Haas über neue Regeln: Müssten 2026 theoretisch Letzter werden!
Laut Ayao Komatsu hat Haas bei der Entwicklung des neuen Autos für 2026 einen Nachteil - Warum das aber nicht heißen muss, dass man ganz hinten liegen wird
(Motorsport-Total.com) - Mit dem neuen Formel-1-Reglement ab 2026 fangen alle Teams bei der Entwicklung des Autos wieder bei null an. Theoretisch bedeutet das gleiche Chancen für alle Rennställe. In der Realität sieht es laut Haas-Teamchef Ayao Komatsu allerdings etwas anders aus.
"Ich denke, wir müssen etwas vorsichtig sein, was größere Regeländerungen angeht", bremst der Japaner die Erwartungen und erklärt, dass die größeren Rennställe bei einem komplett neuen Reglement auf dem Papier eigentlich "einen Vorteil" haben müssten.
Der Teamchef begründet das damit, "weil sie über etablierte Prozesse und Methoden verfügen." So fangen zwar alle beim neuen Auto mit einem leeren Blatt Papier an. Doch die Topteams der Formel 1 haben laut Komatsu viel mehr Möglichkeiten bei der Ausarbeitung.
Ein Beispiel sei der Simulator, der in Zukunft noch "eine viel größere Rolle" als aktuell spielen werde. Haas selbst verfügt momentan aber noch nicht einmal über einen eigenen Simulator und muss stattdessen zum Ferrari-Werksteam nach Maranello ausweichen.
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Zudem hat man die Entwicklung des neuen Motors für das kommende Jahr als Kundenteam nicht in der eigenen Hand, und unter dem neuen Reglement werde das Management der Powerunit eine "große Herausforderung" werden, so Komatsu.
Komatsu: Faktoren, "die man nicht objektiv messen kann"
"Wenn man es wirklich objektiv betrachtet, haben wir einen großen Nachteil", sagt der Haas-Teamchef daher über 2026. "Aber wenn es wirklich so wäre, müssten wir jedes Jahr auf Platz 10 landen", merkt der Haas-Teamchef auch an.
Denn das US-Team, das erst seit 2016 in der Formel 1 an den Start geht, ist der jüngste und auch der aktuell kleinste Rennstall in der Startaufstellung. "Wir haben nicht einmal 400 Leute. Die anderen Teams haben so viel mehr Leute und viel bessere Hardware und so weiter", betont Komatsu.
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Trotzdem habe man die vergangene Saison auf dem siebten WM-Platz beendet und sei auch 2025 wieder gut aufgestellt. "Wir kämpfen im Mittelfeld und qualifizieren uns für Q3", erinnert Komatsu. Es gebe also einige Faktoren, "die man nicht objektiv messen kann."
Heißt: Trotz der eingeschränkten Möglichkeiten kann 2026 durchaus "eine Möglichkeit" für Haas sein, so der Teamchef, "aber gleichzeitig muss man bescheiden sein, wenn es darum geht, wo wir im Vergleich zu anderen stehen. Andere Leute sind auch nicht dumm."
Die Wahrheit liegt daher wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Man dürfe "weder zu pessimistisch noch zu optimistisch" sein, so der Teamchef. Auch wenn man auf dem Papier einen Nachteil im Vergleich zu den Topteams habe.