• 24. September 2025 · 08:53 Uhr

Warum Audi-Chef Döllner den F1-Einstieg erst ablehnte - und jetzt überzeugt ist

Audi-Chef Gernot Döllner stand dem Formel-1-Einstieg anfangs kritisch gegenüber: Warum sich die Meinung mittlerweile geändert hat und er Audi nun für bereit hält

(Motorsport-Total.com) - Im August 2022 gab Audi beim Großen Preis von Belgien bekannt, zur Saison 2026 in die Formel 1 einzusteigen. Eine Entscheidung, die nicht auf das Konto von Gernot Döllner geht. Im Gegenteil: Der heutige Audi-Chef, der erst im September 2023 die Führung übernahm, stand dem Projekt anfangs sogar kritisch gegenüber.

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Gernot Döllner ist vom Audi-Einstieg in die Formel 1 mittlerweile überzeugt Zoom Download

"Ja, das stimmt", verrät Döllner in einem aktuellen Interview mit der britischen Zeitung The Independent. "In meiner Rolle als Leiter der Strategie im Volkswagen-Konzern war ich gegenüber der Formel 1 ziemlich skeptisch." Doch seine Haltung zum Formel-1-Einstieg von Audi (alle Details dazu im Überblick) änderte sich.

"Dann kam ich zu Audi und nachdem andere Dinge sortiert waren, hatten wir die Zeit, wirklich zu analysieren, wo wir stehen. Und das Team hat mich überzeugt, dass die Formel 1 der richtige Weg ist", betont der Audi-Vorstandschef, der mit dem Ansatz trotzdem nicht vollends zufrieden war.

Audi-Ansatz war anfangs nicht stark genug

"Wir haben gesehen, dass unser Ansatz nicht stark genug war. Und in der Formel 1 gibt es zwei Wege: Entweder man macht es richtig oder man steigt aus. Halbherzigkeit bedeutet, dass man im hinteren Teil des Feldes fährt. Also entschieden wir, den Prozess zu beschleunigen und Sauber zu hundert Prozent zu übernehmen."

Im März 2024 bestätigten die Ingolstädter, die sich zunächst nur mit 75 Prozent beteiligen wollten, die komplette Übernahme von Sauber. "Wir holten die Katarer als starken Partner, stellten das Team mit Mattia Binotto [Leiter des Audi-F1-Projekts] und Jonathan Wheatley [Teamchef] auf - zwei großartige Führungspersönlichkeiten in der Formel 1."

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Audi hat sich für den Formel-1-Einstieg die Unterstützung aus Katar gesichert Zoom Download

"Nico Hülkenberg war bereits entschieden, als ich kam, und dann beschlossen wir, mutig zu sein und einen jungen Fahrer zu nehmen", sagt Döllner mit Blick auf Gabriel Bortoleto. "Und ich denke, wir haben den besten Rookie gewählt. Er ist einfach ein herausragendes Talent, kombiniert mit enormem Fleiß."

Ein Grund für den Einstieg von Audi in die Formel 1 sind auch die neuen Regeln, die ab 2026 in Kraft treten. Die kleineren und leichteren Autos mit neuer Aerodynamik, die von effizienteren Motoren mit mehr elektrischer Leistung angetrieben werden, konnten Audi offenbar überzeugen.

Audi-Chef: "Niemand träumt vom Gewinnen"

Mit der angepassten Strategie, einem neu aufgestellten Team für die Zukunft und dem Hintergrund von Sauber, die sich zuletzt deutlich steigern konnten, sieht Döllner den Rennstall für den Übergang zu einem Audi-Werksteam und den neuen Regeln ab 2026 gut vorbereitet.

"Ich denke, wir haben ein gutes Ausgangs-Set-up, und nächstes Jahr ist ein großer Moment - die größte Reglementänderung aller Zeiten", erinnert der Audi-CEO. "Wir haben ein komplett neues Triebwerk und ein komplett neues Chassis-Reglement. Es ist die größte Veränderung in der Formel 1 überhaupt."

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Gabriel Bortoleto und Nico Hülkenberg fahren 2026 für Audi Zoom Download

Eine Prognose für 2026 wagt Döllner allerdings nicht. "Niemand weiß, wo er steht. Aber niemand träumt vom Gewinnen. Für uns befindet sich das Team im Aufbau", mahnt er zur Zurückhaltung. "Mattia und Jonathan machen dort einen großartigen Job, indem sie Talente ins Team bringen."

"Aber was die schiere Größe betrifft, sind wir bei den organisatorischen Stärken nur zwei Drittel der anderen Teams. Wir haben etwa 700 Leute, die Topteams 1.100." Eine schnelle Aufstockung scheint unwahrscheinlich, zumal Audi bis Ende 2029 insgesamt 7.500 Arbeitsplätze in Deutschland streichen wird.

Döllner: Formel-1-Einstieg wird Audi beflügeln

Wie sich diese Stellenstreichung mit dem Formel-1-Programm in Einklang bringen lässt? "Natürlich haben wir Effizienzprogramme im Kernunternehmen und gleichzeitig den Einstieg in die Formel 1", sagt Döllner. "Wir sehen das als gute Investition für uns. Sie wird die Marke in eine starke Position bringen."

"Motorsport und Audi passen perfekt zusammen, und er wird auch unser Unternehmen beflügeln. Und es gibt viel zu lernen, nicht nur in Sachen Technologie. Aus technologischer Sicht lernt man vor allem, dass Effizienz ein zentrales Thema in der Formel 1 ist - und Effizienz ist auch ein Topthema in unseren Serienprodukten."

"Aber am meisten lernen wir in Sachen Führung und Teamarbeit: wie Geschwindigkeit organisiert ist, wie schnelle Entscheidungen organisiert sind", so Döllner, der weiterhin überzeugt ist: Am 6. März 2026 wird Audi in Melbourne nicht nur das Formel-1-Debüt feiern, sondern den Beginn eines neuen Kapitels in der Unternehmensgeschichte.

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