Toto Wolff verrät, warum Antonelli kein Risiko für Mercedes war
Toto Wolff erklärt, warum die Beförderung von Rookie Kimi Antonelli kein Risiko war - und welche entscheidende Rolle George Russell dabei spielt
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat erklärt, warum die Entscheidung, Formel-1-Rookie Andrea Kimi Antonelli als Nachfolger von Lewis Hamilton zu verpflichten, für ihn kein Risiko darstellte. Der Grund dafür sei George Russell, so Wolff beim "Autosport Business Exchange: New York".
Mercedes hatte vor dem Großen Preis der USA bestätigt, dass Russell und Antonelli auch 2026 gemeinsam für das Team an den Start gehen werden. Damit endete eine Phase intensiver Spekulationen über die künftige Fahrerpaarung der Silberpfeile.
"Zunächst einmal gab es viel Aufregung darüber, dass Lewis geht und Kimi kommt, und über das vermeintliche Risiko, das wir eingehen. Tatsächlich war es aber gar kein großes Risiko, weil wir George haben", sagte Wolff in New York.
"Russell wurde oft unterschätzt"
Russell, der in dieser Saison bereits zwei Grands Prix gewonnen hat, habe seiner Meinung nach in den vergangenen Jahren nicht immer die Anerkennung erhalten, die er verdiene.
"Er wurde oft unterschätzt, vielleicht auch wegen seiner eher introvertierten Persönlichkeit. Und wenn dein Teamkollege Lewis Hamilton heißt, bekommst du zwangsläufig weniger Aufmerksamkeit. Wenn George den Mode-Stil von Lewis übernommen hätte, wäre er vielleicht öfter fotografiert worden, aber das ist einfach nicht seine Art", so Wolff weiter.
Der Brite habe inzwischen gezeigt, warum er zu den besten Fahrern der aktuellen Generation gehöre. Neben den McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris sowie Max Verstappen ist Russell der einzige Fahrer, der 2025 ein Rennen gewinnen konnte.
Wolff erwartet 2026 "sehr gute Saison" von Antonelli
Antonelli erlebte in seiner Debütsaison dagegen ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Dennoch ist Wolff überzeugt, dass der junge Italiener langfristig die richtige Wahl war.
"Wir wussten, dass es für ihn in seinem ersten Jahr schwierig wird. Diese Autos mit Ground-Effect-Aerodynamik sind anspruchsvoll, die Reifen schwierig zu verstehen, und viele Strecken kannte er noch nicht. Dazu kam ein enormer Mediendruck. In Italien wartet man seit 50 oder 60 Jahren auf einen Weltmeister", erklärte der Teamchef.
Trotz dieser Herausforderungen habe Antonelli bereits einige starke Leistungen gezeigt. "Das Highlight war sicher die Poleposition im Sprint von Miami und das Podium in Montreal. Natürlich gab es auch schwierige Rennen, aber das gehört zur Entwicklung", so Wolff.
Für 2026 erwartet der Österreicher eine gereifte Version seines Nachwuchstalents. "Der Mediendruck in Europa war enorm. Wir haben daraus gelernt und ihn zuletzt etwas abgeschirmt. Die letzten beiden Rennen waren wirklich stark, und im nächsten Jahr wird er mit ganz anderen Voraussetzungen starten. Ich bin sicher, das wird eine sehr gute Saison", sagte Wolff abschließend.