• 12. Juni 2022 · 09:00 Uhr

Lewis Hamilton mit Schmerzen: Dieses Bouncing ist ein Sicherheitsrisiko!

Mercedes hat immer noch große Probleme mit einem hüpfenden Auto, das für Lewis Hamilton ein Sicherheitsrisiko und zudem langsam ist - Sehnsucht nach Barcelona

(Motorsport-Total.com) - "Es ist einfach brutal. Wir werden komplett durchgeschüttelt und können kaum sehen, wo wir am Ende der Geraden bremsen müssen", macht sich George Russell vor dem Formel-1-Rennen in Aserbaidschan Sorgen. Denn die Mercedes-Piloten erleben in Baku wieder einmal Bouncing der besonders heftigen Art - wie schon in Monaco.

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So ungefähr könnte die Sicht für die Piloten im Auto aussehen Zoom Download

Das Auto hüpft so stark, dass Lewis Hamilton schon seine Vorbereitung auf den Grand Prix unterbrechen musste und somit nicht alle gewünschten Daten für den Sonntag sammeln konnte. "Wir setzen am Ende der Geraden so stark auf, dass ich nicht einmal meinen Longrun beenden konnte. Mein Rücken war ein komplettes Chaos", sagt der siebenmalige Weltmeister.

"Zum Glück gibt es Angela [Cullen], die jeden Abend Physiotherapie und Akkupunktur mit mir macht", sagt Hamilton, der am Morgen trotzdem mit ein paar Schmerzen aufwacht.

Änderungen am W13 über Nacht hätten am Samstag zumindest dafür gesorgt, dass das Auto am Ende der Geraden nicht mehr so stark aufsetzt wie noch am Freitag. "Aber jetzt haben wir es in den Kurven", sagt Hamilton. "Du versuchst einfach, nicht in die Wand zu fahren - und das mit 180 Meilen pro Stunde."


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Baku: Das Wichtigste zum Samstag

Für Hamilton ist das eindeutig ein Sicherheitsrisiko, das er gerne angegangen haben würde. "Das können wir nicht vier Jahre lang mit diesen Autos haben", stellt er klar.

Das Hüpfen ist für die Mercedes-Piloten aber nicht nur ein körperliches Problem, sondern auch ein sportliches. "Wir sind viel zu langsam auf den Geraden", merkt Hamilton an. "Ich bin sicher, dass das auch vom Aufsetzen kommt, weil du jedes Mal langsamer wirst, wenn du den Boden berührst."

Mercedes vermist Barcelona

Das Schlimme für Mercedes ist, dass man das Problem eigentlich schon im Griff zu haben schien. In Barcelona habe man laut Motorsportchef Toto Wolff ein Auto gehabt, das Rennen gewinnen kann. "Das war allerdings, so wie wir jetzt gelernt haben, streckenspezifisch. Eine traditionelle Rennstrecke mit wenig Schlägen", so der Österreicher.

Auf den deutlich welligeren Kursen von Monaco und Baku ist Mercedes hingegen wieder deutlich weit weg von der Performance. "Es ist verrückt", sagt Hamilton. "In Barcelona hatten wir nichts, aber überall sonst schon. Das ist ein Phänomen, das wir nicht in den Griff bekommen."

Der siebenmalige Weltmeister wirkt so langsam etwas ratlos: "Ich kann nichts machen. Ich war bis 1:30 Uhr an der Strecke, als schon alle Mechaniker und Ingenieure gegangen waren. Aber ich habe noch alles studiert und alles getan, was ich kann. Ich arbeite mit den Jungs in der Fabrik und war auch zwei Tage im Simulator. Ich gebe alles - mehr kann ich nicht tun", so Hamilton.

"Ich vermisse Barcelona schon", ergänzt er. "Einfach nur die Gerade runterfahren, ohne Probleme. Wenn ich mit anderen Fahrern wie Valtteri [Bottas] rede, ob sie Bouncing haben. Nein. Wow. Könnt ihr euch vorstellen, wie schön das sein wird? Da werden wir irgendwann hinkommen."

Russell verwundert über Rückstand

Doch bis dahin muss Mercedes mit seinen Problemen zurechtkommen. Und die hindern die Piloten daran, mit der Spitze mitzuhalten. Denn mit Ferrari und Red Bull können die Silberpfeile aktuell nicht konkurrieren. Im Qualifying fehlten Russell wieder mehr als 1,3 Sekunden auf die Konkurrenz, obwohl sich seine Runde ziemlich stark angefühlt hat, wie er betont.

"Das Auto hat sich eigentlich ziemlich gut angefühlt, und ich war ziemlich überrascht, dass wir 1,3 Sekunden weg waren", sagt Russell. "Wir wissen, dass es keine Sache der Balance ist, das Auto in das richtige Set-up-Fenster zu bekommen. Es ist eher ein fundamentales Problem, wir haben einfach nicht den Anpressdruck. Wir wissen, dass sehr viel da ist, aber wir können es nicht extrahieren."

Das kann aber zum Beispiel Ferrari, obwohl diese ähnliche Probleme mit einem hüpfenden Auto haben. "Es ist frustrierend, dass sie im gleichen Boot sitzen wie wir, es aber irgendwie schaffen, dass es funktioniert", so Russell.

Näher am langsamsten Auto als am schnellsten

Mehr als Platz fünf und sechs sieht er daher am Sonntag aus eigener Kraft nicht in Reichweite. "Das langsamste Auto des Feldes ist näher an uns, als wir an Ferrari und Red Bull dran sind, um es ins rechte Licht zu rücken", sagt er. "Solange es kein Safety-Car gibt oder wir zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Reifen sind oder es vorne Probleme gibt, wäre Platz fünf das Maximum."


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Eigentlich würden die Silberpfeile aber gerne versuchen, um bessere Positionen zu kämpfen. "Wir werden uns nicht einfach mit Platz fünf, sechs oder sieben zufriedengeben", meint Russell.

"Man kann es sich aber auch nicht leisten, die Punkte zu verschenken, wenn man etwas Blödes versucht." Denn die Konkurrenz rund um McLaren, AlphaTauri oder Sebastian Vettel und Fernando Alonso scheint ebenfalls recht stark zu sein und könnte, wenn es schlecht läuft, profitieren.

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