McLaren-Boss rudert nach Attacke gegen Sauber zurück - und entschuldigt sich
Nach dem Unfall im Austin-Sprint schimpfte Zak Brown über Nico Hülkenberg, doch mittlerweile hat sich der McLaren-Boss nicht nur beim Sauber-Fahrer entschuldigt
(Motorsport-Total.com) - Der Startunfall im Sprint war einer der großen Aufreger beim Großen Preis der USA in Austin. McLaren-Boss Zak Brown kritisierte die Konkurrenz, insbesondere Nico Hülkenberg, noch während des Rennens gegenüber Sky scharf und sprach von einem "amateurhaften" Manöver des Deutschen.

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Beweisfoto: Zak Brown hat sich bei Nico Hülkenberg persönlich entschuldigt Zoom Download
Doch mittlerweile, nach einer wiederholten Ansicht der TV-Bilder, rudert Brown mit seinen Aussagen zurück - und entschuldigt sich für seine voreilige Verbalattacke. "Zak hat mir sehr schnell eine Entschuldigung geschickt", bestätigt Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley. "Er hat sich auch persönlich bei Nico entschuldigt."
"Schauen Sie, das ist ein leidenschaftlicher Sport - und genau das liebe ich daran", ergänzt der Brite. "Du hast zwei Autos, kämpfst um die Weltmeisterschaft, und dann fliegen beide in der ersten Kurve raus. Da ist es leicht, im ersten Moment jemand anderem die Schuld zu geben und emotional zu reagieren."
"Ich denke, genau das ist ihm bei Sky passiert. Ein klassischer Fall von Hitze des Gefechts und Emotionen." Wheatley sagt, dass McLaren-Boss Zak Brown und seine Art schon lange kennt. "Er ist ein Racer, wir alle sind Racer - und wir haben das danach geklärt."
Unfall im Sprint auch für Hülkenberg teuer
Auch für Hülkenberg hatte der Unfall in der ersten Kurve eine schwere Folge: Der Deutsche, der vom vierten Startplatz kam, konnte den Sprint zwar fortsetzen und sah am Ende sogar die Zielflagge, doch die gute Chance auf ein Punkteergebnis wurde ihm genommen.
Immerhin: Am Sonntag landete der Sauber-Pilot als Achter mal wieder in den Punkten und schob sich damit in der Gesamtwertung sogar an Isack Hadjar (Racing Bulls) vorbei. "Wir hatten dieses Wochenende so etwas wie einen Nico-Hülkenberg-Effekt", grinst Teamchef Wheatley.
"Für Nico war das ein unglaubliches Rennwochenende. All jene, die ihn in den vergangenen Monaten wegen seiner Qualifikationsleistungen oder anderer Dinge kritisiert haben, sollten ihre Meinung wohl noch einmal überdenken - denn er war vom ersten Umlauf im freien Training an fehlerlos."
"Man kann sich nur fragen, was im Sprint passiert wäre, wenn es diesen Zwischenfall in Kurve 1 nicht gegeben hätte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir dort ebenfalls ordentlich Punkte geholt hätten", lobt der Sauber-Teamchef, der auch am Sonntag von einem "absolut makellosen Rennen" spricht.
Wheatley: "Darf Verstappen niemals abschreiben"
Der Mann des Wochenendes war allerdings Max Verstappen, der sich die maximale Punkteausbeute holte. "Man darf Max Verstappen niemals abschreiben", ergänzt Wheatley, der den Niederländer aus seiner Zeit als Sportdirektor bei Red Bull perfekt kennt.
"Red Bull ist ein absolutes Top-Team. Max Verstappen ist vielleicht der beste Fahrer der Welt. Dass sie im Auto mehr Performance gefunden haben - wahrscheinlich ärgern sie sich, dass sie es nicht früher entdeckt haben", sagt der aktuelle Sauber-Teamchef. "Aber es überrascht mich nicht."
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"In den Jahren, in denen ich dort war, gab es oft zwischen Freitagabend und Samstag eine riesige Leistungssteigerung", erinnert sich Wheatley an seine Zeit bei den Bullen zurück. "Wenn ich McLaren wäre, würde ich jetzt ständig in den Rückspiegel schauen."