McLaren-Honda beim Heimspiel: Strafe für Fernando Alonso?

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Honda kommt nach einer Nullnummer aus Österreich zum Heim-Grand-Prix in Silverstone. Die Vorzeichen für das neunte Rennen der Formel-1-Saison 2015 stehen allerdings schlecht. Die Traditionsstrecke von Silverstone ist schnell, die Antriebe werden den Unterschied ausmachen. Und genau in jenem Bereich haben die Briten mit ihrem japanischen Motorenpartner noch erheblichen Aufholbedarf.

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Fernando Alonso absolvierte in Österreich erfolgreiche Testfahrten Zoom Download

"Silverstone ist sehr technisch, sowohl für Fahrer als auch für Ingenieure. Die Strecke ist sehr schnell, außerdem muss man an vielen Stellen Tempo mitnehmen, denn die Kurven gehen ineinander über. Die Fahrer brauchen großes Vertrauen ins Auto, das eine gute Balance bei Highspeed haben muss", beschreibt Cheftechniker Matt Morris die Herausforderungen beim Heimspiel des Teams aus Woking.

"Ein Aspekt, der in Silverstone nicht sofort ins Auge fällt, ist die Bremse. Es gibt vergleichsweise wenig Bremsenergie. Das wiederum bedeutet, dass man manchmal Probleme hat, die Bremsen auf Temperatur zu bringen", erklärt Morris. Vom Streckenabschnitt Luffield bis Stowe betätige man die Bremse über 40 Sekunden lang kaum. "Dann kann es richtig interessant werden, wenn die Werte nicht stimmen." Und es kommt auf andere Werte an: innere - aus dem Motor von Fernando Alonso.

"Fernando war in Spielberg in der ersten Runde in einen Zwischenfall verwickelt und an Jensons Auto streikte ein Sensor. Beide waren aus dem Rennen. Wir haben beide Antriebe überprüft und dabei festgestellt, dass Fernandos Motor beim Unfall einigen Schaden genommen hat. Es kann sein, dass wir den Motor tauschen müssen", sagt Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai. "Das Problem bei Jensons Antrieb müssen wir noch weiter untersuchen."

Alonso könnte ohne Strafe davonkommen

Ob Alonso erneut eine Strafversetzung in Kauf nehmen muss, steht noch nicht fest. McLaren könnte im Austausch auch auf ein gebrauchtes Aggregat gehen, das möglicherweise dann aber noch weniger Leistung abgibt. "Wir bringen zwar keine Updates für unseren Antrieb, aber wir optimieren die Einstellungen, damit sie besser zu den neuen Aerodynamikupdates passen", nennt Arai den Schlachtplan der Japaner für Silverstone.

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Jenson Button war in Goodwood mit Ayrton Sennas 1991er-McLaren unterwegs Zoom Download

"Der Crash mit Kimi war unglücklich. Das haben wir schon während der Testfahrten in Spielberg ganz schnell abgehakt", sagt Alonso. "Nach zwei guten Testtagen in Spielberg gehen wir optimistisch nach Silverstone. Wir haben die Daten analysiert, um unser Paket weiter zu verbessern. Es war ermutigend, dass wir am zweiten Tag die Grenze von 100 Runden knacken konnten. Das hat uns Motivation verliehen."

"Silverstone ist natürlich für unser Team ein besonderes Rennen. Die Strecke ist toll zu fahren. Es ist eine der schnellsten Strecken im Kalender, was bedeutet, dass es nicht gerade ein Kurs ist, der unserem Auto besonders gut liegt. Trotzdem freuen wir uns auf das Wochenende", so der Spanier. "Wir wollen aus jeder Session das Beste machen."

Button freut sich auf Fans und Stimmung

"Egal, was am Wochenende auch passieren mag: Die tollen Fans machen es sowieso zu einem ganz speziellen Event", freut sich Jenson Button. "Es wird mein 16. Start im Grand Prix von Großbritannien sein. Ich bekomme jedes Mal Gäsehaut - es ist ein magisches Gefühl. Auch dass die Fans so zahlreich nach dem Tod meines Vaters im vergangenen Jahr in Pink dort waren, werde ich niemals vergessen."

"Es ist gut, dass Fernando und Stoffel beim Test in Österreich so gute Fahrten haben absolvieren können. Dadurch haben wir die Enttäuschung vom Renntag schnell hinter uns lassen können", meint der Brite. "Wir haben immer noch Probleme, konstante Zuverlässigkeit hinzubekommen. Wir arbeiten hart an Lösungen. Die zwei problemlosen Tage beim Test sind ermutigend. Wir wollen weitere solcher Schritte machen."

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Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Großbritannien

Der allererste Grand Prix der allerersten Formel-1-Weltmeisterschaft wird am 13. Mai 1950 in Silverstone ausgetragen. Die Strecke wird nach dem Zweiten Weltkrieg auf einem ehemaligen Militär-Flughafen errichtet. Ehrenhalber wird dieser erste Event einer Formel-1-WM auch als Grand Prix von Europa bezeichnet und sogar die Königsfamilie ist zu Besuch da. Fotostrecke

"Für McLaren-Honda ist es der erste von zwei Heimrennen in diesem Jahr. Wir freuen uns auf die tolle Unterstützung durch die britischen Fans", sagt Teamchef Eric Boullier. "Auch wenn wir in Bezug auf die Performance sicherlich nicht dort sind, wo wir gern wären, so dürfen wir dennoch ganz sicher auf die Fans zählen. Das macht es zu einem besonderen Event."

"Wir haben in Österreich ein solides Testprogramm abgespult. Wir haben verschiedene Aerodynamik-Komponenten ausprobiert, die positive Ergebnisse brachten", erklärt der Franzose vor dem Rennen in Großbritannien. Allerdings war der Test immer wieder von Regen überschattet. "Die Wirkungsweisen der Updates werden wir in Silverstone weiter überprüfen. Wir wollen vorankommen."