• 14. März 2023 · 16:04 Uhr

Ecclestone: "Deutschland hat seine Bedeutung als Formel-1-Land verloren"

Keine Rennen, keine Siegfahrer: Bernie Ecclestone sieht Formel-1-Deutschland an einem Tiefpunkt - Und Norbert Haug macht wenig Hoffnung auf Besserung

(Motorsport-Total.com) - Während sich die Formel 1 auf globaler Ebene großer Beliebtheit erfreut und sich viele Veranstaltungsorte um sie reißen, sieht es in Deutschland mau aus. Das letzte hiesige Formel-1-Rennen fand 2020 auf dem Nürburgring statt.

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In Deutschland fuhr die Formel 1 das letzte Mal vor drei Jahren - auf dem Nürburgring Zoom Download

Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schlägt im Gespräch mit der 'dpa' deshalb Alarm. "Ich frage mich: Was ist mit Deutschland los? Das Land hatte so viele Weltmeister. Die Öffentlichkeit scheint aber das Interesse an der Formel 1 verloren zu haben. Deutschland hat seine Bedeutung als Formel-1-Land verloren."

Zu seinen aktiven Zeiten habe es "so tolle Rennen vor so einem tollen Publikum" in Deutschland gegeben. "Aber es ist alles weg", moniert der ehemalige Chefvermarkter.

"Mir tut es wirklich leid, dass wir Deutschland für die Formel 1 verloren haben. Es gibt ja auch keine Rennen mehr. Es sieht so aus, als ob Deutschland für die Formel 1 gar nicht mehr existieren würde." Doch das müsse nicht so bleiben, macht Ecclestone Hoffnung.

"Ich wette, es gibt da ein Fundament, auf dem man in Deutschland wieder Erfolge aufbauen kann. Vielleicht haben sich die Veranstalter auch nicht genug angestrengt. Sie haben vermutlich zu sehr kleine, nette, lokale Rennen ausgerichtet und nicht internationale Rennen in Weltmeisterformat. Sie sind nicht mitgewachsen."

Hinzu kommt, dass auch die goldenen Zeiten für deutsche Fahrer in der Formel 1 vorbei sein. Mit Sebastian Vettel ist der letzte Formel-1-Weltmeister aus Deutschland Ende der vergangenen Saison zurückgetreten. Mick Schumacher, Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher, verlor seinen Stammplatz bei Haas.


Fotostrecke: Der ideale Formel-1-Kalender von Motorsport-Total.com

Mit Nico Hülkenberg folgte zwar ein Deutscher, doch auch er ist weit davon entfernt, um Siege mitzukämpfen. Deshalb sieht auch der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug einen Bedeutungsverlust des Formel-1-Standorts Deutschland.

Dass sich Deutschland "von der im Zentrum stehenden Formel-1-Großmacht zum kaum beachteten Entwicklungsland ohne eigenes Rennen und ohne Fahrer mit Sieg-, geschweige denn Titelchancen zurückentwickelt hat, ist ein Trauerspiel", kritisiert der 70-Jährige im Interview mit der "Pforzheimer Zeitung".

Nachdem der Grand Prix der Eifel im Jahr 2020 auch nur Corona-bedingt in den Kalender gerutscht war, hält Haug es für unwahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit wieder ein Formel-1-Rennen in Deutschland stattfinden wird: "Der Zug ist abgefahren."

"Deutschland, die einstige Lokomotive vergangener Jahrzehnte mit zwei Formel-1-Rennen pro Jahr und zwölf gewonnenen Fahrer-Weltmeistertiteln zwischen 1994 und 2016, sitzt im letzten Waggon, also dort, wo die rote Laterne hängt", hält er schonungslos.

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