• 04. März 2023 · 07:10 Uhr

2026: Audi rechnet mit "zwei, drei Jahren", bis Erfolge kommen

Audi-CEO Markus Duesmann spricht über Mick Schumacher als Fahrer, den Standort in Deutschland und Ziele für die Marke in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Seit der damalige Volkswagen-CEO Herbert Diess im Mai 2022 erklärt hat, dass sich der Konzern, sollte eine seiner Marken in die Formel 1 einsteigen, sich einen deutschen Fahrer wünscht, wird hierzulande darüber spekuliert, welcher junge Fahrer in Zukunft für einen Job bei Audi in Frage kommen könnte.

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Für Audi-CEO Markus Duesmann ist ein deutscher Fahrer keine Bedingung Zoom Download

Derzeit befindet sich neben Nico Hülkenberg nur Mick Schumacher zumindest in unmittelbarer Nähe eines Renncockpits, als Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes. Schumacher ist 23 und wird im besten Rennfahreralter sein (27), wenn Audi nach der Übernahme des Schweizer Sauber-Teams 2026 werksseitig in die Formel 1 einsteigt.

Doch Audi-Konzernchef Markus Duesmann unterstreicht, dass es noch "viel zu früh" wäre für Vertragsverhandlungen mit Schumacher im Hinblick auf ein Engagement ab 2026. Er sagt in einem Interview mit dem 'Spiegel': "Wir sprechen im Moment mit vielen Entscheidern, Fahrern, Teamchefs. Mit Mick Schumacher gab es keine konkreten Gespräche hinsichtlich eines Engagements."

Herbert Diess hatte vor seinem Ausscheiden aus dem Volkswagen-Konzern erklärt, er gehe davon aus, "dass wir versuchen werden, [...] sicher auch deutsche Fahrer zu beschäftigen". Duesmann relativiert diesen Satz nun: "Natürlich sind deutsche Fahrer für uns genauso attraktiv wie für die Spitze der Konzernmutter - doch ist es für uns keine Bedingung."

Ist der Standort ein Nachteil für Audi?

Unabhängig von der Besetzung der beiden Cockpits wird Audi ein deutsches Team sein. Zwar wird das Chassis weiterhin bei Sauber in Hinwil (Schweiz) gebaut; doch der komplette Antriebsstrang entsteht am Standort Neuburg in Bayern, wo schon jetzt 250 Mitarbeiter jene Powerunit entwickeln, die ab 2026 Rennen und Weltmeisterschaften gewinnen soll.

Dass Audis Formel-1-Bolide eine Koproduktion Deutschland-Schweiz sein wird, ist ungewöhnlich. Branchenkenner sind skeptisch, weil hierzulande etwa die Gehälter für Topingenieure spürbar höher sind als in England. Das ist in Zeiten, in denen die Maximalausgaben für Chassis- (schon jetzt) und Motorenentwicklung (ab 2026) gedeckelt sind, ein Nachteil.

Aber: "Mit der Suche nach der richtigen Location haben wir uns intensiv beschäftigt", winkt Audi-Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann ab. "Natürlich ist England nach wie vor das Mekka der Formel 1. Gleichzeitig haben wir in Neuburg einen hoch attraktiven Standort, nicht weit von unserem künftigen Partner, dem Rennstall Sauber."

"Die Fluktuation hier ist längst nicht so hoch wie im Großraum London, wo die Ingenieure nicht mal umziehen müssen, um den Arbeitgeber zu wechseln. Bei uns sind viele Bewerbungen aus aller Welt eingegangen. Den bisherigen McLaren-Teamchef Andreas Seidl hat Sauber als neuen Geschäftsführer schon gewinnen können", nennt er ein positives Beispiel.


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Für Seidl war der Standort mutmaßlich sogar ein Argument, zu Audi zu kommen. Der 47-Jährige wohnte für McLaren unter der Woche in England, pendelte aber an den rennfreien Wochenenden zu seiner Familie nach München. Jetzt hat er Neuburg vor der Haustür, und Hinwil liegt gerade mal drei Autostunden von München entfernt.

Audi: Welche Ziele werden für den Einstieg formuliert?

Das Ziel von Audi in der Formel 1 ist klar: "Wir machen Formel 1 nicht aus Jux und Tollerei, sondern wollen zeigen, was wir können. Wir haben in jeder Rennserie, in der wir uns engagiert haben, alles getan, um zu siegen. Und das ist bislang immer gelungen. Der olympische Gedanke, nur dabei sein zu wollen, trägt uns nicht", sagt Duesmann.

Gleichzeitig ist ihm klar, dass Audi kaum einsteigen und sofort gewinnen kann - selbst wenn das Projekt schon jetzt von Seidl mit viel Vorlaufzeit vorbereitet wird: "Die Formel 1 gehen wir als langfristiges Engagement an. Es ist ein Investment in die Zukunft. Erst in der Phase, in der man die Rennen bestreitet, kann man das Marketingpotenzial ausschöpfen."

Und damit das Marketing Erfolg hat, braucht's fast zwangsläufig auch Erfolge auf der Rennstrecke. Was die betrifft, gibt sich Duesmann "realistisch", denn: "Die Teams, die bisher dort antreten, haben einen Vorsprung, manche haben über Jahrzehnte tolle Arbeit geleistet. Deshalb werden wir zwei, drei Jahre brauchen, um vorn mitfahren zu können."

Audi hat im August 2022 bekannt gegeben, zur Saison 2026 in die Formel 1 einzusteigen. Im Oktober 2022 wurde bestätigt, dass Sauber Motorsport in Hinwil "strategischer Partner" für das Projekt wird, und seit Januar 2023 weiß man, dass Audi die erste Tranche der Sauber-Anteile (mutmaßlich 25 Prozent) bereits erworben hat.

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