Ende der Runde überquert, die auf die Runde folgt, in der die Zwei-Stunden-Frist endete."


F1-Analyse: Was ist da schiefgelaufen in Suzuka?

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Aber: Es gibt noch einen anderen Passus im Reglement, gewissermaßen die Drei-Stunden-Regel. Und genau die griff am Sonntag in Suzuka. Sie lautet: "Im Falle einer Unterbrechung des Rennens wird die Dauer der Unterbrechung zu dieser Zeit hinzugezählt, und zwar bis zu einer maximalen Gesamtzeit des Rennens von drei Stunden."

Das heißt im Klartext: Drei Stunden nach dem Start wird ein Rennen, egal wie lange es unterbrochen war, mit der karierten Flagge beendet, und zwar am Ende jener Runde, in der die Drei-Stunden-Marke erreicht wurde. Im Gegensatz dazu besagt die Zwei-Stunden-Regel, dass nach Erreichen der Zwei-Stunden-Marke (tatsächliche Fahrzeit) noch eine weitere Runde zu fahren ist.

Das war Alan Permane am Alpine-Kommandostand nicht bewusst, weshalb er mit Bezug auf seine eingangs erwähnte Vermutung sagt: "Wir müssen das noch überprüfen. Wir haben Nachrichten hin und her geschickt mit der Frage, ob das Rennen zu früh abgewinkt wurde. Wir waren uns alle einig, dass dem so gewesen ist. Aber die FIA ist offenbar anderer Meinung."

Und McLaren-Teamchef Andreas Seidl, der bereits im Zusammenhang mit der Konfusion um die Punktevergabe die Verantwortung übernommen hat, merkt an: "Wie ich es schon gesagt habe, ich fühle mich verantwortlich. Wir (die Teams und die FIA; Anm. d. Red.) setzten uns jeden Winter zusammen. Dabei hat jedes Team die Gelegenheit, Stellen anzusprechen, die nicht klar sind."

"Im kommenden Winter sind wir alle gemeinsam verantwortlich dafür, die Schlupflöcher zu schließen, sofern es welche gibt oder es unterschiedliche Interpretationen gibt", sagt Seidl. Wie der Suzuka-Sonntag gezeigt hat, gibt es unterschiedliche Interpretationen in der Tat noch ...

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